Essen. Peter Draisaitl war als Sport-Leiter der Krefeld Pinguine beim Wohnbau-Cup zu Gast. So blickt der 57-Jährige auf seine Zeit bei den Moskitos.

Eine Hand hier schütteln, einmal da für ein Foto lächeln: Peter Draisaitl war ein vielgefragter Mann bei der Premiere des Wohnbau-Cups am Westbahnhof. Als Sportlicher Leiter der Krefeld Pinguine kehrte der 57-Jährige am vergangenen Wochenende nach Essen zurück und erhielt viel Aufmerksamkeit von den Eishockey-Fans auf der Tribüne und im VIP-Bereich.

Der gebürtige Tscheche schaute sich das Eröffnungsspiel der Pinguine gegen die Gastgeber (3:0) und die 1:3-Finalniederlage gegen die Eispiraten Crimmitschau an – und dürfte sich immerhin für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zurückversetzt gefühlt haben. Von 1998 bis 2000 lief der Vater von NHL-Star Leon Draisaitl selbst für die Moskitos am Westbahnhof auf.

Draisaitl spricht über die Zeit bei den Moskitos Essen

„Ich kehre nur mit guten Gefühlen zurück. Es kommen einige sehr, sehr gute Erinnerungen hoch, wenn man hierhin zurückkommt“, erklärt Draisaitl im Gespräch mit dieser Redaktion. „Die zwei Jahre, die ich hier sein durfte, haben sehr viel Spaß gemacht.“

Der Höhepunkt seiner Essener Zeit: Im Jahr 1999 verwandelte der Angreifer im fünften Finalspiel gegen den EC Bad Nauheim den ersten und entscheidenden Penalty zum Bundesliga-Meistertitel und Aufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) – ein Schuss für die Essener Geschichtsbücher. Im Folgejahr wurden die Moskitos allerdings Vorrundenletzter. Draisaitl erinnere sich daran, „dass wir in den zwei Jahren eine wirklich gute Truppe hatten – sowohl bei dem Aufstieg als auch eigentlich in dem ersten DEL-Jahr. Man hätte das nur besser managen und coachen müssen.“

Moskitos werden Dritter: So lief der Wohnbau-Cup.

Trainer damals war übrigens Jan Benda Senior. Und verfolgt Draisaitl die Moskitos und die Oberliga heute? Früher, das müsse er gestehen, eher nicht, als er noch in Europa unterwegs war. „Jetzt aber wieder mehr, das ergibt sich aus dem Jobprofil.“

Seit diesem Sommer gibt es ja ohnehin wieder einen guten Grund, die „Mücken“ regelmäßig im Auge zu behalten: Die Pinguine und Moskitos kooperieren. „Wir haben uns ein bisschen umgeschaut, dann angefangen mit Danny Albrecht zu reden. Es schien für beide Seiten Sinn zu machen“, erklärt Draisaitl. Noch haben der Zweitligist und Oberligist keine konkreten Details bezüglich der Zusammenarbeit kommuniziert.

Krefeld und Essen kooperieren

„Wir lassen es erst einmal langsam anlaufen“, sagt Draisaitl. „Es macht jetzt für mich keinen Sinn, Namen zu nennen – wer, wann, wie? Das müssen die Coaches dann so händeln und managen, wie es die Situation auf beiden Seiten ergibt.“ Beim Eröffnungsspiel des Wohnbau-Cups konnte sich der Sportliche Leiter der Pinguine am Westbahnhof einen ersten Eindruck von der neuformierten und verjüngten Essener Mannschaft verschaffen.

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Wo sich der ESC in der Oberliga einordnen einlässt, sei für ihn schwierig einzuschätzen. „Da bin ich ein bisschen überfragt. Die Truppe sieht ganz gut aus“, meint Draisaitl. „Es sind sehr viele junge Spieler dabei, die in der Oberliga erstmal ihren Weg finden müssen.“ Der Weg mit dem KEV soll bald wieder in die DEL führen. Nach dem Abstieg im letzten Jahr verpassten die Pinguine die direkte Rückkehr, scheiterten im April im Playoff-Viertelfinale an den Ravensburg Towerstars.

Was Draisaitl mit den Krefeldern vorhat

Seit Mitte Dezember 2022 ist Draisaitl Sportlicher Leiter in Krefeld, wenige Tage später gab er seinen Cheftrainer-Posten auf, den er erst Mitte Oktober desselben Jahres besetzt hatte. „Wir wollten erstmal ein bisschen etwas an der Struktur und am Personal ändern. Wir sind immer noch dabei, mal ein bisschen Aufräumarbeiten aus den vergangenen Jahren zu leisten, wobei vieles schon abgearbeitet worden ist – das ist uns bis jetzt ganz gut gelungen“, erklärt er.

Jetzt, so Draisaitl, hoffen die Pinguine, dass sie noch gut durch die letzten zwei Vorbereitungswochen kommen. „Spätestens an Weihnachten werden wir wissen, wo wir sportlich stehen.“ Und in den nächsten Monaten dürfte man den ehemaligen Essener auch noch das ein oder andere Mal am Westbahnhof sehen, oder? „Durchaus“, sagt Peter Draisaitl. „Es wird mit Sicherheit öfter mal vorkommen, dass ich mal die Runde mache.“

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