Potsdam. Auswärtsdreier für die Fußballerinnen der SGS Essen: Am Freitagabend gewann die SGS deutlich mit 3:0 (2:0) bei Schlusslicht Turbine Potsdam.
Pflichtaufgabe erfüllt: Die SGS Essen fährt zum Auftakt des sechsten Spieltags in der Frauenfußball-Bundesliga bei Schlusslicht Turbine Potsdam den zweiten Sieg in dieser Saison ein. Und der war richtungsweisend: Die Essenerinnen setzen sich dank des 3:0 (2:0)-Erfolgs im Mittelfeld der Tabelle fest. Großen Anteil daran hatte Natasha Kowalski, die in Brandenburg mit zwei Vorlagen und einem eigenen Treffer hervorstach. Defensiv hatte die SGS gegen harmlose Potsdamerinnen kaum Probleme und traf erstmals in dieser Spielzeit aus dem Spiel heraus. Und das gleich dreifach.
„Es ist schön, dass wir die weite Rückfahrt mit einem Sieg antreten können“, freute sich SGS-Trainer Markus Högner. „Potsdam war nach dem Trainerwechsel ein Überraschungspaket. Aber ich habe den Mädels in der Vorbereitung gesagt, dass wir nur auf uns schauen.“ Und doch begann die Partie zunächst ausgeglichen. Auch wenn Essens Lilli Purtscheller früh nur ein Schritt zur Gäste-Führung fehlte (5.). Die SGS hatte zwar etwas mehr Ballbesitz und wirkte spielerisch überlegen, doch Potsdam verteidigte das eigene Tor gut.
SGS Essen geht dank starker Kowalski-Flanke in Führung
Beide Torfrauen sahen dem Geschehen auf dem Rasen überwiegend aus der Ferne zu. Erst nach 20 Minuten übernahmen die Essenerinnen mehr und mehr die Kontrolle. Als Purtscheller zwei Gegenspielerinnen aussteigen ließ und zu Ramona Maier durchsteckte, wurde Turbine-Keeperin Fischer das erste Mal geprüft (23.). Die Gäste waren nun am Drücker. Nach einem Eckstoß von Paula Flach behauptete Maier den Ball auf dem Flügel und spielte zurück zu Natasha Kowalski, die perfekt zwischen die beiden Innenverteidigerinnen flankte. Annalena Rieke hatte die Situation erkannt und krönte ihren tollen Laufweg mit dem 0:1 (34.).
Potsdam setzte auf den direkten Gegenschlag – und wurde eiskalt ausgekontert: Die Essenerinnen eroberten den Ball und Kowalski spielte einen feinen Pass auf Laureta Elmazi, die den Ball präzise zum 0:2 versenkte (35.). „Das war zwei Mal hervorragend vorbereitet“, lobte Högner. „Die beiden Tore haben uns natürlich Sicherheit gegeben. Bis dahin hat Potsdam gut dagegengehalten.“ Noch dazu überzeugte die SGS mit ihrer Effizienz: Vier Mal hatte sie bis dato auf das Tor geschossen. Zwei Mal war der Ball drin.
SGS Essen zur Halbzeit verdient in Führung
Zusätzlich hatten die Essenerinnen mehr Ballbesitz und gewannen mehr Zweikämpfe. Die Führung war absolut verdient. Auch, weil die spielerischen Möglichkeiten der Gastgeberinnen begrenzt schienen. Gefährlich wurde es aber nach einem Eckball, den Cramer hereinbrachte. Schmid schloss mit dem Rücken zum Essener Kasten ab, doch Torfrau Sophia Winkler war zur Stelle (41.). Drei Ecken durfte Cramer, die noch vor einigen Jahren mit Potsdam die Meisterschaft gewann, hintereinander treten, dann hatte die SGS die kurze Drangphase der Brandenburgerinnen überstanden.
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Allerdings wurde Turbine auch nach dem Seitenwechsel mutiger: Als Rieke bei einer Hereingabe über den Ball trat, hätte Selimhodzic um ein Haar den Anschlusstreffer markiert. Doch die Kugel strich knapp über die Latte (54.). Trainer Högner hatte die Gefahr erkannt und machte seinem Unmut über die Passivität seiner Elf lautstark Luft. Was er noch nicht ahnte: Es war bereits der letzte kritische Moment, den seine Mannschaft in Potsdam überstehen musste. Denn die Essenerinnen übernahmen in der Folge wieder die Kontrolle.
Kowalski macht für die SGS alles klar
Eine aussichtsreiche Flanke von Beke Sterner fand noch keine Abnehmerin, doch als Maier Kowalski bediente und die sich mit einem Haken selbst freispielte, war das 0:3 perfekt (60.). „Genau zum richtigen Zeitpunkt“, befand Högner. Für die überragende Kowalski war es die dritte Torbeteiligung im Spiel. Von nunmehr neun Treffern der SGS in dieser Saison hat sie vier selbst erzielt und weitere vier aufgelegt.
Die Partie war entschieden. Die SGS spielte es weiter seriös herunter und hätte durchaus noch etwas für das Torverhältnis tun können. Ein bisschen mehr Übersicht von Elmazi für die freie Maier hätte wohl das 0:4 bedeutet (76.). Potsdam versuchte in der Schlussphase noch einmal, das erste Tor überhaupt in dieser Saison zu schießen, doch Essens Torfrau Winkler brachten die zarten Bemühungen nicht in Verlegenheit.
Turbine Potsdam - SGS Essen 0:3 (0:2)
SGS: Winkler – Flach (87. Joester), Fürst, Pucks, Sterner – Platner (87. Debitzki), Rieke – Elmazi (81. Potsi), Kowalski, Purtscheller (72. Pfluger) – Maier (87. Ter Horst).
Tore: 0:1 Rieke (34.), 0:2 Elmazi (35.), 0:3 Kowalski (60.).
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