Essen. Die SGS Essen kann entspannt zur TSG Hoffenheim fahren – und die nächste Saison planen. Manager Florian Zeutschler spricht über Verlängerungen.
Die SGS Essen möchte im Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga nur auf sich gucken. Das betont Trainer Markus Högner immer wieder, um möglichst in Ruhe arbeiten zu können. Und doch wird er unter der Woche mit einem Auge auch nach Potsdam geschaut haben, wo sich Turbine und der 1. FC Köln im Nachholspiel torlos trennten. Nicht zum Nachteil der SGS: Denn so stecken die Domstädterinnen nun auch tief drin im Kampf um den Klassenverbleib und stellten gar Trainer Sascha Glass frei. Potsdam ist mit zwei Punkten noch immer abgeschlagenes Schlusslicht.
Da die Essenerinnen nun weiter ein Polster von fünf Zählern auf die Abstiegsränge haben, können sie das nächste „Bonusspiel“ bei der TSG Hoffenheim (13 Uhr) an diesem Sonntag ohne großen Druck angehen. Gerne würden sie im Kraichgau überraschen, wissen aber, dass die TSG im Kampf um den dritten Champions-League-Platz nichts zu verschenken hat. Zudem haben die Gastgeberinnen einen starken Lauf und ihre letzten fünf Spiele allesamt gewonnen.
SGS Essen: Högner lobt Hoffenheims Trainer
„Speziell der Sieg in Wolfsburg war natürlich herausragend“, erklärt SGS-Coach Högner, der den Aufschwung mit dem Trainerwechsel in Hoffenheim in Verbindung bringt. Im Dezember trennte sich die TSG von Gabor Gallai und holte Stephan Lerch an die Seitenlinie. „Er ist ein hervorragender Trainer, der sehr strukturiert ist und eine klare Linie hat“, sagt Högner. Und er muss es wissen, so arbeitete der 55-Jährige noch vor vier Jahren unter Lerch als Co-Trainer in Wolfsburg.
Auch interessant
„Wir müssen defensiv eine tadellose Leistung zeigen. Ich hoffe, dass wir mit der richtigen Einstellung von Anfang an in Hoffenheim punkten“, sagt er. Darüber würde sich auch SGS-Manager Florian Zeutschler freuen. Allerdings blickt er in diesen Tagen schon etwas weiter in die Zukunft. Denn hinter den Kulissen ist die Kaderplanung längst in vollem Gang. Kim Sindermann und Felicitas Kockmann verlängerten ihre Verträge im Januar. Unter der Woche wurde der Wechsel von Vivien Endemann nach Wolfsburg bekannt. Dafür kommt Annika Enderle aus Leverkusen.
Doch damit sind die Planungen längst nicht abgeschlossen. Bei fünf Spielerinnen aus dem aktuellen Kader laufen die Verträge ebenfalls aus: Lena Ostermeier, Nina Räcke, Antonia Baaß, Julia Debitzki und Emely Joester. „Wir sind in Gesprächen“, erklärt Zeutschler. „Ich denke, dass wir in den nächsten zwei Wochen ein Update geben können.“ Soll heißen: Angebote über eine weitere Zusammenarbeit liegen den Spielerinnen offenbar vor.
SGS Essen will Lena Ostermeier unbedingt halten
Und das ist vor allem bei Ostermeier keine Überraschung: 2013 debütierte sie mit 16 Jahren in der Bundesliga und ist heute aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile kommt die 26-Jährige auf 143 Erstliga-Einsätze und bildet mit Kapitänin Jacqueline Meißner die Innenverteidigung. „Darüber hinaus führen wir natürlich auch Gespräche mit Spielerinnen, deren Verträge noch nicht auslaufen“, sagt der Manager. Denn die SGS möchte ihren Kader gerne langfristig so gut es eben geht zusammenhalten.
„Im Moment sieht das gut aus“, findet Zeutschler, der für die neue Saison bereits ein Ziel hat: „Wir werden keine Platzierung ausgeben. Aber wir wollen mehr Punkte als in dieser Spielzeit holen und uns auch tabellarisch verbessern.“ In erster Linie soll das dadurch gelingen, dass sich die vielen jungen Spielerinnen im Kader weiterentwickeln. „Aber zwei bis drei Neuzugänge wird es noch geben“, verrät er. „Wir schauen uns sowohl für die Offensive als auch für die Defensiv um.“