Der FC Kray unterliegt den Sportfreunden Niederwenigern trotz zweimaliger Führung mit 2:3. So bewerten die beiden Trainer das Landesliga-Duell.

Nur wenige Meter voneinander entfernt prallten auf dem Rasen der Kray-Arena zwei komplett unterschiedliche Gefühlswelten aufeinander: Hier die feiernden, tanzenden Spieler der Sportfreunde Niederwenigern, angeheizt von Trainer Marcel Kraushaar; da die enttäuschten, ruhigen Verlierer vom FC Kray, die nach der 2:3 (1:1)-Heimniederlage den direkten Anschluss an das Spitzentrio verpasst haben.

„Wir sind leider noch nicht an dem Punkt, dass wir es ohne Fehler hinbekommen. Damit müssen wir leben und hoffen am Sonntag gegen einen ähnlich starken Gegner, es andersherum zu drehen“, sagt FCK-Coach Sebastian Amendt vor dem nächsten Heimspiel gegen den SV Biemenhorst am Sonntag (15 Uhr).

Niederwenigern hat oben Punkte gut gemacht

Die Sportfreunde haben vor der Auswärtsaufgabe bei der SG Schönebeck am Sonntag (13.15 Uhr, Ardelhütte) durch die drei Punkte Boden gut gemacht an der Tabellenspitze und sind jetzt erster Verfolger von Spitzenreiter BW Dingden. „Wir haben als Mannschaft nicht aufgesteckt trotz zweier Rückschläge. Deswegen, denke ich, war es am Ende irgendwo aufgrund der geschlosseneren Teamleistung auch verdient“, erklärte Kraushaar.

Seine Mannschaft geriet zwei Mal in Rückstand: Das erste Mal schon nach anderthalb Minuten, als Ex-Niederweniger Marc Andre Gotzeina den Ball von der rechten Seite des Strafraums in die lange Ecke schlenzte, „wo wir alle drauf vorbereitet waren, weil wir Marc noch aus unserer Mannschaft kennen“, haderte Kraushaar. „Das haben wir schlecht verteidigt und waren einfach noch gar nicht wach.“

Pascal Itter brachte Kray per Foulelfmeter mit 2:1 in Front

Das 1:2 kassierten die Gäste durch einen Foulelfmeter, den Krays Pascal Itter verwandelte und über den man sich nicht beschweren dürfe, so Kraushaar. Und die Hausherren? Hatten das Spiel eigentlich selbst in der Hand, gaben den Vorteil durch die Führungstreffer aber immer wieder ab. In der ersten Halbzeit kassierten sie den 1:1-Ausgleich nach einem Stellungsfehler, nachdem sich die Gäste nach schwachem Start gesteigert hatten. Dominik Enz war der Nutznießer.

„Wir haben aber dann im Prinzip im Verlauf des Spiels immer mehr Kontrolle gehabt. Man hat gemerkt, dass sie viel anlaufen wollten“, analysierte Amendt. „Da haben wir geschafft, ihnen total den Wind aus den Segeln zu nehmen, aber haben trotzdem wie am Anfang der Saison zu viele Fehler gemacht, die völlig unnötig waren.“

Einer der Fehler: Als Obiora Uzuwku im Strafraum Enz zu Fall brachte, Maximilian Golz traf vom Punkt für die Gäste – und jetzt nahm die Begegnung, die vorher taktisch geprägt und auf Fehlervermeidung ausgerichtet war, an Fahrt auf. Die Sportfreunde spielten sich einige Chancen heraus und gingen erstmals in Führung, die sie nicht mehr abgeben sollte. Der Ball rollte durch den Strafraum, Doppelpacker Enz schloss am langen Pfosten ab zum 3:2.

Kray traf noch zweimal die Querlatte

„Ich finde, das war zu diesem Zeitpunkt dann auch verdient“, sagte Kraushaar. Der FCK schüttelte den Rückschlag ab, suchte den Weg nach vorne – schaffte aber zu selten, in die torgefährlichen Bereiche vorzudringen. „Das ist das, was wir uns vorwerfen müssen: Da fehlt uns die Genauigkeit“, so Amendt. Bis zur 93. Minute: Nach einem Freistoß klatschte das Spielgerät noch zwei Mal gegen den Niederweniger Querbalken – und wieder zurück vor die Linie. „Da hatten wir dann nochmal brutal Glück“, sagte Kraushaar.

FC Kray – Sportfreunde Niederwenigern 2:3 (1:1).

Kray: Koczor – Sarr, Jaegers, Tietz, Gotzeina, Curaba, Schulz, Bel-Mustapha (46. Uzukwu), Köse (58. Tawada), Togbedji (81. Yagoub), Itter.

Niederwenigern: Skrzynski – Nissen, Stahl, Enz, Renneberg (65. Rascho), Machtemes (80. Köfler), Golz (65. Gipper), Barrera (84. Adolphs), Lümmer, Gerhardt, Rapka (55. Ouahaalou).

Tore: 1:0 Gotzeina (2.), 1:1 Enz (21.), 2:1 Itter (Foulelfmeter, 55.), 2:2 Golz (Foulelfmeter, 65.), 2:3 Enz (77.).

Zuschauer: 100.