Essen. Von Kray zu Bövinghausen: Christoph Klöpper kann Christian Knappmanns Wechsel nachvollziehen und wünscht ihm alles Gute. Das kritisiert er aber.
Christian Knappmann und Christoph Klöpper haben fast auf den Tag genau zusammen beim FC Kray angefangen. Im Herbst 2022 war das. Beim Oberligisten fanden sie schnell zueinander. Sie schätzen sich. „Ich habe Knappi in den letzten Monaten ganz intensiv kennengelernt“, sagt Krays Vorstandsvorsitzender. „Er ist ein besonderer Mensch und wir haben emotional und professionell zusammengearbeitet.“
Die Planungen für die neue Saison waren schon weit gediehen. Der FC Kray hat zwei neue Co-Trainer gefunden und sie am 14. März mit Verträgen bis zum Sommer 2025 ausgestattet. Knappmann selbst verlängerte seinen Kontrakt daraufhin ebenfalls bis zum Sommer 2025 – mit sechswöchiger Kündigungsfrist. Es lief eben gut, man verstand sich blendend, wie Klöpper sagt: „Wir haben eine tolle Energie beim FC Kray. Wir regeln hier alles sauber, es gibt keine Bierdeckel-Absprachen.“
Plötzlich ging alles ganz schnell.
FC Krays Christian Knappmann will die Bövinghausen-Chance nutzen
Am Montagabend bekam Klöpper einen Anruf. Knappmann habe die Möglichkeit erhalten, den TuS Bövinghausen zu übernehmen. Mit dem westfälischen Oberligisten winkt ihm der Aufstieg in die Regionalliga West. Klar, welch eine Chance, die muss Knappmann wahrnehmen. Sah auch Klöpper so und wollte ihm nichts verbauen.
„Wir werden eine Lösung finden“, versprach er Knappmann und telefonierte mit Bövinghausens Boss Ajan Dzaferoski. Für diesen Mittwoch vereinbarte Klöpper einen Termin gemeinsam mit den Machern des TuS, Knappmann und dem Krayer Vorstand – um eben eine Lösung zu finden, wie der Coach sauber zum Dortmunder Verein wechseln könne.
Doch am Montagabend geisterte bereits das Bild durchs Netz, wie Knappmann neben Dzaferoski steht und lächelnd ein TuS-Trikot in die Kamera hält. Der Wechsel sei durch, alles fix, große Freude, der Knappi kommt.
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„Dafür habe ich kein Verständnis“, sagt Christoph Klöpper. „Man muss deutlich machen, dass Knappmann sich für einen bestehenden Arbeitsvertrag offenbar nicht interessiert“, schiebt der Krayer Vorstand nach, dem es ums Grundsätzliche geht: „Man tritt den Fußball und das Wertesystem mit Füßen – es gibt einen bestehenden Vertrag und man selbst hat keine Macht.“
Sportlich wird sich der FC Kray auch ohne Knappmann erfolgreich in der Landesliga aufstellen. Davon ist Klöpper überzeugt. „Aber die andere Seite ist halt dieser Sachverhalt mit Knappmann und Bövinghausen, während wir versuchen in Kray, seriös zu arbeiten“, kritisiert Klöpper, der Knappi gleichwohl alles Gute für seine neue Aufgabe wünscht: „Es war wirklich toll, mit ihm zu arbeiten.“
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