Essen. Moskitos haben sich für überzeugenden Saisonstart mit Tabellenführung in der Oberliga belohnt. So bewertet Trainer Albrecht den Sieg in Herford.
Eine Frage stellt man sich nach den ersten Spieltagen in der Eishockey-Oberliga: Wann kehren die Moskitos Essen von ihrem Höhenflug auf den Boden zurück? Könnte noch dauern, diese Einstellung strahlten die Spieler jedenfalls auf dem Eis bei der 9:2 (2:0, 0:1, 7:1)-Machtdemonstration beim Herforder EV aus. Für den Moment sind die „Mücken“ auf dem vorläufigen Höhepunkt angekommen: Nach sechs Spieltagen, an denen sie 14 Punkte gesammelt haben, hat sich der Oberligist an die Tabellenspitze gesetzt – ein phänomenaler Saisonstart.
Die neue Mannschaft scheint momentan ein Selbstverständnis zu entwickeln, rauscht von Sieg zu Sieg – nach der Gala-Vorstellung in Ostwestfalen verließen die Moskitos zum fünften Mal in Folge als Sieger das Eis. Selbstverständlich sei das aber nicht, sondern der Lohn der harten Arbeit, stellte Danny Albrecht klar. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und auch definitiv viel Qualität im Team, aber wir müssen das Woche für Woche beweisen“, erklärte der Trainer. „Es sind sechs Spieltage rum. Wir freuen uns über die Momentaufnahme – das war es dann aber auch.“
Moskitos präsentieren sich phasenweise wie Spitzenmannschaft
Klammert man die Anfangsphase aus, als die Moskitos den Herfordern noch zu viele Räume anboten und sie, so Albrecht, noch nicht ganz so gut im Spiel gewesen seien, ließen die „Mücken“ über weite Strecken Scheibe und Gegner laufen, schnürten die Herforder in deren Zone ein. In der Defensive und in eigener Unterzahl ließen die Gäste erneut kaum etwas bis gar nichts zu. „Im zweiten Drittel waren wir meiner Meinung nach sehr dominant bis zu dem Gegentreffer.“
Der ESC präsentierte sich phasenweise im Stile einer Spitzenmannschaft – nur in einem Punkt zunächst nicht: bei der Chancenverwertung. Wie schon beim 3:2-Derbysieg gegen Duisburg drohte die fehlende Effektivität zu einem Problem zu werden. Im Schlussdrittel steigerten sich die Essener allerdings und trafen. Ganz nach dem Ketchup-Prinzip: Lange Zeit passiert gar nichts, dann kommt alles auf einmal – in diesem Fall gleich sieben Tore in 20 Minuten.
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Wie will Albrecht vor den Aufgaben in Rostock am Freitag (20 Uhr) und gegen die Saale Bulls Halle am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) das (Luxus-)Problem beheben? „Genau das machen, was wir im Schlussdrittel gemacht haben“, entgegnet er. Also Tore schießen, beachtliche sieben waren es in Herford. Im Schlussdrittel belohnten sich die Moskitos für den Aufwand – auch, weil sie zu keinem Zeitpunkt nachließen. Gleich zwei Youngster feierten dabei ihr Tor-Debüt im Profi-Bereich: Maksim Anton (19) und Tim Lutz (20).
Es gibt einige Premieren in der jungen Moskitos-Mannschaft
Verteidiger René Behrens knipste in seinem zweiten Jahr erstmals für die „Mücken“, Neuzugang Alexander Komov traf gleich doppelt. Dazu stand Justus Roth erstmals im Senioren-Eishockey zwischen den Pfosten: Der 18-jährige Torhüter wurde für die letzten zehn Minuten für Bastian Flott-Kucis, der die Scheibe vor dem ersten Herforder Treffer vertändelt hatte, eingewechselt und kassierte in dieser Zeit keinen Gegentreffer. „Die Jungs haben für den anderen gearbeitet, dass das möglich war“, freute sich Albrecht.
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Und was ließ der Coach an Feierlichkeiten auf der Rückfahrt aus Herford zu? „Gar nichts“, antwortet er. „Wir sind zurückgefahren und danach sind alle nach Hause gegangen. Dienstag treffen wir uns wieder, um fleißig zu sein. Wir wollen ja auf dem Teppich bleiben und gehen deswegen wieder zur Arbeit über.“
So haben sie gespielt
Herforder EV – Moskitos 2:9.
Drittel: 0:2, 1:0, 1:7.
Tore: 0:1 Komov (12), 0:2 Zolmanis (14.), 1:2 (35.), 1:3 Saccomani (44.), 1:4 Lutz (48.), 1:5 Zolmanis (48.), 2:5 (49.), 2:6 Anton (51.), 2:7 Behrens (57.), 2:8 Gottwald (58.), 2:9 Komov (60.).
Strafminuten: Essen 6 – Herford 9. Zuschauer: 737.
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