Essen. Eine beeindruckende Serie verteidigt der Tusem Essen. Nun kommt mit der SG BBM Bietigheim der neue Spitzenreiter. Warum Essen optimistisch ist.
Kaum war der Tusem-Tross nach dem Unentschieden in Dessau-Roßlau im Ruhrgebiet angekommen, ging es für die Zweitliga-Handballer von der Margarethenhöhe wieder in die Trainingshalle, um sich auf die nächste Aufgabe zu fokussieren.
Denn schon an diesem Mittwoch wartet das Heimspiel gegen den frischgebackenen Spitzenreiter SG BBM Bietigheim (19.30 Uhr, „Am Hallo“). Und die Baden-Württemberger kommen mit reichlich Selbstvertrauen.
Ex-Essener war im Spitzenspiel kaum zu bezwingen
Im Topspiel am vergangenen Wochenende fügten die Bietigheimer dem bisherigen Tabellenführer ASV Hamm-Westfalen die erste Saisonniederlage zu. Am Ende stand es 35:31 und damit gab es einen neuen Ligaprimus. Die tragenden Säulen dieses Sieges: Rückraumspieler Tom Wolf mit acht Treffern und Kreisläufer Jonathan Fischer mit sieben sowie Torhüter Fredrik Genz. Der ehemalige Essener parierte 13 Abschlüsse der Hammer und hielt damit den Sieg fest.
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„Wir sind bereit gegen alle Widerstände anzukämpfen“, betont Tusem-Trainer Michael Hegemann, der um die Härte dieser Aufgabe weiß. Dass seine Mannschaft dies kann, bewies sie zuletzt in Dessau-Roßlau. Zwar wäre beim 29:29 sogar mehr drin gewesen, doch die Essener mussten schon früh den Ausfall des einzigen Linkshänders im Rückraum, Alexander Schoss (Pferdekuss), verkraften und sich dem Druck motivierter Gastgeber aussetzen. Zudem sorgte die emotionale Stimmung in der Anhalt-Arena nicht unbedingt dafür, dass der Tusem frei aufspielen konnte.
Tusem Essen braucht das Besondere
Nun aber stehen die Vorzeichen anders. Das Team von Trainer Hegemann wird gegen die Mannschaft mit den meisten Toren der Liga der Außenseiter sein, was ihm aber entgegenkommen kann. Mit einer konzentrierten Abwehr und einem erneut starken Innenblock, werden es Fischer und Co. nicht einfach haben. Zudem hat der Tusem nun seine eigenen Fans im Rücken, was in entscheidenden Momenten durchaus ein paar Prozente aus den Spielern herausholen kann.
Für Hegemann und seine Jungs ist dieses Duell sicherlich kein gewöhnliches: „Wir werden das Besondere brauchen“, sagt der Trainer und erklärt: „Wir müssen extrem effektiv spielen, selber immer wieder in unser Tempospiel kommen und am Ende brauchen wir auch das nötige Spielglück.“
Eine Portion Selbstvertrauen wird sicherlich auch nicht schaden. Das hat der Tusem nun ein Jahr und drei Tage lang gesammelt – so lange ist er in der heimischen Sporthalle „Am Hallo“ ungeschlagen. Warum die Heimserie auch gegen den formstarken Spitzenreiter nicht reißen wird? Hegemann: „Weil wir auch dieses Mal wieder alles in unser Spiel reinlegen wollen und mit unseren eigenen Fans immer zu etwas Besonderem in der Lage sind.“