Essen. So schön kann Fußball sein. Zwischen Preußen Eiberg und dem Heisinger SV hat sich eine Freundschaft entwickelt. Die gipfelt nun in einer kuriosen Aktion.
Sven Barnscheidt ist gut gelaunt. Der Geschäftsführer des Essener A-Ligisten SV Preußen Eiberg hat auch allen Grund dazu, immerhin ist der Aufsteiger mit drei Punkten aus zwei Spielen völlig in Ordnung in die neue Saison gestartet. Und schon bald – genauer gesagt am 08. September, dem vierten Spieltag – steht ein Highlight der Saison an: das Auswärtsspiel beim Heisinger SV.
Auf dem Papier ist das erst einmal gar nichts Besonderes. Der HSV will aufsteigen und ist klar favorisiert, die Eiberger wollen einfach in der Liga bleiben. Doch in der Sommerpause ist etwas zwischen den beiden Klubs passiert, mittlerweile kann man schon von einer Freundschaft sprechen.
Die Freundschaft zwischen dem SV Preußen Eiberg und dem Heisinger SV entstand in der Sommerpause
„Wir haben die Steeler Stadtmeisterschaft ausgetragen. Diesmal war Heisingen mit zwei Teams dabei. Und die waren richtig tolle Gäste, haben nicht nur guten Fußball gespielt, sondern auch ihren Verein klasse verkauft. Menschlich mehr als nur in Ordnung“, erinnert sich Barnscheidt gerne. Die Stimmung sei überragend gewesen, vor allen nach den Partien: „Die haben mit uns gefeiert, haben uns tausend mal hochleben lassen, auch die Leute hinter der Theke oder den Platzwart. Das hat uns wirklich gefreut“, so Barnscheidt.
Als dann am ersten Spieltag die Zweit- und die Drittvertretungen der Klubs in Eiberg direkt aufeinandertrafen, sei dies nahtlos so weitergangen. „Sie haben direkt gefragt, wo der Bierwagen sei und haben noch einmal gesagt, dass die Steeler Meisterschaft super war“, so Barnscheidt lachend. Spätestens da war klar, dass sich die Preußen positiv revanchieren wollten. Die Lösung: Eine Busfahrt zum Auswärtsspiel am 08. September. „Wir chartern einen Bus für 35 Personen und nehmen was zu Trinken mit. Wir haben ein richtiges Ticket entworfen und ich habe Tröten, Fahnen und all so ein Gedöns bestellt. Vielleicht kaufe ich auch noch Konfetti – wenn ich mich traue“, so Barnscheidt schmunzelnd.
Läuft Costa Cordalis im Bus?
Natürlich stehe der Spaß und die Pflege der neugewonnenen Freundschaft im Vordergrund. Gleichzeitig tut der Verein seinen treuestens Fans somit aber auch noch etwas Gutes. Barnscheidt: „Wir haben auch unsere älteren Mitglieder, von denen viele alleine sind, weil Partner schon gestorben sind. Die treffen sich sonst immer bei den Heimspielen, können aber selbst nicht mehr fahren. Da ist es einfach schön, dass sie auch mal auswärts mitfahren können.“
Nur eine Frage bleibt noch offen: Welche Musik läuft denn während der knapp zehn Kilometer langen Fahrt? Barnscheid: „Ich weiß nicht genau, was sie hören. Vielleicht Anita von Costa Cordalis.“
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