Essen. Ganz deutlich 88:63 siegten die ETB Miners gegen Rist Wedel in der 2. Basketball-Bundesliga ProB. Ganz zufrieden waren die Essener aber nicht.
- Viertes Heimspiel in dieser Saison, vierter Sieg: Die lange Serie ungeschlagener Heimspiele der Miners Essen hält mit dem klaren 88:63 gegen den SC Rist Wedel an.
- So deutlich – und spielerisch gekonnt – der Sieg war, gegen Ende ließen die Essener nach. Eigentlich hätten sie höher gewinnen können.
- Ganz glücklich waren alle Akteure daher nicht. Ein höherer Sieg hätte vielleicht die Tabellenführung bedeutet und vor allem wichtige Körbe im Aufstiegsrennen eingebracht.
Im Basketball kann viel passieren, kippen zum Teil deutliche Spielstände noch in den letzten Minuten, gar Sekunden. Nicht so im Spiel der Miners vor heimischem Publikum gegen Rist Wedel: Das 88:63 der Essener über die Norddeutschen spiegelte noch nicht einmal in Ansätzen die Kräfteverhältnisse wider, wie sie sich den 853 Fans am Hallo darboten.
Der ETB dominierte nach Belieben gegen eine junge norddeutsche Mannschaft, die ohne ihren US-Amerikaner James Reece die Reise ins Ruhrgebiet hatte antreten müssen – ein Verlust, der für die Gäste überhaupt nicht zu kompensieren war. Die sich aber nach Kräften wehrten, nie aufsteckten, wohlwissend, dass sie als Verlierer das Feld verlassen würden.
Drei-Punkte-Regen und Alley oop: Miners Essen zaubern gegen SC Rist Wedel
Man darf also über Wert und Maßstab dieses Sieges diskutieren, doch zwei Punkte bleiben immer wichtig. Und wie kompromisslos die Essener die personellen Probleme beim Gegner für sich ausnutzten, auch das darf man bei den Miners in jedem Fall auf der Haben-Seite verbuchen.
Isaiah Sanders stellte die Weichen mit einem warmen Dreier-Regen (die vier ersten Versuche fanden alle ihr Ziel) auf Sieg. So war die Führung zur Pause schon deutlich (46:30). Das dritte Viertel eröffnete Robin Danes mit einem sehenswerten Alley oop auf Vorlage von Bran Dawson, ein zwischenzeitlicher 10:0-Run ließ den Vorsprung auf fast 30 Punkte anwachsen. „Wir hätten höher gewinnen können, vielleicht müssen“, sagt Headcoach Lars Wendt sogar noch.
Miners Essen: Schwaches Schlussviertel verhindert höheren Sieg – und Tabellenführung?
Er bekam dann aber ein schwaches Schlussviertel seiner Jungs zu sehen. „Wir haben es sloppy zu Ende gespielt“, gestand auch Niclas Sperber nach der Partie ein. Ja, es war „nachlässig“, was der ETB anstellte. Es waren zehn Minuten, die vielleicht sogar die Tabellenführung gekostet haben – es wäre jedenfalls nicht kühn gewesen zu behaupten, die Miners hätten an diesem Abend gegen Wedel den 100:63-Sieg der Giants aus Leverkusen gegen Itzehoe kontern können.
Sei’s drum. Doch an Niclas Sperber nagte dieser Umstand sehr wohl: „Da müssen wir ran. Wir hatten auch gegen Paderborn mit einer hohen Führung im letzten Viertel Probleme. Das darf uns nicht passieren.“ Zumal gegen Gegner wie Schwelm und Leverkusen, die beiden nächsten Aufgaben für den ETB. Teams, die das – wie schon beinahe Paderborn – bestrafen können. „Trotzdem dürfen wir sehr viel Selbstbewusstsein aus diesen ersten vier Spielen ziehen.“
Das war also der vierte Essener Streich – und die lange Serie ungeschlagener Heimspiele hat vorerst weiter Bestand! Vier Siege, die auch von der Art und Weise untermauert werden, wie sie eingefahren wurden. Offensiv läuft der Ball, defensiv präsentiert sich das Team viel stabiler als erhofft.
Miners Essen vs. SC Rist Wedel 88:63 (46:30) – Daten, Zahlen, Fakten:
- Die Viertel: 25:17, 21:13, 29:11, 13:22
- Die Miners Punkte: Sanders (17/davon 5 Dreier), Mpacko (17/4 Assists), Dawson (13/3 Assists), Selimovic (11/9 Rebounds), Uzoma (9/11 Rebounds/4 Blocks), Sperber (8/6 Rebounds), Schneider (7), Westerhaus (4), Danes (2), Gäbler, Bongartz
- Der Spielfilm: 0:2 (1.), 10:2 (4.), 21:9 (7.), 34:21 (14.), 44:26 (18.), 46:30 (20.), 52:32 (23.), 60:32 (24.), 79:48 (33.), 81:61 (37.), 88:63 (40.)
- Zuschauer: 853
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