Essen. . Vor einigen Monaten hatte der Wuppertaler SC die Rot-Weißen mit einem klaren 5:2-Sieg nach Hause geschickt. Am Samstag treffen sie sich wieder - zum Derby im Georg-Melches-Stadion werden rund 8000 Zuschauer erwartet.

Als das Spiel gelaufen war, stiefelte Stefan Lorenz durch die Stadion-Katakomben und stellte sich abgekämpft, aber hochzufrieden der Presse. Mit einem deutlichen 5:2-Erfolg hatte der Wuppertaler SV die Rot-Weißen damals nach Hause geschickt. Und das Erste, was der WSV-Kapitän damals über die Jungspunde im Team seines ehemaligen Klubs sagte, war: „Ganz klar, die sind einfach zu lieb.“

Nun, einige Monate sind seither vergangen und an diesem Samstag ist in der Fußball-Regionalliga wieder einmal Derby-Zeit. Diesmal im Georg-Melches-Stadion (14 Uhr). Und fast alle behaupten, dass dieses Treffen – wie immer – etwas Besonderes sei. Ein Beleg dafür ist auch die Fan-Resonanz, denn immerhin werden rund 8000 Zuschauer erwartet.

Dass die Mannschaft von RWE-Trainer Waldemar Wrobel zuletzt erfolgreich und gut Fußball gespielt hat, dürfte noch ein bisschen mehr das Interesse gefördert haben. RWE gewann die beiden Auswärtsspiele gegen den VfL Bochum II (4:2) und SV Elversberg (4:0) souverän. Und es scheint, als habe sich Rot-Weiss gefangen und stabilisiert. Gegen den WSV aber müssen sie das beweisen, da müssen sie zeigen, dass und was sie gelernt haben - auch aus den beiden bitteren Heimniederlagen in diesem Jahr gegen den 1.FC Köln II (3:4) und Borussia Mönchengladbach II (1:4). Und natürlich aus dem Hinspiel gegen Wuppertal. „Das war eine Phase, in der wir nicht gut waren“, erinnert sich RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Bei jenem Auftritt im Stadion am Zoo legten die Rot-Weißen dem Gegner die Tore fast schon selbst auf. Es waren grausame, individuelle Fehler, die in die Pleite führten.

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Nun also möchten die Gastgeber ihren Fans demonstrieren, dass sie sich tatsächlich weiterentwickelt haben, dass sie die Erfahrung auch auf dem Rasen umsetzen können. So wie beispielsweise Roberto Guirino (20). Der junge Mann, aus der A-Jugend des Bonner SC nach Essen gekommen, zeigte in den beiden letzten Spielen eine zuverlässige Leistung auf der Position des linken Verteidigers. „Anfangs spielte er noch immer den Jugendfußball“, erklärt Wrobel. Inzwischen habe sich Gurino aber den Anforderungen im Seniorenbereich angepasst.

Ob es reichen wird? Man wird sehen. Vor allem offensiv hat der WSV, der ja als Titelanwärter gehandelt worden war, viel Qualität zu bieten. Unter anderem den Liga-Torjäger Christian Knappmann (18 Tore). Dieser präsentierte sich im Hinspiel clever und abgezockt, erzielte zwei Tore. Und vor dem heutigen Derby glaubt der Routinier an den Erfolg: „Wir spielen zwar eine schlechte Saison. Aber mit einem weiteren Sieg über Essen können wir die Saison für unsere Fans moralisch retten.“