Essen. Ein kurioses Tor, zwei Elfmeter, Comebacks. Das Top-Spiel zwischen dem NK Croatia Essen und dem Heisinger SV hatte wirklich extrem viel zu bieten.
Stavros Brouwers rauft sich die Haare. Da war sie, die riesige Chance ganz früh in der Partie für den NK Croatia Essen im Top-Spiel der Kreisliga A gegen den Heisinger SV. Über die rechte Seite kommt der Tabellenfünfte nach eineinhalb Minuten nach vorne, bringt den Ball in die Mitte. Stürmer Antonio Ikic kommt nicht mehr heran, dafür war ist der Ball zu sehr in seinen Rücken gespielt, doch Brouwers steht kurz dahinter eigentlich perfekt. Er holt aus – und schießt vorbei. Chance vertan. Der Tabellenführer aus Heisingen kommt mit einem blauen Auge davon.
Vor dem Spiel, welches für Croatia sowas wie die letzte Chance ist, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzusteigen, schickten mehrere Ex-Profis ihre Wünsche an die Hausherren: Daniel Heber, Viktor Sapina oder auch Yassine Bouchama. Nach dem Spiel dürften die Profifußballer nicht weniger enttäuscht sein wie die Amateure. Denn Heisingen gewann am Ende mit 5:3 - nach einem völlig wilden Spiel.
Croatia Essen trifft per Strafstoß gegen den Heisinger SV - und eröffnet somit den wilden TAg
Zunächst plätschert die Partie vor sich her. In der 23. Minute dann der das Spiel verändernde Pfiff: Croatia kommt über rechts in den Strafraum, Heisingens Lukas Gerrits tritt am Ball vorbei, dreht sich und will ihn klären, trifft aber seinen Gegenspieler Yannick Schotters: Elfmeter. Ivan Cipetic tritt an. Tor. 1:0. Der Beginn des denkwürdigen Nachmittags.
Der Heisinger SV ist nun gefordert, doch ihm fällt zunächst weiterhin nichts ein. Bis Julian Bluni in der 33. Minute zum Freistoß antritt, den Ball um die Mauer dreht und Ikic folgenschwer versucht, seinen Fuß reinzuhalten. Leicht abgefälscht überrascht der eigentlich harmlose Schuss Croatia-Keeper Mathias Tanzhaus und schlägt zum Ausgleich ein.
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In der Folge geht es ruppig zu, ein Tor fällt aber erst wieder in Hälfte zwei, als eine Croatia-Ecke für Verwirrung im Strafraum sorgt. Am Ende ist Ikic irgendwie am Ball und bringt den Außenseiter erneut in Führung. Doch wieder findet Heisingen die passende Antwort. In der 64. Minute bekommt Simon Tenberge einen plumpen Schubser von Schotters und fällt im Strafraum. Diesmal bleibt Tobias Köfler vom Punkt cool.
In der Nachspielzeit dreht sich die Partie auf dramatische Art und Weise
Das Spiel geht hin und her – und wird von einem kuriosen Tor gekrönt. Romeo Kesinovic haut den Ball einfach mal per Bogenlampe hoch in den Strafraum. Auf der Torlinie streiten sich Heisingens Keeper Julian Robert und Croatias Kristijan Rajic. Robert versucht Rajic wegzuschubsen, und bekommt dann seine eigenen Arme nicht mehr richtig koordiniert. Croatia führt und ist dem Sieg so nahe. Die Nachspielzeit bricht an - und damit der Wahnsinn.
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Eher verzweifelt löffelt Steffen Köfler den Ball noch einmal in den Strafraum von Croatia. Zwei Hausherren gehen zeitgleich zum Kopfball, behindern sich dabei gegenseitig. Das nutzt Nik Leiler, der den Ball wieder Richtung Tor köpft. Und dort spritzt Philipp Reichardt herein, der tatsächlich noch zum Ausgleich trifft. Doch damit nicht genug. 93. Minute, langer Ball über rechts und schon ist Minwook Oh durch, zieht ab - und trifft ins lange Eck. 4:3, Heisingen dreht das Spiel - und legt in der 97. Minute durch Steffen Köfler sogar noch eins drauf.
„Das ist Fußball, da gibt es nicht mehr zu zu sagen. Nach dem 2:3 hatte ich auch nicht mehr dran geglaubt, das sage ich ganz ehrlich. Aber hintenraus: Unerklärbar, auf einmal waren wir da. Wenn du oben stehst, holst du auch da so einen Dreier. Croatia hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt, sie sind in alles reingegangen und reingesprungen, haben einen riesigen Aufwand betrieben“, so Sieger-Trainer Slavko Franjic.
Schlechtes Spiel, fünf Tore, drei Punkte, Tabellenführer. Ein Spitzenzteam eben. Die Bezirksliga, sie kann wohl kommen für den Heisinger SV.
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