Coburg. Zweitligist Tusem Essen kämpft in Coburg lange auf Augenhöhe, verliert jedoch klar mit 23:28. Das sind die Gründe für den erneuten Misserfolg.

Da hüpfte sogar der Coburger Ritter mit. Das Maskottchen des HSC Coburg feierte unmittelbar nach dem Spiel gegen Tusem Essen den verdienten 28:23-Heimsieg zusammen mit der Mannschaft und den 1800 Fans, während die Gäste aus dem Revier enttäuscht in die Kabine trotteten. Momentan läuft es für das Team von der Margarethenhöhe überhaupt nicht nach Plan.

Nach vier sieglosen Spielen in Serie wollte der Tusem zwingend wieder ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen. Bekanntermaßen ist ja immer ein Weg, wo ein Wille ist. Und dieser Weg war für die Essener klar der zum gegnerischen Tor. In den vergangenen Wochen war er oft verbaut, voller Löcher und Hindernisse. Alex Schoss versuchte dies alles hinter sich zu lassen und zeigte sich von Beginn an durchschlagskräftig. Dann aber stellte sich Coburgs Torhüter Kristian van der Merwe in die Bahn und vermasselte den Gästen die erste Halbzeit.

Tusem Essen wird von Coburg zum Positionsangriff gezwungen

Der HSC stellte eine gute Abwehr auf die Platte und zwang den Tusem dazu, aus dem Positionsangriff heraus Lösungen zu finden. Damit tut er sich oft schwer, so auch dieses Mal. Die Essener agierten teils zu zögerlich und machte es damit den Franken einfacher, die Bälle zu gewinnen. So konnten sich die Gastgeber erstmals leicht absetzen, zumal sie den polnischen Nationalspieler Bartlomiej Bis einige Male frei am Kreis bedienen konnten. Generell verteidigten die Gäste recht solide, konnten sich ein weiteres Mal auf einen gut eingestellten Lukas Diedrich im Tor verlassen.

Aber der Hallenschuh drückt weiterhin im Angriff. Coburg hatte die Eins-gegen-eins-Situationen gut im Griff und zwang den Gegner zu Fehlern. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit nahm Trainer Michael Hegemann eine Auszeit, die immerhin einen kleinen Ruck durch sein Team gehen ließ. Es hielt den Anschluss, musste aber im zweiten Durchgang offensiv deutlich nachlegen.

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Und tatsächlich kam der Tusem etwas entscheidungsfreudiger und entschlossener aus der Kabine, drehte somit die Partie. Sie entwickelte sich mehr und mehr zu einem Kampf, ohne dass sich eine der Mannschaften einen echten Vorteil erspielen konnte. Die Essener schafften es aber nicht, ihre Fesseln vollends abzulegen und sich einen etwas komfortableren Vorsprung zu erspielen. Außerdem musste Asmussen in der zweiten Halbzeit schon wieder verletzt raus.

Tusem-Kapitän Jonas Ellwanger marschiert in enger Phase voran

Aber die Gäste kämpften weiter, unter anderem marschierte Jonas Ellwanger mit seinen Toren voran. Doch in der Schlussphase bröckelte die Leistung ein weiteres Mal. Coburg war voll auf der Höhe, lauerte auf Fehler und bestrafte diese. Nun wurde der Tusem offenbar wieder nervös und geriet in die Abwärtsspirale. Noch mehr Fehler, noch mehr Unachtsamkeit in der Abwehr. Diese erlaubte dem HSC zu viel Raum, sodass sich dieser durch die starken Merlin Fuss und Max Jaeger entscheidend absetzen konnte.

Die letzten Versuche noch etwas am Ergebnis zu rütteln, scheiterten aus Essener Sicht. Mal wieder steht eine Niederlage zu Buche. „Coburg hat verdient gewonnen“, musste Tusem-Kreisläufer Christian Wilhelm zugeben und fügte an: „Wir haben vorne zu viele technische Fehler gemacht und hinten nicht mehr so den Zugriff gehabt. Wir müssen jetzt versuchen, unser Selbstvertrauen zu halten und den Trend zu drehen.“

Dafür hat der Tusem am kommenden Freitag die nächste Möglichkeit, wenn es in der heimischen Sporthalle „Am Hallo“ gegen die Eulen Ludwigshafen geht (Anwurf 20.30 Uhr).

So haben sie gespielt

HSC Coburg – Tusem Essen 28:23 (10:9)

Coburg: Van der Merwe, Eggert; Runarsson (3), Jaeger (4), Dettenthaler, Bis (3), Glatthard, Fuss (5), Obranovic, Ossowski (1), Billek (4/1), Herzig (2), Krone (3/1), Knauer, Schäffer (3).

Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (3), Wolfram (1), Wilhelm (4), Homscheid, Eißing, Asmussen, Szczesny, Seidel (1), Klingler (3), Neuhaus (3), Rose (2), Mast (2), Werschkull, Schoss (4).

Siebenmeter: 2/2 – 0/1. Strafminuten: 10 – 8. Zuschauer: 1853.

Spielfilm: 2:3 (6.), 4:4 (11.), 7:5 (16.), 7:6 (20.), 9:6 (26.), 10:9 (30.) – 10:12 (35.), 14:13 (39.), 15:16 (44.), 17:16 (46.), 23:19 (52.), 25:21 (56.), 28:23 (60.).

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