Essen. Der Essener Oberligist HSV Überruhr hat einen neuen Trainer. René Bülten übernimmt – und hat prominente Unterstützung an seiner Seite.

Handball-Oberligist HSV Überruhr hat einen neuen Trainer gefunden. Seit dem Wochenende sitzt René Bülten bei den Essenern auf der Bank und wird gemeinsam mit Spielertrainer Carsten Ridder für die Mannschaft verantwortlich sein.

Offenbar hat der 28-jährige Ex-Profi von Tusem Essen Gefallen an der Aufgabe als Coach gefunden, denn eigentlich war er nur als Interimslösung vorgesehen.

HSV Überruhr: Carsten Ridder wird als Spieler benötigt

Klar war aber auch von vornherein, dass es ohne Unterstützung schwierig werden würde. Denn der ehemalige Bundesligaspieler ist ein Leistungsträger beim HSV. Nicht zuletzt nach dem jüngsten Abgang von Torjäger Tim Koenemann in Richtung dritte Liga zu Interaktiv Ratingen liegt noch mehr Verantwortung auf den Schultern des Rückraumspielers. „Da würde über kurz oder lang die spielerische Qualität leiden“, weiß auch René Bülten.

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Wie die Aufgaben zwischen Bülten und Ridder künftig aufgeteilt werden, steht noch nicht hundertprozentig fest. „Das ist ja noch alles frisch und in der Findungsphase“, so Bülten. Erst am vergangenen Freitag hatte er sich erstmals beim Training der Mannschaft vorgestellt. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Weil Ridder krank wurde, musste Bülten kurzerhand das Team für das Spiel gegen Adler Königshof übernehmen. „Das war schon eine skurrile Situation, so manchen Spieler hatte ich ja noch gar nicht kennengelernt“, sagt der Coach.

Der neue Trainer hat die Mannschaft schon oft gesehen

Unvorbereitet fühlte sich Bülten dennoch nicht, zumal er fast jedes Heimspiel von Überruhr in dieser Saison gesehen hat. Denn der Übungsleiter hatte unverhofft viel Zeit am Wochenende, war er doch kurz vor dem Saisonstart überraschend als Aufstiegstrainer beim Verbandsligisten HSG Am Hallo entlassen worden. „Das hat mich schon getroffen und danach musste ich mich auch erstmal sammeln“, räumt der Trainer ein. Umso mehr freut er sich auf die neue Aufgabe, das familiäre Umfeld in Überruhr und vor allem die gute Stimmung in der Sporthalle an der Klapperstraße, sobald diese wieder benutzbar ist.

Künftig als spielender Co-Trainer beim HSV Überruhr im Einsatz: Carsten Ridder.
Künftig als spielender Co-Trainer beim HSV Überruhr im Einsatz: Carsten Ridder. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Viel Grund zum Jubeln gab es für den HSV bislang noch nicht. Der HSV Überruhr hat von seinen acht Spielen erst zwei gewonnen. Hinzu kam die Trennung von Trainer Ragulan Srijeevaghan vor gut vier Wochen. „Da ist natürlich insgesamt viel Unruhe gewesen“, so Bülten. Sein erstes Ziel ist deswegen zunächst, den HSV in ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Der jüngste Sieg gegen Adler Königshof (21:20) könnte da der erste Schritt in die richtige Richtung gewesen sein. „Das war wichtig, für das Selbstvertrauen, aber auch für den weiteren Verlauf in der Saison“, sagt auch Bülten.

Die Spiele am Wochenende

Regionalliga: Tusem II - TSV Bayer Dormagen II (So., 17.30 Uhr, Lührmannwald). -Frauen: HSV Überruhr - TV Aldekerk II (So., 14.30, Raumerstr.).

Oberliga: TSV Kaldenkirchen - HSV Überruhr (Sa., 19).

Verbandsliga: MTG Horst - Cronenberger TG (Sa., 18, Wolfskuhle), HSH am Hallo - TuS Lintorf II (So., 18, Hallo).

Landesliga: MTG Horst II - SV Wersten 04 (Sa., 16, Wolfskuhle), Winfr. Huttrop - HSG Velbert/Heiligenhaus (Sa., 18, Katzenbruchstr.), Meerbuscher HV - HSV Überuhr II (Sa., 18.15), Kettwiger SV - TV Cronenberg (Sa., 18.30, Hauptstr.), ETB Schwarz-Weiß - GW Werden (So., 18.30, Helmholtz).

Überruhr kämpft sich in die Partie – und dreht sie in der Schlussphase

Allerdings sah es am Sonntag zunächst gar nicht danach aus. Schnell gerieten die Jungs von der Ruhrhalbinsel mit 1:4 und 5:9 in Rückstand. Bis zur Pause wurde es aufgrund einer schwachen Chancenverwertung nicht besser, zum Halbzeitpfiff stand es 8:13. In der zweiten Halbzeit kämpften sich die Essener dann aber in die Partie. Das erste Mal in Führung ging der HSV allerdings erst in der 52. Minute (19:18). Dann folgte eine spannende Schlussphase.

Beim Stand von 21:21 waren noch 45 Sekunden zu spielen und Königshof hatte Ballbesitz. Elf Sekunden vor Schluss erhielten die Gäste einen Siebenmeter, den HSV-Torhüter Lorenz Gottemeier abwehrte. Lukas Plaumann fing den Ball ab und wurde beim Versuch, einen schnellen Pass auszuführen, gefoult. Die Schiedsrichter entschieden erneut auf Siebenmeter, diesmal für den HSV. Plaumann behielt vier Sekunden vor Schluss die Nerven und verwandelte zum 22:21-Endstand.