Essen. Die ETB Miners lassen die Muskeln spielen und fertigen Wulfen ab – vor einer Top-Kulisse. Mit vielen Fotos: So lief der Auftakt in die Saison.
Perfekter Start: Die ETB Miners sind mit einem deutlichen Sieg in die neue Saison der Ersten Basketball-Regionalliga gestartet: Das Team von Headcoach Lars Wendt feierte vor rund 1000 Fans am Hallo gegen die Münsterland Baskets Wulfen einen souveränen 94:65-Erfolg.
Die Essener stellten die Weichen früh auf Sieg, hatten nur in den ersten Minuten nach der Halbzeitpause einen kleinen Hänger, ließen aber nie einen Zweifel aufkommen, wer diesen ersten Spieltag siegreich gestalten würde. Die Wendt’sche Analyse nach dem Spiel: Man habe gemerkt, dass noch ein wenig Sand im Getriebe gewesen sei. Das darf die Liga durchaus als Drohung verstehen.
ETB Miners: Gegner Wulfen hat auch Ambitionen
Noch dazu vor dem Hintergrund, dass Wendt Wulfen im Vorfeld dieses Saisonauftakts zum erweiterten Kreis der Mannschaften zählte, die den Miners in Sachen Aufstiegsambitionen die Suppe versalzen könnten.
Dieser verdiente wie klare Erfolg zementierte noch einmal die Ansprüche auf die Pro B und war ein weiteres Indiz dafür, dass dieses Miners-Team noch einmal zugelegt hat in Sachen Qualität. Vielleicht nicht an individueller Klasse, aber als Mannschaft.
Brennpunkte aus dem Essener Sport:
- Tusem Essen vergeigt den Auftakt: Klatsche und zwei Ausfälle in Hamm.
- RWE-U19 setzt ein dickes Ausrufezeichen im Derby.
- Moskitos spielen beim Wohnbau-Cup – die besten Fotos.
Dazu die ungeheure Tiefe des Kaders: Die Verletzung von Marius Behr, der Trainingsrückstand von Justin Andrew (der trotzdem gegen Wulfen mit 17 Punkten in nur 21 Minuten mehr als nur andeuten konnte, zu was er in der Lage ist), der Umstand, dass Bilal Atli einen sehr gebrauchten Abend erwischt hatte – all dies rief bei den Miners nur ein Schulterzucken hervor. Es lief auch so.
Müslim Özmeral fand sich (statt Justin Andrew) in der Starting Five wieder – und überzeugte mit selbstbewussten, klaren Aktionen. Reik Gäbler war der Wirbelwind, als der er von Headcoach Lars Wendt und seinem Sportlichen Leiter Raphael Wilder beschrieben worden war. Tim Schneider hatte von Wendt in dessen Vorbereitungsfazit ein Sonderlob bekommen, gegen Wulfen fehlten ihm noch ein wenig Ruhe und Abgeklärtheit – er wollte zum Teil zu viel des Guten.
Flexibilität als Trumpf bei den ETB Miners
Und Bryant Allen? Traf mit Wulfen gleich auf seinen Ex-Club, überzeugte voll ohne zu glänzen (Effektivität 26) und durfte sich darauf verlassen, dass es auch seine Mitstreiter richten würden. Überragend: Center Dzemal Selimovic mit einem satten Double-Double.
Und so verkamen die letzten sechs, sieben, acht Minuten zur „Garbage Time“, Wendt gab allen seinen Jungs Minuten. Es waren klare Kräfteverhältnisse, die der ETB nun konstant bis zum allerletzten Spiel dokumentieren muss. Dieser erste Essener Abend war das erhoffte erste Ausrufezeichen – aber auch nicht mehr.
ETB Miners haben ganze Arbeit geleistet
Dass man in Essen dazu fähig scheint, die Pro B erneut anzugreifen, ist wahrlich nicht selbstverständlich. Aufgrund des Umstandes, erst spät über die Ligazugehörigkeit Bescheid gewusst zu haben, waren den Miners kaum drei Wochen nach der Finalniederlage gegen Ibbenbüren geblieben, um die Weichen zu stellen. Lars Wendt ließ diese Zeit Revue passieren: „Es hätte nicht besser laufen können“, so seine Bilanz.
Alle Hintergründe aus der Essener Sportszene.
„Da gehört natürlich auch Glück zu, aber ich bin sehr, sehr zufrieden. Wir haben einen guten Job gemacht, allen voran Raphi (Raphael Wilder, Anm. der Redaktion), gemeinsam mit dem Verein und mit den Sponsoren.“ Denn dieses vielseitige Engagement zeige das große Interesse, dass es mit Basketball in Essen weitergehe. „Wir haben es geschafft, ein junges Team zusammenzustellen, das hier für viele Jahre etwas bewegen kann.“
Miners – Wulfen 94:65 (52:35) Die Viertel: 27:16, 25:19, 22:19, 20:11. Miners: Selimovic (18/15 Rebounds), Allen (17/6 Assists), Andrew (17/3 Assists), Kartchenkov (12), Schneider (7), Westerhaus (6/5 Rebounds), Atli (5), Herbort (5), Gäbler (4), Özmeral (3), Wierig (0), Behr (DNP).