Essen. Am Schetters Busch haben sie den Kader mächtig verjüngt und aufgefrischt. Fußballerische Komponenten rücken wieder in den Vordergrund.
Als es am Sonntagvormittag auch bei der Spvg Schonnebeck wieder los ging, merkte man den Beteiligten an, wie froh alle waren, die „Altlasten“ der Vorsaison abstreifen zu können. Das Team von Trainer Dirk Tönnies legte damals einen Fehlstart nach Maß hin, den man erst später im Saisonverlauf wieder glatt bügeln konnte. Dies soll diesmal unbedingt verhindert werden.
„Für unsere Verhältnisse sind alle Wünsche des Trainers erfüllt worden. Das erste Ziel ist natürlich, anders aus den Startlöchern zu kommen, dafür ist eine gute Vorbereitung wichtig. Aber entscheidend ist natürlich der erste Spieltag, wenn wir das gut hinbekommen, glaube ich, dass wir am Ende auch ein, zwei Plätze klettern können“, so der Coach des vorjährigen Tabellensiebten.
Ketsatis und Sarr sind in der Abwehr zu ersetzen
Und im Kader hat sich eine Menge getan: Nach den Abgängen der gestandenen Georgios Ketsatis und Wilfried Sarr bekommt vor allem die Defensive ein neues Gesicht, zumal Matthias Bloch (Innenmeniskus-OP) zum Trainingsauftakt auf Krücken angehumpelt kam und sicherlich bis September nicht zur Verfügung stehen wird. „Mit den erfahrenen Tim Winking und Yannick Geissler glaube ich, dass wir der Truppe einen neuen Impuls geben können. Mit den drumherum, die wir nun verpflichtet haben, haben wir eine gute Mischung gefunden“, ist Tönnies sehr zuversichtlich.
Und es sind einige Talente dabei, die großes Potenzial besitzen, zuletzt aber vom Verletzungspech verfolgt wurden. „Zwei Namen darunter sind Joshua Yeboah vom KFC Uerdingen und Marius Heck vom TVD Velbert, die sich noch im Seniorenfußball beweisen müssen. Bei uns kriegen sie die Plattform, und wenn die Jungs das Vertrauen spüren, denke ich, dass sie es auch zurück zahlen“, hofft der Spvg-Coach.
Auch Stürmer Lukas Korytowski, der beim ersten Training schon seine gute Ausbildung in Schalke und Mönchengladbach demonstrieren konnte, ist so ein Fall. Tönnies: „Ich glaube, in Gladbach konnte er gerade einmal fünf Spiele mitmachen. Er hat eine Knie-OP hinter sich, ihn müssen wir behutsam wieder aufbauen, er hat eine Menge Potenzial.“
Zwei Glücksfälle: Calvin Küper und Thomas Denker
Zwei Glücksfälle haben sich darüber hinaus bei den Schonnebeckern ergeben: Dass Stürmer Calvin Küper (noch im Urlaub), der eigentlich schon in Speldorf war, nun doch am Schetters Busch bleibt, wird dem Team sehr gut tun. Und dass es Thomas Denker noch einmal wissen will, wird nicht nur den Bierrunden nach dem Training zugute kommen. „Er arbeitet ja bei unserem sportlichen Leiter im Betrieb und hatte angedeutet, dass er noch einmal richtig Bock hat. Tommi ist halt ein Typ - und so einen haben wir nicht im Team, er soll vorne als Prellbock arbeiten, bislang hatten wir da ja nur kleine quirlige herumlaufen“, sind die Pläne des Trainers.
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Der erste Eindruck im Training zeigte auch, dass man in Schonnebeck wieder zum gepflegten Kurzpassspiel zurückfinden will, der Kader hat auf jeden Fall an fußballerischer Qualität hinzugewinnen können. Eine Spielweise, die in der letzten Saison, auch aufgrund von Verletzungen, etwas zu kurz gekommen war.
Platz fünf bis acht ist der Zielkorridor
Natürlich zählen im Endeffekt die Ergebnisse, und da möchte der etablierte Oberligist am Ende irgendwo zwischen fünf und acht einlaufen. „Platz fünf wäre für unseren Verein schon ein Erfolg“, sieht Tönnies die Lage realistisch und glaubt nicht, im Kampf um die Spitze mitmischen zu können: „Am KFC Uerdingen führt diesmal wohl kein Weg vorbei, natürlich muss man abwarten, ob Ruhe im Verein ist. Der Markus John scheint sie ja ein bisschen in den Griff zu bekommen. Dahinter werden sich Hilden, Ratingen und TVD Velbert einfinden. Der SV Straelen ist so ein bisschen die Wundertüte der Liga.“
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