Essen. Die DJK SF Katernberg schlagen den dritten Landesligisten. Enorme Spannung im Pokal-Endspiel. Dann passt das Wort: ausgerechnet.
Seit jeher verbindet Fußballer und das Elfmeterschießen eine Hassliebe. Während der Jubel bei den Gewinnern nach einem gewonnenen Shootout meistens riesig ist, sitzt der Stachel bei den Verlierern umso tiefer. Auch das diesjährige Kreispokal-Finale zwischen der SG Schönebeck und den Sportfreunden Katernberg musste „vom Punkt“ entschieden werden – und die Gefühlswelten prallten im Anschluss aneinander.
Schönebeck gegen Katernberg, Landesliga gegen Bezirksliga. Die Favoritenrolle war vor dem Finale, das auf der Anlage von Adler Union Frintrop ausgetragen wurde, klar verteilt. Eigentlich. Denn: Während bei der SGS sieben Spieler wegen Urlaub fehlten, konnten die Sportfreunde annähernd aus dem Vollen schöpfen. Auch hatte der DJK auf seinem Weg ins Finale bereits zwei Landesligisten bezwungen, trat also mit reichlich Selbstbewusstsein an.
SGS kontrolliert, Katernberg trifft
Von Beginn an nahm die SGS das Spiel jedoch in die eigene Hand und versuchte mit Ballbesitz und Ruhe das Spiel zu kontrollieren. Katernberg spielte das in die Hände: Der Bezirksligist konnte tiefer stehen und sich voll und ganz aufs Kontern fokussieren. Der Plan von DJK-Trainer Sascha Fischer ging perfekt auf – seine Mannschaft ließ defensiv in der Anfangsphase nichts zu und wurde selbst gefährlich. Nach zehn Minuten die frühe Belohnung: Nach einem scharfen Ball am Fünfmeterraum entlang vergaß die SGS-Defensive Katernbergs Torjäger Kevin Zamkiewicz, der am langen Pfosten nur noch zur 1:0-Führung einschieben musste.
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Die SGS war geschockt vom Rückstand und hatte reichlich Glück, das in den ersten 30 Minuten gleich zwei Katernberger Tore wegen knapper Abseitsstellungen nicht gegeben wurde. Es brauchte eine Einzelaktion, die den Landesligisten wieder in die Spur brachte. Nach 37 Minuten fasste sich Mahde Kaeede aus 25 Metern ein Herz und versenkte die Kugel mit seinem starken linken Fuß traumhaft zum 1:1 im linken Eck. Der Ausgleich noch vor der Pause – für die SGS durchaus schmeichelhaft.
Pfosten stoppt die Schönebecker
In der Pause nahm Schönebecks Trainer Olaf Rehmann zwei Wechsel vor. Mit der Umstellung zeigte sich die SGS nach dem Seitenwechsel verbessert, kam jedoch weiterhin fast nie zu großen Chancen. Katernberg konzentrierte sich nun fast ausschließlich auf Flanken und Standards, Schönebeck versuchte es spielerisch – jedoch ohne Erfolg.
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Bereits in der Nachspielzeit vergab Katernberg nach einer Ecke die Chance auf den Siegtreffer, ehe der eingewechselte Mohamed Jegham im direkten Gegenzug nach einem Konter die riesige Chance auf den Schönebecker Sieg liegen ließ. Kein Sieger nach 90 Minuten – es ging sofort ins Elfmeterschießen.
Ausgerechnet der Kapitän der SGS verschießt
Die ersten neun Schützen verwandelten alle präzise und sicher. Nun war Stürmer und SGS-Kapitän Nabil El-Hany an der Reihe – er musste treffen. Sein Rechtsschuss klatschte an den linken Pfosten – die Entscheidung! Katernberg krönte sich mit dem 5:4 (1:1) nach Elfmeterschießen somit zum Stadtpokal-Sieger 2023/24. Nach Steele und Kray konnte auch der dritte Landesligist die Sportfreunde nicht aufhalten. Die Euphorie war nun riesig, die Spieler schwenkten Fahnen, zum Mannschaftsfoto mit Pokal wurde es laut.
Trainer Sascha Fischer fasste die Ekstase in Worte: „Ich freue mich riesig für die Jungs. Nach zwei verlorenen Pokalfinals in den letzten Jahren wurde es auch mal Zeit – aller guten Dinge sind drei. In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, nachher war es ein offenes Spiel. Wir haben eine überragende Pokalsaison gespielt und den Titel deswegen auch verdient geholt.“ Nach dem Triumph ging es für seine Mannschaft noch zum eigenen Platz, wo die Feierlichkeiten „mit dem einen oder anderen Bierchen“ weiter gingen.
SGS-Trainer fokussiert sich auf die gute Saison in der Landesliga
SGS-Trainer Olaf Rehmann war enttäuscht vom Ausgang des Spiels: „Im Elfmeterschießen war es auch etwas Pech, aber vorher war ich mit dem Spiel nicht zufrieden. Wir haben nur 25 Minuten nach der Halbzeit gut Fußball gespielt, der Rest war nicht gut. Insofern ist die Niederlage nicht unverdient.“
Angesichts des starken Landesliga-Klassenerhalts zieht Rehmann jedoch ein positives Fazit: „Der Pokalsieg wäre heute das Sahnehäubchen gewesen, aber insgesamt sind wir total zufrieden.“
- SG Schönebeck: Krasniqi – Wang, Hernaut (45. Aljassem), Nosal, Öztürk – Bentaleb, Lenze (45. Langer-Jordy), Kaeede – El-Hany, Kreisköther (85. Jegham)
- SF Katernberg: Unger – Welscher, Hunder, Hendricks (61. Kewe), Jakubowski (61. Campe) – Busch (85. Jügel) , Hendricks, Unger – Bulut (90. Buhren), Fischer, Zamkiewicz
- Tore nach regulärer Spielzeit: 0:1 Zamkiewicz (10.), Kaeede (37.)
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