Essen. Bezirksligist wirft nach der Trennung von Mikolajczak den VfB Frohnhausen aus dem Kreispokal. So liefen die anderen Viertelfinal-Duelle

Der Trainerwechsel beim Vogelheimer SV hat den gewünschten Effekt: Nur zwei Tage nach der Trennung von Christian Mikolajczak warf der Bezirksligist im Viertelfinale den klassenhöheren VfB Frohnhausen aus dem Kreispokal und buchte damit das Niederrheinpokal-Ticket für die neue Saison. Das 4:2 (1:1) nach Verlängerung, bei dem der Sportliche Leiter Mike Sauer die Mannschaft an der Seitenlinie betreute, sorgte für einen Stimmungsaufheller zum richtigen Zeitpunkt nach zuvor drei Liga-Niederlagen in Folge.

Vogelheimer SV nach Trainerwechsel: „Super Stimmung im Team“

Wie reagierten die Spieler auf den Trainerwechsel? „Letztendlich lässt sich sagen: Gut. Es ist eine super Stimmung im Team, das hat man beim Spiel gegen Frohnhausen gesehen“, erklärt VSV-Geschäftsführer Marcel Dvorak. Genau das hatte sich der Verein von der Mikolajczak-Trennung erhofft: „Das Ziel war, dass wir durch diesen Wechsel ein bisschen die Spieler, die nicht zum Zuge kamen, die nicht so zufrieden waren mit dem Trainer, engagieren und motivieren können.“ Das Verhältnis zwischen dem Ex-Coach und der Mannschaft galt als angespannt, unterkühlt - neben der sportlichen Talfahrt der Grund für die Trennung.

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Dvorak erklärt das so: „Am Ende hat der Trainer zur Mannschaft eine gewisse Bindung und eine gewisse Stimmung, die ausgelöst wird“, sagt der Geschäftsführer. „Die wirkt sich dann neben aller Fähigkeiten und Fachlichkeit auf die Leistung aus.“ Der Effekt war jedoch nicht mehr positiv – im Gegenteil. 50 Prozent mache die fachliche und fußballerische Ebene aus, die andere Hälfte die menschliche und motivatorische, so Dvorak. „Diese 50 Prozent haben sich jetzt wieder optimiert und deswegen waren die Motivation und der Spaß da. Dann entsteht Begeisterung und der Erfolg ist nicht weit.“

Vogelheim entscheidet Viertelfinale durch Doppelschlag in der Verlängerung

Zwei Mal ging Vogelheim gegen den personell arg gebeutelten Landesligisten in Führung, Frohnhausen glich beide Male aus. In der Verlängerung sorgten die Gastgeber durch einen Doppelschlag von Doppelpacker Mohammed Hassouni und Enes Yilmaz zu Beginn dann aber für die Vorentscheidung. „Wir waren klar die bessere Mannschaft, das hat man gesehen“, erklärte Dvorak. Schon nach zehn Minute hätte der VSV mit 2:0 oder 3:0 führen können. „Dass die Anschlusstreffer dann immer so kurz vor knapp noch gefallen sind, war ärgerlich.“

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Vor der nächsten Bezirksliga-Aufgabe am Sonntag (15.30 Uhr) beim Duisburger FC 08 ist die Hoffnung zurück am Lichtenhorst, dass der Tabellenachte nach der heftigen 0:4-Pleite beim MSV 07 auch im Liga-Alltag zurück in die Spur findet. Betreut wird die Mannschaft in Duisburg erneut von Mike Sauer, der das Traineramt vorläufig übernimmt und dabei von Dvorak unterstützt wird. „In den nächsten zwei, drei Wochen werden wir jetzt erstmal schauen, wie sich das entwickelt und müssen dann weitere Schritte planen.“

Hofft auf neue Überzeugung im Team: Krays Trainer Sebastian Amendt nach dem Pokalsieg über Mintard.
Hofft auf neue Überzeugung im Team: Krays Trainer Sebastian Amendt nach dem Pokalsieg über Mintard. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Im Kreispokal-Halbfinale trifft der VSV auf die SG Schönebeck, die sich am Dienstag im Derby beim ESC Rellinghausen mit 5:2 nach Elfmeterschießen durchsetzte. Dennis Wibbe, Alexander Louis Hernaut und Argjent Ermel trafen für die SGS vom Punkt. Im zweiten Halbfinale sind die Sportfreunde Katernberg, die sich durch einen ungefährdeten 3:0 (1:0)-Sieg bei der klassenhöheren SpVgg. Steele am Donnerstag qualifizierten, zu Gast beim FC Kray. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Amendt buchte durch den 2:1-Heimsieg gegen David Odonkors Blau-Weiß Mintard das Ticket für die Runde der letzten Vier und den Niederrheinpokal.

„Ich hoffe, dass dieses Ergebnis gegen einen starken Gegner der Mannschaft eine neue Überzeugung verleiht.“
Sebastian Amendt, Trainer des FC Kray, nach dem 2:1-Heimsieg gegen BW Mintard

Nach einer Ergebnis-Achterbahnfahrt in den vergangenen Wochen sehnt sich der Landesligist endlich nach Konstanz. „Ich bin froh über unsere Entwicklung, aber die Konstanz reinzubekommen, ist einfach die Frage“, erklärt Amendt. „Ich hoffe, dass dieses Ergebnis gegen einen starken Gegner der Mannschaft eine neue Überzeugung verleiht.“ Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der die Gastgeber Probleme mit Mintards aggressivem Anlaufverhalten hatten, steigerte sich der FCK im zweiten Durchgang und drehte das Ergebnis durch die Treffer von Semih Köse und Youssef Kamboua innerhalb von nur fünf Minuten.

FC Kray: Nächstes Heimspiel am Sonntag gegen Klosterhardt

„In der Halbzeit haben wir gemeinsam gute Lösungen entwickelt, die dann auch funktioniert haben“, freut sich der Coach. „Ich wünsche mir, dass das so ein bisschen unser neuer Maßstab ist: Auf der einen Seite die Dominanz, die wir am Sonntag trotz der 0:1-Niederlage beim VfB Speldorf gezeigt haben, auf der anderen Seite die Überzeugung, ruhig zu bleiben, klare inhaltliche Lösungen zu finden und nicht in Panik zu verfallen. Wenn wir das kombinieren können, werden wir, glaube ich, auch noch ein paar mehr Spiele gewinnen.“

Nach dem Halbfinal-Einzug gehe die Arbeit jedenfalls ein bisschen leichter von der Hand, was sich auszahlen soll im Landesliga-Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Buderusstraße) gegen Arminia Klosterhardt.

Kreispokal in Essen: Die Viertelfinal-Ergebnisse in der Übersicht

ESC Rellinghausen – SG Schönebeck 2:5 n.E. (0:0).

FC Kray – DJK Blau-Weiß Mintard 2:1 (0:1).

Vogelheimer SV – VfB Frohnhausen 4:2 n.V. (1:1).

Spvgg. Steele 03/09 – DJK SF Katernberg 0:3 (0:1).