Köln. Jakob Golz hält bei Viktoria Köln den Punkt für Rot-Weiss Essen fest. So beurteilt er die Leistung und die nächste Aufgabe Preußen Münster.

Die Lobeshymnen flogen ihm zu von allen Seiten wie zuvor die Bälle von der Kölner Viktoria. Jakob Golz, Keeper von Rot-Weiss Essen, blieb cool und entschärfte gut ein Dutzend hochkarätiger Chancen - mit dem Fuß, mit der Faust. Golz der Teufelskerl war an diesem Tag nicht zu bezwingen. Er hielt die Null und rettete seiner Mannschaft mit dem 0:0 einen Punkt. Den zweiten Zähler nach dem dritten Spieltag.

Rot-Weiss Essen: Jakob Golz Mann des Abends

Die Rot-Weiss-Fans feierten ihn nach dem Schlusspfiff mit Sprechchören, bedankten sich aber auch bei der Mannschaft für einen grandiosen Fight. Aber ganz klar, Jakob Golz war der Spieler des Abends. Die Kölner erspielten sich sehenswert einige hundertprozentige Chancen. Die Führung lag auch mehrmals in der Luft, aber nicht gegen diesen Torwart - keine Chance.

„Er hat eine super Entwicklung gemacht“, lobte auch RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Dass Golz Vize-Kapitän ist und nun die Binde getragen hat, sei auch ein Zeichen, dass er in der Persönlichkeit gereift sei und mehr Verantwortung übernehme. „Er wird die nächsten Schritte machen und ich glaube, dass die 3. Liga auf seinem Weg nicht die Endstation ist.“

Nicht zu bezwingen: Torwart Jakob Golz hielt für Rot-Weiss Essen einen Punkt bei Viktoria Köln fest.
Nicht zu bezwingen: Torwart Jakob Golz hielt für Rot-Weiss Essen einen Punkt bei Viktoria Köln fest. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme

So abgeklärt wie in den kritischen Phasen auf dem Rasen blieb der Bursche dann auch beim anschließenden Interview vor der Fernsehkamera. „Mit so viel Lob kann ich gar umgehen“, grinste er schelmisch. „Aber nein, wichtig war, dass wir zu Null gespielt haben. Das war schwierig heute. Viktoria hat das gut gemacht“, fand Golz. „Am Ende können wir und müssen wir mit dem Punkt leben. In den letzten Wochen haben wir nicht geschafft, zu Null zu spielen. Da musst du hier auch mal dreckig einen Punkt mitnehmen.“

Jakob Golz von Rot-Weiss Essen: „Jede Parade ist schön und tut gut.“

Dass er diesmal Kapitänsbinde trug für den verletzten Felix Bastians habe ihn persönlich nicht sonderlich beeindruckt. „Generell muss jeder Spieler Verantwortung auf dem Platz übernehmen, da macht die Binde dann auch nicht mehr so viel aus. Klar, geht man als Kapitän auch mal ein bisschen mehr voran, und das hat heute vielleicht auch ein paar Prozentpunkte ausgemacht. Aber ich will das auch nicht daran festmachen.“

Und so klingt das Motto des Keepers ganz easy: „Ob gut gehalten oder nicht, jede Parade ist schön und tut gut.“ Und überhaupt, nur nicht übertreiben mit den Lobeshymnen: „Es ist ja erst der dritte Spieltag. Wir haben noch viel vor als Mannschaft. Und dann freue ich, wenn ich mit meiner Leistung zum Erfolg beitragen kann.“ Der letzte Sieg von RWE liegt allerdings schon ein Weilchen zurück. „Wir sind auf einem guten Weg, und wenn wir konstant unsere Leistung bringen, werden wir auch Spiele gewinnen.“

Rot-Weiss Essen: Jetzt kommt Preußen Münster

Eine Schrecksekunde erlebten die Rot-Weissen dann kurz vor Schluss, als Jakob Golz nach einen Spreizschritt behandelt werden musste. Es zog ein bisschen im Oberschenkel. „Das hab ich seit dem Hamburg Spiel“, verriet er später und signalisierte mit seinem Tonfall: eigentlich kein Problem. Was natürlich wichtig ist für Rot-Weiss, denn am Sonntag endet die Englische Woche an der Hafenstraße mit dem Schlagspiel gegen den großen Rivalen Preußen Münster.

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Preußen Münster hat mit dem 3:1-Sieg am Mittwoch gegen Ingolstadt seinen Befreiungsschlag schon gelandet. Das wird ein hartes Stück Arbeit für die Essener, die wieder auf ein volles Haus und eine grandiose Unterstützung der Fans hoffen dürfen. „Jedes Heimspiel ist wahnsinnig“, meinte Jakob Golz. „Aber Münster, da brennt die Hafenstraße. Die sind heiß, wir sind heiß, das wird ein geiles Spiel.“