Essen. Die DJK TuS Holsterhausen schlägt die Essener SG – dabei sind die Sorgen vor dem Spiel groß. Dann ertönt Don Promillo und El Zecho.
- Ein Sommerkick in der Kreisliga A beginnt mit einem schnellen 2:1-Sieg für die DJK TuS Holsterhausen gegen die Essener SG, obwohl Holsterhausen nur mit einer improvisierten Mannschaft antrat.
- Die Holsterhausener verteidigen geschickt und nutzen frühe Chancen, während die Essener SG nach einem frühen Rückstand verzweifelt versucht, das Spiel zu drehen.
- Trotz einer späten Aufholjagd gelingt der Essener SG nur ein Anschlusstreffer, und am Ende gewinnt Holsterhausen verdient mit 2:1.
Das Tornetz rauscht zum zweiten Mal, das Lied „Sarà Perchè Ti Amo“ von DJ Redblack und Stereoact ertönt, ein kleines Mädchen tanzt zum Bass und Ibo Ramadan lächelt ironisch in sich hinein. Spuckt das Kaugummi aus. Kickt es weg. Dieser Start seines Teams der Essener SG bei der DJK TuS Holsterhausen passt zum Wetter: es ist ein Sommerkick in der Kreisliga A.
Dabei waren die Voraussetzungen doch überhaupt nicht gut für die Holsterhausener. „Heute stehen nur fünf Mann auf dem Platz, die letzte Woche auch gespielt haben“, sagt Co-Trainer Jonas Smeets. „Wir haben welche dabei, die das letzte Mal vor fünf Monaten gespielt haben“, ergänzt Chefcoach Wolfgang Gräfen. Vielleicht sollten die Holsterhausener dafür sorgen, dass genau diese Spieler nun wieder häufiger kommen, denn am Ende steht ein 2:1-Sieg zu Buche.
Alexandros Papachistos trifft für die DJK TuS Essen-Holsterhausen ganz früh
Es dauert nur drei Minuten, da rauscht der Ball zum 1:0 ins Netz. Ein satter Schuss von der rechten Seite von Alexandros Papachistos findet ins Tor, keine drei Minuten später eilt Geoffrey Reich alleine auf ESG-Keeper Leon Zamljen zu, umkurvt ihn, kommt leicht ins Stolpern, bleibt aber stabil genug, um auf 2:0 zu stellen – und Ibo Ramadan dazu zu treiben, sich verzweifelt die Augen zu reiben.
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„Wären da nicht diese scheiß Anfangsminuten gewesen“, ärgert sich Ramadan nach dem Spiel. „Chancen haben wir ja, aber es fehlt der richtige Stürmer“, so der frustrierte ESG-Coach. Durch die Pleite rutscht sein Team auf rang elf, hat aber weiterhin fünf Zähler vorsprung auf Fortuna Bredeney und sogar ein Spiel weniger absolviert. Insgesamt sieht es also noch gut aus für den Klassenerhalt.
Essener SG macht Druck, aber es fehlt die Vielzahl an Chancen
Und Ramadan hat Recht: Wäre da nicht diese Anfangsphase gewesen, dann wäre die Geschichte des Spiels auch eine komplett andere geworden. Denn ab der 7. Minute ist es die Essener SG, die die Partie im ersten Spielabschnitt bestimmt, sich mehrere Chancen herausspielt, dann aber über das Tor drischt oder am Pfosten des TuS scheitert. Die Hausherren hingegen stellen sich tief, machen die Räume eng, sind die meiste Zeit im Verteidigungsmodus – ob gewollt oder erzwungen, wer kann es ihnen schon verübeln?
„Die frühen Dinger spielen uns natürlich in die Karten. Wir wollten tiefer stehen und hauptsächlich über Konter kommen, da wir wussten, dass ihre Offensive nicht mit nach hinten arbeitet. Die Räume waren auch da. Bis zum Strafraum haben wir es gut ausgespielt, dann aber nicht geschafft, richtig in die Box zu kommen“, so TuS-Trainer Wolfgang Gräfen..
Denn ab und an taucht Holsterhausener ja auch noch vor dem Tor auf. Immer wieder suchen sie MIttelstürmer Geoffrey Reich, der mit dem Rücken zum Tor wie ein Ballmagnet wirkt, dem man denselben kaum abnehmen kann. Richtig eingreifen muss ESG-Torhüter Zamljen aber nur einmal, als er bei einem Schuss von rechts im Strafraum stark die Pranke ausfuhr und das 0:3 verhindert.
Nach und nach verliert die ESG den Glauben an die Wende
Der Rest ist auch im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild wie in Hälfte eins. Die Essener SG ist bemüht, versucht es, verliert aber von Minute zu Minute ein paar Prozent Kraft, Genauigkeit und schlussendlich auch Glaube. „Wir stellen uns aber auch dämlich an“, ruft Ramadan. „Jungs, konzentriert euch endlich“, heißt es auf dem Feld.
Es ist schon der Mute der Verzweiflung, doch genau der hilft der ESG dann doch noch zum hochverdienten Anschluss. Aus 20 Metern schließt Mohammed Allouche einfach mal ab. Abgefälscht senkt sich der Ball als Bogenlampe über TuS-Torhüter Sam Wolf hinweg ins Tor.
Und es ist ja noch eine Viertelstunde lang zu spielen. Doch die hilft nichts mehr, trotz aller Bemührungen. In der Schlussminute tritt ein Holsterhausener noch einmal über den Ball, der ESG-Stürmer ist außen im Strafraum durch. Aber er legt sich den Ball zu unsauber vor, der DJK-Keeper klärt. „Mann“, schreit Ramadan und haut gegen die Trainerbank. Das war es.
DJK-Trainer stolz auf sein ersatzgeschwächtes Team
„Alle Jungs haben einen riesigen Anteil daran, dass wir heute gewonnen haben. Ich muss meinen Hut ziehen, dass wir das Spiel trotz dieser Besetzung gewinnen und auch spielerisch überzeugen. Der Rechtsverteidiger kommt aus der zweiten Mannschaft. Der Toewart hat lange nicht gespielt, Geoffrey trainiert seit fünf Monaten kaum. Es war wichtig, die Zweikämpfe anzunehmen und gut zu verteidigen. Das Team hat sich von Minut zu Minute mehr reingesteigert und unter dem Strich hochverdient gewonnen“, so Gräfen. Im Hintergrund drönt Heino aus den Boxen: El Zecho und Don Promillo. Das sagt alles..
FSV Kettwig, SV Leithe, Fortuna Bredeney, SG Kupferdreh-Byfang, die ESG und die SF Altenessen zittern
In der Kreisliga A2 ist oben die Spannung schon lange raus, die SF Niederwenigern II stehen nach dem 8:1-Sieg über den TuS Essen-West am vergangenen Dienstag schon als Bezirksliga-Aufsteiger fest. Am Sonntag ließen sie ein 8:2-Sieg über den FC Stoppenberg folgen. Unten hingegen herrscht Spannung. Der FSV Kettwig ist nach dem 1:3 gegen Saloniki Essen nur noch schwer zu retten. Der SV Leithe (2:2 gegen SuS Haarzopf II, 21 Punkte, Rang 14, 23 Spiele), Fortuna Bredeney (1:2 gegen die Sportfreunde Altenessen, 22 Punkte, 24 Spiele), die SG Kupferdreh-Byfang (spielfrei, 24 Punkte, 23 Spiele), die ESG und Altenessen (28 Punkte, 24 Spiele) streiten sich noch um den Klassenerhalt.
Alle Fotos vom Spiel folgen.
DJK TuS Holsterhausen - Essener SG 2:1 (2:0)
- Tore: 1:0 Papachistos (3. Minute), 2:0 Reich (6.), 2:1 Allouche (74.)
- TuS: Wolf - Verhoeven, Gruhs (57. Kräling), Eller, Jujol- Kabbaj (60. Baumann), Asghar, Bedkowski, Theis Navarro- Papachistos (75. Ishizaki) - Reich (88. Gömer)
- ESG: Zamljen - Peterson, Ceylan, Guinand, Meier, Toure- Soltani, Kotermann, Allouche- Dagdelen (46. Still), Owczarczak (85. Duvan)
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