Essen. Das Team von Trainer Damian Apfeld hat zwar den „50-Tore-Sturm“ verloren, dafür aber einige vielversprechende Talente für sich gewinnen können.
Auch der anhaltende Sprühregen konnte Fußball-Oberligist ETB Schwarz Weiß die Laune zum Trainingsstart am Samstagmorgen nicht verhageln. Die gute Stimmung hatte einen Grund: Anders als im Vorjahr starten die Mannen vom Uhlenkrug diesmal mit komplettem Trainerteam und ansehnlichem Kader in die Vorbereitung auf die neue Saison.
„Vor einem Jahr hatte ich noch nichtmals den Trainer verpflichtet und die halbe Mannschaft fehlte auch noch“, erinnert sich ein entspannter Vorsitzender Karl Weiß zurück. Natürlich haben die Schwarz Weißen auch in dieser Sommerpause einen Aderlass zu verzeichnen: Mit Noel Futkeu und Marcello Romano verließ bekanntlich der 50-Tore-Sturm den Essener Süden, aber die Verantwortlichen jammerten nicht und waren in den letzten Wochen nicht untätig.
Verlängerung von Zimmerling war ein wichtiges Signal
Ein wichtiges Signal sendete auch die Weiterverpflichtung von Guiliano Zimmerling aus, dem einige Angebot aus höheren Ligen vorlagen, der sich letztlich aber davon überzeugen ließ, ein weiteres Jahr beim ETB zu reifen und seine Klasse erneut unter Beweis zu stellen. Und der Wechsel Futkeus zu Eintracht Frankfurt war so etwas wie die Visitenkarte des Vereins, die auch durchaus namhafte Offensivkräfte anlockte. „Ich freue mich auf die neue Saison, wir haben einige spannende Jungs dabei“, glaubt der ETB-Boss.
Zum Beispiel Timur Kesim, der 19-Jährige, der vor nicht allzu langer Zeit auf eine Profikarriere bei Rot-Weiss spekulierte, als Leihspieler bei Wattenscheid 09 nicht recht zum Zuge kam und nun wieder in der Obhut seines ehemaligen Trainers Damian Apfeld durchstarten will. Oder Samuel Addai (21), der als Rechtsaußen in Homberg mit seinen 12 Saisontreffern bewies, dass er weiß, wo das Tor steht.
Ordentliches Gerangel um Stammplätze im Sturm
Nicht zu vergessen Nico Bosnjak, der Kray in der Vorvorsaison mit einer überragenden Rückrunde noch vor dem Abstieg bewahrte. Und auch auf den erst 18jährigen Brightney Igbinadolor darf man gespannt sein, der in seinem ersten Seniorenjahr beim Westfalenligisten SV Sodingen auf sich aufmerksam machte. Hinzu kommt mit Mittelfeldspieler Nico Böll (VfL Bochum U19) ein Talent, das ganz andere Klubs auf dem Zettel hatten. Mit den bereits vorhandenen Prince Kimbakidila (endlich wieder genesen), Mo Cissé und Clinton Williams wird es ein ordentliches Gerangel um die Stammplätze geben.
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Auch im Tor scheint das Rennen zwischen dem verbliebenen Alexander Golz sowie den Neuzugängen Michele Cordi (Wuppertaler SV) und Ryan Valentine (VfB Hilden U19) völlig offen zu sein. Erstes Ziel für alle Neuankömmlinge, so wünscht es sich Karl Weiß: „Die Jungs sollen sich hier wohlfühlen und sich mit dem Verein identifizieren.“
Und sich an Führungsspielern wie Fredi Lach, Fatih Özbayrak oder Bünyamin Sahin orientieren, um schnell zu einer Einheit zu wachsen und die Ziele anzugehen. Die da wären? „Wir können mit den Spitzenvereinen finanziell sicher nicht mithalten, aber unser Ziel ist es, vom Stamm in der Breite immer besser zu werden. Wir wollen die Zuschauer mit attraktivem Fußball mitnehmen. Um nochmal Platz fünf wiederholen zu können müssen wir schon viel dafür tun“, weiß der Vorsitzende.
Auch Trainer Apfeld ist voller Optimismus
Auch Trainer Apfeld ist voller Optimismus: „Wir sind viel weiter als letzte Saison, diesmal konnte ich den kompletten Kader vom ersten Tag an zusammenstellen. Ja, wir haben den 50-Tore-Sturm verloren, aber wir haben mit Zimmerling den besten Vorlagengeber (22) behalten können. Wir haben noch nicht den Etat, den 25-Tore-Stürmer als Ersatz zu holen. Darum war das Ziel, ganz viele Spieler zu haben, die für zehn bis 15 Tore gut sind. Aufsteiger SSVg Velbert hat es vorgemacht: Extrem viele Tore geschossen, aber der beste Stürmer hatte 14 Treffer. Auch wir werden es auf viele Schultern verteilen.“
Einen ersten Eindruck können sich die ETB-Fans am kommenden Samstag gleich im Test gegen Drittligist Rot-Weiss Essen (17 Uhr, Uhlenkrug) verschaffen, dafür muss Apfeld niemanden motivieren: „Klar, kommt das ein bisschen früh, aber die Jungs werden heiß sein und gut vorbereitet.“
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