Sinsheim. Nächste Niederlage gegen ein Top-Team: Die SGS Essen verliert in Hoffenheim, macht aber über weite Strecken ein gutes Spiel. So lief’s beim 0:2.

Die SGS Essen kann gegen die Top vier der Frauenfußball-Bundesliga nicht punkten. Am nächsten dran war sie noch im Hinspiel gegen die TSG Hoffenheim, als sie ich erst mit 2:3 geschlagen geben musste. Im Rückspiel war die Angelegenheit nun klarer: Die von SGS-Trainer Markus Högner geforderte „tadellose Defensivleistung“ blieb aus. Und so war die 0:2 (0:1)-Niederlage nun schon die siebte im siebten Spiel gegen die Mannschaften aus der Spitzengruppe der Eliteliga. Einzig im verbleibenden Duell beim neuen Tabellenführer FC Bayern ließe sich diese Bilanz theoretisch noch aufpolieren.

Die Niederlage in Hoffenheim aber ärgert die SGS. Denn sie war zumindest in der ersten Hälfte keinesfalls die schlechtere Mannschaft. Trainer Markus Högner schickte seine Elf offensiv auf den Rasen: In Laureta Elmazi bot er eine zweite gelernte Stürmerin auf, Nina Räcke kam für die gelbgesperrte Ella Touon in die Startelf. Während die Gastgeberinnen in der Anfangsviertelstunde gleich drei Mal Bekanntschaft mit der Abseitsfalle der SGS machten, hatte auf der Gegenseite Antonia Baaß die Führung auf dem Fuß. Doch ihr Schuss wurde noch geblockt (13.).

SGS Essen: Gute Anfangsphase, dann sticht Hoffenheim

„Wir waren gut drin und hatten eine gute Statik in unserem Spiel“, befand SGS-Trainer Markus Högner. Wie aus dem Nichts lagen die Essenerinnen plötzlich zurück: Naschenweng brachte einen Eckball hoch herein und Kössler köpfte die TSG-Führung. Die SGS ließ sich davon nicht aus der Bahn werfen und bekam durchaus ihre Räume: Maier probierte es aus der Distanz, doch Hoffenheims Torfrau Tufekovic war zur Stelle (32.). Genau wie beim nächsten Versuch von Vivien Endemann aus spitzem Winkel (37.). Räcke köpfte nach einer Ecke von Natasha Kowalski knapp vorbei (39.).

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„Eigentlich waren wir in der ersten Hälfte klar überlegen, das hat auch mein Trainerkollege Stephan Lerch bestätigt“, haderte Högner. „Aber wir haben es nicht geschafft, dann auch mal zur Pause die Null zu halten. Stattdessen bekommen wir ein Tor nach einer Standardsituation.“

Auch in den zweiten Durchgang startete die SGS gut, es war ein offenes Spiel ohne große Torraumszenen. Bis Hoffenheim die SGS mit einem langen Ball in Unordnung stürzte. Essens Torfrau Sophia Winkler, die schon zuvor gegen Krumbiegel den Einschlag verhinderte, parierte auch den Schuss von Naschenweng. Allerdings landete die Kugel genau bei Memeti, die eiskalt blieb: 0:2 (59.).

SGS Essen: „Wir haben unsere Ordnung nicht wiedergefunden“

Es war die Entscheidung. „Danach haben wir unsere Ordnung nicht mehr wiedergefunden“, bemerkte Högner. Und so war es nun eine klare Angelegenheit: Hoffenheim kontrollierte die Partie und erspielte sich eine Reihe von Chancen: Kössler hätte alleine zwei weitere Treffer erzielen können, doch erst parierte SGS-Torfrau Winkler ihren Kopfball stark (68.), dann verfehlte sie das Essener Gehäuse knapp (69.). Es ging jetzt Schlag auf Schlag: Auch Memeti verzog nur knapp (71.), den Schuss von Bühler hielt Essens Keeperin Winkler erneut stark (76.).

„Da hätte Hoffenheim noch erhöhen können“, gestand der SGS-Trainer. Mit der Hereinnahme von Julia Debitzki und Anja Pfluger stabilisierte sich sein Team in der Schlussphase wieder, hatte aber keine eigene Möglichkeit mehr, doch noch für Spannung zu sorgen.

Stattdessen musste in der Schlussminuten sogar noch der Pfosten für die Essenerinnen retten. „Im Endeffekt geht die Niederlage in Ordnung, aber insgesamt haben wir dennoch eine gute Leistung gezeigt. Darauf lässt sich aufbauen“, so Högner.

Zumal die nächsten Gegnerinnen der SGS auch wieder ein anderes Kaliber sind: Erst kommt Bayer Leverkusen, dann geht es zu Schlusslicht Turbine Potsdam.

TSG Hoffenheim – SGS Essen 2:0 (1:0)

SGS: Winkler – Ostermeier (74. Pucks), Räcke, Meißner, Sterner – Piljic (74. Debitzki), Kowalski (74. Pfluger) – Baaß (62. Berentzen), Elmazi, Endemann – Maier. (62. Rieke).

Tore: 1:0 Kössler (25.), 2:0 Memeti (59.).