Essen. Frauenfußball-Bundesligist SGS Essen freut sich über tollen 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Eine Personalie ist nun noch das i-Tüpfelchen.
Besser hätten sie sich bei der SGS Essen den Saisonstart in der Frauenfußball-Bundesliga nicht vorstellen können. Auch am Tag nach dem überraschenden 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt ist der Verein noch euphorisiert. „Es war ein Genuss, dabei zuzuschauen“, erklärte SGS-Manager Florian Zeutschler, der an diesem Montag gleich die nächste frohe Kunde parat hatte: Angreiferin Ramona Maier hat ihren Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert. Gegen die Eintracht hatte sie das 1:0 vorbereitet.
„Ich fühle mich bei der SGS einfach total wohl und gut aufgehoben. Es ist ein kleiner Verein, in dem jeder jeden kennt – das finde ich einfach cool“, sagt die 26-Jährige. Und dieser familiäre Klub hat gleich zum Auftakt eine Mannschaft geschlagen, die sich in dieser Saison gerne ganz oben in den Titelkampf zwischen Bayern München und dem VfL Wolfsburg einschalten würde. Zumal sie die Vorsaison mit lediglich zwei Niederlagen als Dritter abgeschlossen hatte und nun Champions League spielt.
SGS Essen hat gegen Frankfurt auf den Punkt geliefert
„Wir hatten einige Veränderungen und eine lange Vorbereitung. Aber dann hat die Mannschaft genau auf den Punkt das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, schwärmte Zeutschler, der bei dem Erfolg auch Genugtuung verspürte. Denn zuletzt war der Manager schon auch genervt von der Berichterstattung über die SGS. „Der Tenor ist doch immer, dass wir es ohne Lizenz-Verein schwer haben werden. Dabei geht es mir zu wenig um das Sportliche.“
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Und da wussten die Essenerinnen gegen Frankfurt zu überzeugen. „Ich habe bei uns den absoluten Willen, Teamgeist und die Überzeugung gesehen, bis zur letzten Minute zu kämpfen. Und dann finde ich einfach, dass unsere Arbeit und unsere Mannschaft häufig unterschätzt wird“, konstatiert Zeutschler, der sich nun in seiner Meinung über die Qualität des SGS-Kaders bestätigt fühlt. Sein Minimalziel ist bereits erfüllt: Drei Punkte hatte er aus den ersten drei Partien gegen Frankfurt, Leipzig und den FC Bayern gefordert.
Verlängerung von Ramona Maier ist für SGS Essen überragend
Und schon in dieser Kampfansage Zeutschlers wird ein Selbstverständnis der SGS erkennbar: „Wir gehen gegen Mannschaften wie Frankfurt nicht mit dem Gedanken ins Spiel, bloß nicht unter die Räder zu kommen. Sondern wir wollen sie gerade zu Hause mit unserem Publikum im Rücken ärgern.“ Und das ist eindrucksvoll gelungen, weil sich die SGS gegen die Hessinnen nicht kleingemacht, sondern dem Favoriten auch defensiv alles abverlangt hat.
Maier ist dabei als einzige Spitze vorangegangen - und wird das auch künftig tun. „Ihre Vertragsverlängerung ist eine überragende Nachricht für uns“, bemerkte Trainer Markus Högner, der sich in der Vorsaison bereits über acht Treffer seiner Angreiferin freuen durfte. Für die SGS lässt sie ihren Job als Polizeibeamtin noch länger ruhen. Auch um sich in Essen noch einen Wunsch zu erfüllen: „Vielleicht können wir noch mal ins Pokalfinale einziehen. Das wäre für mich ein kleiner Traum.“
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