Essen. .
Die SG Schönebeck hat einen neuen Trainer: Markus Högner wird mit dem Frauenfußball-Bundesligisten in der kommenden Saison den Kampf um den Klassenerhalt aufnehmen.
„Wir hatten rund 20 Bewerbungen und haben uns viel Zeit gelassen. Markus hat genau das Profil, das wir in den nächsten Jahren brauchen“, erklärt SGS-Manager Willi Wißing auf der gestrigen Pressekonferenz.
Högner ist ein Talentförderer. Und davon möchte die SGS natürlich profitieren. Allzu viele gestandene Spielerinnen wird es auch in der kommenden Saison an der Ardelhütte nicht geben. Vielmehr wird es die Aufgabe des neuen Trainers werden, die vielen Nachwuchskräfte dahin zu bringen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Oder sie sogar noch weiter zu entwickeln. Das war Högners Vorgänger Ralf Agolli in der abgelaufenen Saison kaum noch gelungen.
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„Die Dinge sind hier ähnlich gelagert, wie bei meinen vorherigen Stationen“, erklärt der 43-jährige Familienvater. Bei Alemannia Aachen arbeitete er bereits als Chef-Coach der U 16 und U 19 und leistete somit die Vorarbeit für den Durchbruch von Lewis Holtby, der von Schalke 04 an den VfL Bochum ausgeliehen ist. Zuletzt trainierte der Fußballlehrer die U 23 von Schalke 04 in der Regionalliga, wo er im Mai 2009 entlassen wurde.
Über Qualifikationen verfügt Högner reichlich: Der Ex-Profi besitzt die nötige A-Lizenz, ist darüber hinaus Fußballlehrer und sogar studierter Sportwissenschaftler. Nur mit dem Frauenfußball hat er sich zuvor noch nicht allzu intensiv auseinandergesetzt.
„Ich freue mich auf diese Aufgabe. Für mich ist es absolutes Neuland, ein ganz anderes Betätigungsfeld“, sagt er, der die SGS einigen anderen Angeboten aus dem Männer-Bereich vorzog: „Hier steht man in einem anderen Fokus als eien NRW-Liga-Trainer. Gerade wegen der WM 2011 in Deutschland gibt es ein größeres nationales Interesse.“ Der Kontakt nach Schönebeck kam über seinen Berater Ralf Bockstedte zustande, der auch dem Verein häufiger zur Seite steht. Diesmal ließen sich die Interessen seiner Klienten gut miteinander vereinbaren.
Högners Anspruch sei es, auf Top-Niveau zu arbeiten. Bis es soweit ist, wird noch eine Menge Arbeit auf ihn zukommen. Denn top waren die Leistungen zuletzt nur selten. „Die vergangene Saison hätte aus Vereinssicht besser sein können. Gerade was die Heimbilanz, das Abwehrverhalten und das Toreschießen angeht, lief es nicht optimal“, deckt Högner einige Schwächen der Essenerinnen auf.
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In den nächsten Wochen wird er sich mit den Personalplanungen befassen. Auch wenn die finanziellen Mittel des Klubs nicht allzu viel erlauben, ein paar Neuverpflichtungen wird es wohl noch geben. Schließlich sind ja auch noch Abgänge zu erwarten. Über eine „Knipserin“ würde sich Högner jedenfalls freuen. Ansonsten müsse er erst einmal die nötigen Eindrücke von den aktuellen Spielerinnen sammeln. Dann könne man überlegen, auf welchen Positionen Bedarf bestehe.
Bis auf SGS-Kapitänin Melanie Hoffmann kennt Högner den aktuellen Kader kaum. Worauf er aber großen Wert legt, macht er bereits deutlich: „Ich bin ein großer Freund des gepflegten Passspiels. Eine gewisse Ordnung, Disziplin und Fitness sind die Grundtugenden im Fußball.“