Die Unruhe bei den Moskitos wächst nach 2:4-Pleite beim Vorletzten Rostock weiter. Mit Derbysieg in Herne könnten Essener ihre Fans besänftigen.
Die Mannschaft der Rostock Piranhas ließ sich auf der Ehrenrunde von ihren Anhängern feiern, während die Spieler der Wohnbau Moskitos längst im Kabinentrakt der Eishalle an der Schillingallee verschwunden waren. Ein Bild, mit dem sich die Lage bei den beiden Eishockey-Oberligisten treffend beschreiben lässt.
Bei den Rostock Piranhas hat sich die Stimmung im Abstiegskampf nach dem 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)- Sieg gegen Essen, dem zweiten Dreier in Folge, zumindest ein bisschen aufgehellt. Die Wohnbau Moskitos dagegen waren ihre Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt scheinbar bereits los, doch nach der fünften Niederlage in Folge wächst die Unruhe am Essener Westbahnhof wieder.
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Auch unter Danny Albrecht hat sich die Auswärtsschwäche des ESC fortgesetzt, in den letzten elf Spielen gelang nur ein Sieg auf fremdem Eis – im ersten Spiel des neuen Trainers, ausgerechnet in Rostock (6:3).
Dass die Piranhas als Tabellenvorletzter den „Mücken“ noch einmal gefährlich nahekommen, ist angesichts des Rückstands von neun Punkten zwar äußerst unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Für die Moskitos kann es in den letzten vier Hauptrundenspielen nur ein Ziel geben: „Aus eigener Hand den Nicht-Abstieg zu schaffen“, betont Albrecht.
Drei Punkte dürften zum Klassenerhalt reichen
Drei Punkte dürften den Essenern aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Rostock zum direkten Klassenerhalt reichen. Die nächste Chance darauf hat der ESC am Freitag (20 Uhr, Hannibal Arena) im Derby bei den Herner EV Miners. Mit einem Sieg bei Albrechts Rückkehr an den Gysenberg könnten die Moskitos ihre Fans, die sich das Ende dieser tristen Saison herbeisehnen, im Endspurt noch einmal etwas besänftigen.
„Das ist ein Derby, ein ganz anderes Spiel. Da kann ich nur an jeden appellieren, dass er die Emotionen mitbringt, um ein Derby gewinnen zu wollen“, fordert Albrecht, der diese in Rostock vermisst haben dürfte. „Wenn wir Spieler haben, die nicht zurücklaufen wollen, die hoffen, dass sie vorne eine Scheibe kriegen, um einen Punkt zu machen, oder in der defensiven Zone lieber cheaten, statt den Mann zu Ende zu spielen, dann verlierst du die Spiele genauso, wie wir sie jetzt verlieren.“
Im zweiten Drittel die Arbeitsmoral vergessen
Da könne er als Trainer immer wieder appellieren und etwas sagen, „aber das ist bei manchen Routine“. Nach einem ausgeglichenen Anfangsdrittel bogen die Gäste in Rostock im Mittelabschnitt auf die Verliererstraße ein. „Im zweiten Drittel haben wir den Rückwärtsgang und die Arbeitsmoral vergessen“, haderte Albrecht.
Bezeichnend war der Gegentreffer zum 0:2: Nachdem der Essener Henry Martens die Scheibe in der Rostocker Zone verloren hatte, fehlte den Moskitos die Galligkeit und Geschwindigkeit, um den Konter der Piranhas zu stoppen. Routinier Alexej Dmitriev verkürzte zwar noch vor der zweiten Pause auf 1:3 für den ESC, der das Momentum in der anfänglichen Druckphase im Schlussdrittel aber nicht in Tore umwandeln konnte.
Robin Slanina erzielt den 2:3-Anschluss
Erst knapp eine Minute vor der Schlusssirene erzielte Robin Slanina, einer der wenigen Lichtblicke, den 2:3-Anschlusstreffer, nachdem Albrecht Torhüter Nils Velm zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis geschickt hatte. Was er nur wenige Sekunden später nochmals tat, diesmal allerdings ohne den gewünschten Ertrag: Der Rostocker Matthew Barry traf für die Piranhas drei Sekunden vor Schluss zum 4:2-Endstand ins leere Essener Tor.
„Im dritten Drittel haben wir dann mit zwei Reihen noch einmal versucht, das Ruder herumzureißen“, erklärte Albrecht. „Dann hat’s am Ende nicht gereicht.“
Rostock Piranhas – Moskitos 4:2.
Drittel: 0:0, 3:1, 1:1.
Tore: 1:0 (25.), 2:0 (27.), 3:0 (39.), 3:1 Dmitriev (40.), 3:2 Slanina (59.), 4:2 (Empty Net, 60.). Strafminuten: Essen 6 – Rostock 6.
Zuschauer: 776.