Essen. Adler Union Frintrop startet stark. Dominik Stukator über die Umstellung von Bezirks- auf Oberliga, seine Ziele und eine besondere Motivation.

Balleroberung, dann geht es schnell. Yannick Reiners passt zu Elias Brechmann, Eins-gegen-zwei-Situation, irgendwie prallt der Ball vom Gegenspieler zu Dominik Stukator. Und der macht, was er am besten kann: platzierter Schuss mit dem rechten Fuß ins linke Eck, der Ausgleich. Ein typischer Stukator. „Man sagt mir nach“, erzählt er mit einem Lachen, „dass ich eher die schweren Dinger mache.“

Mit dem 1:1 bei Union Nettetal können die Frintroper gut leben. Auf dem engen Kunstrasenplatz ist schon so manche Mannschaft krachend gescheitert. Am ersten Spieltag gelang dem Aufsteiger bereits ein Coup – 3:2 gegen Topteam Hilden. Den Saisonstart als geglückt zu bezeichnen, wäre daher eine gnadenlose Übertreibung, und das, obwohl die Vorbereitung schlecht lief.

Adler Union Frintrop: Mit 90 Prozent kommt man nicht weit

Die Generalprobe gegen den Westfalenligisten Wiemelhausen verlor Frintrop 1:6. Das Team, das von der Bezirks- in die Oberliga durchmarschiert war, brauche bestimmt etwas Zeit, um sich an das höhere Niveau zu gewöhnen, prophezeite Sportchef Hansi Wüst vor dem Auftakt – Pustekuchen. Die Vorbereitung hat die Sinne geschärft.

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„Alle haben verstanden, dass man mit 90 Prozent nicht weit kommt“, sagt Dominik Stukator. In der Liga gehe es um alles, „und als Aufsteiger sind wir besonders heiß. Gerade, wenn man als Absteiger Nummer eins tituliert wird. Wir wollten zeigen, dass wir es trotzdem können.“

Der Schritt von der Bezirks- in die Oberliga ist aber ein großer – auch für den 27-Jährigen, der zuvor nur für den BV Rentfort gespielt hat. Beim Westfalen-Bezirksligisten war er jahrelang der Knipser, gefürchtet bei den Verteidigern: In den vergangenen beiden Saisons erzielte er 56 Tore, übrigens arbeitete er in Gladbeck schon mit Marcel Cornelissen zusammen, Adlers Trainer.

Auf die neue Liga hat sich Stukator im Sommer mit Fitnesseinheiten eingestellt. Das Tempo und die Intensität sei in Liga fünf höher als in Liga acht. „Die Mannschaften sind taktisch besser, man muss seine Entscheidungen schneller treffen, in der Bezirksliga hast du mehr Zeit“, sagt er.

Beim BV Rentfort war er als Torjäger bekannt: Dominik Stukator.
Beim BV Rentfort war er als Torjäger bekannt: Dominik Stukator. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit Teamwork zum Erfolg

Leicht gefallen ist ihm hingegen die Eingewöhnung in die neue Mannschaft. Die Frintroper, das weiß jeder in der Szene, sind eine eingeschworene Truppe. „Und wenn man sich wohl fühlt, dann fällt einem alles leichter. Man hat es mir sehr einfach gemacht.“

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In jedem Spiel sei Adler Union der Außenseiter. Daher versucht die Elf, jedes Spiel wie ein Pokalmatch anzugehen – da helfe es ungemein, wenn viele Fans vor Ort sind. „In beiden Spielen war das Publikum voll da. So etwas pusht einen natürlich auch“, sagt Stukator. In Heimspielen gelte das noch mal mehr. „Da sind wir eine Einheit, da sind wir nur schwer zu schlagen.“ An diesem Sonntag kommt der SV Sonsbeck, mit einem Punkt Vorletzter, an den Wasserturm (15 Uhr). Die Frintroper sind Fünfter und die derzeit beste Essener Mannschaft. Was aber niemanden im Stadt-Westen interessiert.

Das sei eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. „Wir hängen das nicht hoch und wissen ganz genau, dass wir keinen Prozent weniger geben dürfen und konzentriert bleiben müssen“, betont Stukator.

So oft wie möglich wolle er spielen, das hat er sich für sein erstes Jahr auf diesem Niveau vorgenommen. „Wenn ich der Mannschaft dann noch mit Toren helfen kann, ist es umso schöner“, sagt der Knipser, der zudem erstmals am Niederrhein spielt. Neue Gegner, interessante Namen. Auf welche Duelle er sich besonders freut? „Die Spiele gegen Uerdingen, Straelen und die Essener Vereine Schonnebeck und ETB Schwarz-Weiß“, sagt er und schiebt nach: „Aber eigentlich ist jedes Spiel ein Highlight für mich.“

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