Essen. Oberligist Moskitos kehrt mit einem 3:0 gegen Rostock in Erfolgsspur zurück. So bewertet Trainer Albrecht das Spiel - dazu viele Fotos.
„Wieder alles im Griff“, sangen die Fans der Moskitos Essen in den Schlussminuten des Heimspiels gegen die Rostock Piranhas. Der Songtitel von Jürgen Drews passte zum Abend des Essener Eishockey-Oberligisten: Durch den ungefährdeten 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)-Heimsieg gegen den Tabellenzehnten kehrten die „Mücken“ vor knapp 1100 Zuschauern am Westbahnhof nach zwei Niederlagen in die Erfolgsspur zurück.
Auf ganzer Linie überzeugen konnten die Gastgeber, die unter der Woche von den Tilburg Trappers (ein Spiel mehr) von Platz zwei verdrängt worden sind, aber nicht. „Ich bin sehr glücklich über die drei Punkte, weil wir am letzten Wochenende leer ausgegangen sind und heute eine gute Reaktion gezeigt haben“, freute sich Trainer Danny Albrecht trotzdem. Am Sonntag (18.30 Uhr, beta Finanz Eissportarena) sind die Moskitos bei den Hammer Eisbären gefordert.
Moskitos Essen: Weiter geht‘s am Sonntag in Hamm
Die 3:4-Derbyniederlage gegen den Herner EV in der Vorwoche wirkte noch nach: ESC-Verteidiger Fabio Frick erhielt nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe (unsportliches Verhalten) nicht nur eine Sperre für das Heimspiel gegen Rostock, sondern obendrein noch eine Geldstrafe. Routinier Alexej Dmitriev fällt weiterhin verletzt aus, dazu fehlte Neuzugang Ryan Del Monte krankheitsbedingt. Dafür kehrte Verteidiger Michael Gottwald nach zwei Spielen in den Kader zurück.
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Moskitos kreieren im Anfangsdrittel nicht viele Großchancen
Die Gastgeber übernahmen im Anfangsdrittel die Spielkontrolle und standen in der Defensive weitestgehend stabil gegen die Gäste, die immer wieder den Weg ins Moskitos-Drittel suchten. Die „Mücken“, die von fünf Förderlizenzspielern unterstützt wurden, setzten die Piranhas früh unter Druck. Viele Großchancen konnten sie im ersten Abschnitt nicht kreieren, verpassten aber hin und wieder den Abschluss zum richtigen Zeitpunkt.
Ein guter Moment der ersten Reihe reichte zur Führung: Die Gäste arbeiteten nicht konsequent zurück, Enrico Saccomani chippte die Scheibe in die Mitte auf den Letten Elvijs Biezais, der zum 1:0 einnetzte (11.). Im Mittelabschnitt erhöhten die „Mücken“: Zuerst hatte Enrico Saccomani im Powerplay zu viel Platz und schloss aus kurzer Distanz überlegt ab zum 2:0, nachdem sein Gegenspieler weggerutscht war (29.). Sechs Minuten später fehlte Rostock nach einem Essener Scheibengewinn an der eigenen blauen Linie komplett die Absicherung, Biezais verwandelte den Konter eiskalt zum 3:0 (35.).
Rostock mit doppelt so vielen Torschüssen auf Moskitos-Tor
Der dritte Treffer des Essener Paradeblocks - zum dritten Mal nach einem Rostocker Fehler - durfte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Moskitos insgesamt schwertaten. Die Piranhas waren dem zwischenzeitlichen Ausgleich und Anschluss – vor allem zu Beginn des Drittels – immer wieder gefährlich nahe und verbuchten im Mittelabschnitt fast doppelt so viele Schüsse wie Essen. „Ich glaube, in den ersten beiden Dritteln haben wir viel investiert, hatten aber noch nicht so richtig das Selbstvertrauen, was wir davor hatten“, erklärte Albrecht. „Der Gegner hatte die hochkarätigeren Chancen, dafür hatten wir mehr Scheibenbesitz und haben mehr dafür getan.“
Moskitos besiegen Rostock
Dass die Hausherren auch im Schlussdrittel keinen Gegentreffer mehr kassierten, lag auch an Bastian Flott-Kucis. Der Moskitos-Stammtorhüter war im Gegensatz zur Niederlage gegen Herne der Ruhepol zwischen den Essener Pfosten und sicherte sich das Shutout. „Basti hat heute eine sehr gute Leistung gezeigt“, lobte der Coach. „Es war wichtig für die Mannschaft, von hinten raus wirklich Stabilität zu haben.“
Moskitos lassen das Spiel im letzten Drittel locker ausklingen
In den letzten 20 Minuten plätscherte das Geschehen auf dem Eis eher vor sich hin. Von den müden Rostockern kam nicht mehr viel, da zeigten die Moskitos trotz der komfortablen Führung noch mehr Offensivbemühungen und bauten besonders in den Schlussminuten nochmal Druck auf. „Im letzten Drittel war es dann wieder unser Spiel. Da hat man gemerkt, dass es den Jungs wieder ein bisschen leichter fällt“, fand Albrecht. Jubeln durften die Essener Fans aber erst wieder bei der Schlusssirene – wieder alles im Griff.
So haben sie gespielt
Moskitos – Rostock Piranhas 3:0.
Drittel: 1:0, 2:0, 0:0. Tore: 1:0 Biezais (11.), 2:0 Saccomani (29.), 3:0 Biezais (35.).
Strafminuten: Essen 2 – Rostock 4.
Zuschauer: 1061.