Essen. Der fünfte Rückzug im Essener Männerfußball steht fest: Atletico Essen wird dieses Jahr nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Die Hintergründe.
Die Emotionalität ist mit jedem Wort zu spüren, welches Alfred Ardnt ausspricht, als er über den Rückzug von Atletico Essen aus der Kreisliga C spricht. „Das gilt nur für diese Saison, nächstes Jahr wollen wir wieder dabei sein“, macht der Geschäftsführer des kleinen Vereins von der Seumannstraße unmissverständlich und direkt zu Beginn klar.
Zwar habe das Team rein theoretisch genügend Spieler gehabt, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, allerdings seien Teile der Mannschaft nicht mehr bereit gewesen, auf dem Ascheplatz im Altenessener Süden zu spielen. „Da kann man gar nicht mehr drauf trainieren, das ist mehr Beton als Asche. Die Jungs wollen sich auch nicht die Knochen kaputt machen“, zeigt Arndt Verständnis.
Atletico Essen darf nicht auf den Kunstrasenplatz
Zwar gibt es neben dem Ascheplatz auf der selben Anlage auch noch ein Kunstrasenfeld, das sei allerdings vom Essener SC Preußen geblockt. „Die haben uns gesagt, wir dürfen da nicht drauf spielen“, so Arndt. Angeblich würde es keine Kapazitäten dafür geben.
Nils Etscheid, der Vorsitzende des ESC bestätigt dies: „Wir haben das große Glück und sind stolz darauf, dass unsere Jugendabteilung gute Arbeit macht und wir eine A- und B-Jugend stellen. Daher sind Kapazitäten auf dem Kunstrasenplatz ziemlich begrenzt, sowohl unter der Woche als auch sonntags.“ Am vergangenen Wochenende sei er um 11 Uhr zum Spiel der zweiten Mannschaft in der Kreisliga B vor Ort gewesen und erst gegen 19 Uhr wieder heim gefahren, nach dem letzten Spiel.
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„Dementsprechend sieht man, dass es schwer wird, dazwischen Zeiten freizuräumen. Deswegen setzen wir uns umso mehr dafür ein, dass der Ascheplatz im nächsten Jahr zum Kunstrasenplatz umgebaut wird. Es ist bei uns auch schon so, dass die Jugendteams teilweise ebenfalls auf Asche trainieren müssen.“
Im nächsten Jahr will der Klub in den Spielbetrieb zurückkehren
So oder so, der Rückzug von Atletico Essen ist verbrieft. Erst wenn statt des Ascheplatzes ein zweiter Kunstrasenplatz an der Seumannstraße liegt - dies soll im Jahr 2025 passieren – will der Verein in den Spielbetrieb zurückkehren. Arndt: „Ein paar Spieler sind bis dahin weggegangen, wollen aber wiederkommen. Einige andere sind geblieben und zahlen ihre Beiträge. Erst einmal machen wir hier gar nichts. Anfang nächsten Jahres wollen wir dann wieder langsam anfangen zu trainieren.“
Der Rückzug von Atletico ist nun schon der fünfte im Essener Männerfußball in dieser Saison. Zuvor zogen schon die Essener SG in der Kreisliga A, der SV Burgaltendorf II in der Kreisliga B und Tura 86 II und Juspo Altenessen II in der Kreisliga C die Reißleine. Hinzu kam in der Frauen-Kreisliga ebenfalls die ESG und in der Niederrheinliga die DJK BW Mintard. Bei den B-Junioren zogen die Essener SG und der SC Werden-Heidhausen zurück, in der C-Jugend der SV Leithe, der TC Freisenbruch und der Essener SC Preußen.
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