Essen. Tusem Essen empfängt am Freitag den Tabellenvorletzten EHV Aue am Hallo. Die Gastgeber können bislang zufrieden sein und stricken an einer Serie.

Beinahe ein ganzes Jahr ist es her, dass Tusem Essen in der 2. Handball-Bundesliga in heimischer Halle zum letzten Mal besiegt wurde. Damals, am 22. Oktober 2022, setzte es eine 29:32-Niederlage gegen den Dessau-Roßlauer HV. Seitdem hat die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann zu Hause überzeugen können und ist seit 17 Heimspielen ungeschlagen. Eine Serie, die auch gegen den EHV Aue an diesem Freitag (19.30 Uhr, „Am Hallo“) halten soll.

Momentan verbindet diese beiden Mannschaften nicht allzu viel. Die Städte sind weit voneinander entfernt, in der Tabelle ebenso. Der Tusem steht aktuell auf Rang sieben, Aue ist Vorletzter. Zudem konnten die Gäste in dieser Saison bislang noch nicht wirklich überzeugen, wohingegen die Essener Fortschritte machen.

Tusem Essen und Gäste aus Aue verbindet Offensivschwäche

Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten. Das in beiden ehemaligen Bergbauregionen beliebte Steigerlied ist nicht gemeint, sondern die schwache Offensive. Während die Sachsen mit 155 Treffern auf dem vorletzten Platz der Liga rangieren, steht der Tusem mit nur 150 Toren sogar noch dahinter. „Unsere Wurfquote ist noch nicht so, wie es wünschenswert wäre“, ärgert sich Hegemann.

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Generell schaut der Trainer allerdings auf erfolgreiche erste Wochen zurück: „Vor der Saison hätte ich unsere aktuelle Punktzahl sicherlich unterschrieben. Vor allem vor dem Auftaktprogramm hatte ich ordentlich Manschetten, gerade nach unserer holprigen Vorbereitung. Aber die Siege haben extrem dabei geholfen, dass die Mannschaft schnell zusammengefunden hat.“

Schweres Pokallos

im Achtelfinale des DHB-Pokals kommt es für den Handball-Zweitligisten Tusem Essen knüppeldick: Die Essener empfangen Mitte Dezember (12./13.) den amtierenden Pokalsieger und Erstliga-Fünften Rhein-Neckar Löwen.

„Dieses Spiel wird extrem herausfordernd. Wir werden unsere Chance suchen und schauen, was geht“, sagt Trainer Michael Hegemann.

Tusem hatte in den ersten Runden Oppenweiler/Backnang (3. Liga) und Gelpe/Strombach (Regionalliga) locker ausgeschaltet.

Großen Anteil daran hätten vor allem einige Urgesteine. Namentlich und stellvertretend für die gelungene Integrationsarbeit innerhalb des Teams lobt Hegemann Dennis Szczesny, Malte Seidel, Felix Klingler und Lukas Diedrich: „Ihnen muss man einfach auch mal ein Riesen-Kompliment machen. Sie haben unsere Neuzugänge super aufgenommen und sich dafür eingesetzt.“ Und tatsächlich wirken Max Neuhaus, Julius Rose und Co. sehr fokussiert auf den Sport, ohne sich um Nebenschauplätze kümmern zu müssen.

Tusem-Trainer Michael Hegemann warnt vor Gast aus Aue

Trainer Michael Hegemann von Tusem Essen warnt vor dem Tabellenvorletzten EHV Aue.
Trainer Michael Hegemann von Tusem Essen warnt vor dem Tabellenvorletzten EHV Aue. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Abwehr der Essener ist dabei lobend hervorzuheben und gehört zu einer der besten der Liga. Lediglich im Angriff drückt der Hallenschuh: „Da müssen wir deutlich zulegen. Wir müssen variabler werden, noch etwas mehr Tiefe in die Eins-gegen-eins-Situationen bekommen, das Tempospiel verbessern und eben die Wurfquote nach oben schrauben“, so der Tusem-Trainer.

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Die nächste Chance, dies zu verbessern, könnte gegen Aue kommen. Doch Hegemann warnt vor dem Tabellenvorletzten: „Sie haben jetzt den ersten Saisonsieg eingefahren und werden sicherlich mit mehr Selbstvertrauen zu uns kommen. Das wird auf keinen Fall ein Selbstläufer.“ Dabei sieht der 46-Jährige die gegnerischen Stärken zum Beispiel bei einem „sehr beweglichen Rückraum“. Iulian Jerebie und Mika Sajenev seien gute Kreisläufer und überhaupt zeige das Team große Emotionalität. Hegemann: „Sie können sich gut reinsteigern. Das müssen wir versuchen zu unterbinden, indem wir es sind, die das Spiel und den Rhythmus kontrollieren.“

Die Trainingswoche verlief allerdings etwas unrund, da einige Spieler kränkelten. Hier könnte es kurzfristige Entscheidungen geben. Zudem wird Philipp Asmussen länger fehlen, denn der Rückraumschütze zog sich einen knöchernen Abriss der Kapsel an der linken Hand zu.

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