Essen. Regionalligist Rot-Weiss Essen trifft am Mittwoch im Finale des Verbandspokals auf den Sechstligisten und RWO-Bezwinger SV Hönnepel-Niedermörmter. „Wenn wir alles abrufen, was wir drauf haben, dann werden wir auch gewinnen“, sagt Trainer Waldemar Wrobel.
Endspiel an der Hafenstraße. Und viele Fußball-Fans wollen dabei sein. So mancher muss vielleicht schmunzeln, wenn er den Gegner der Rot-Weißen beim Namen nennt: SV Hönnepel-Niedermörmter. Mein Gott, man muss nicht wissen, wo das liegt. In Kalkar am Niederrhein ist der Sechstligist zu Hause, der an diesem Mittwoch an der Hafenstraße (19.30 Uhr) die nächste große Pokal-Überraschung schaffen möchte. Wie es geht, das haben die Gäste ja im Halbfinale vorgemacht, als sie den Drittligisten RW Oberhausen im Elfmeterschießen besiegten. „Ich werde das Spiel genießen“, sagt SV-Trainer Georg Mewes, der sich in seiner Euphorie natürlich kämpferisch gibt: „Ich traue meiner Mannschaft alles zu. Wir werden jedenfalls alles versuchen, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Natürlich sind die Rot-Weißen Favorit. „Und diese Rolle nehmen wir auch an“, betont RWE-Trainer Waldemar Wrobel. „Und wenn wir alles abrufen, was wir drauf haben, dann werden wir auch gewinnen.“ Aber Wrobel kennt auch die Rolle des Außenseiter. Im DFB-Pokal gegen Union Berlin war seine Mannschaft der Underdog, der über sich hinausgewachsen ist. Und wie sah es Wrobel damals vor dem Anpfiff? In neun von zehn Spielen sei man gegen einen solchen Gegner chancenlos. Aber im zehnten kann es dann passieren. „Die Messe ist längst nicht gelesen“, warnt Wrobel deshalb. „Aber das wissen die Jungs. Wir werden diesen Fehler auch nicht machen. Ich gehe davon aus, dass keiner von uns den Gegner unterschätzen wird.“
Der RWE-Trainer ist von seiner Mannschaft überzeugt, die in den vergangenen zwei Spielzeiten nur ganz selten die Zügel hat schleifen lassen. Und sie hat ja auch in der Regionalliga mit dem 2:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf II am vergangenen Freitag eine ordentliche und souveräne Vorstellung gegeben. Obwohl es da ja nur noch ums Prestige gegangen ist.
Das letzte Flutlichtspiel
Die RWE-Fans jedenfalls sind offenbar davon überzeugt, dass es an diesem Mittwoch noch etwas zu feiern gibt. Vor zwei Tagen bildeten sich lange Schlangen vor dem Kassenhäuschen an der Hafenstraße. Im Angebot waren die Pokalkarten für das Finale. Über 5000 Tickets hat RWE bereits verkauft. Das letzte Flutlichtspiel im Georg-Melches-Stadion bekommt offenbar noch einmal einen würdigen Rahmen.
Zum fünften Mal in Folge stehen die Rot-Weißen im Endspiel um den Niederrheinpokal. Die Bilanz der letzten vier Jahre ist ausgeglichen. Gegen Fortuna Düsseldorf (2008) und SSVg Velbert (2011) gewann RWE jeweils mit 1:0. 2009 gab es eine 2:3-Niederlage gegen VfB Speldorf, 2010 ein 1:2 gegen ETB