Nach dem 0:4 beim Tabellenführer fehlten Trainer Dirk Tönnies die Worte. Zu allem Überfluss sah Georgios Ketsatis kurz vor Schluss die Rote Karte
SSVg Velbert - Spvg. Schonnebeck 4:0 (2:0). Wer soll die SSVg Velbert auf ihrem Weg in die Regionalliga noch stoppen? Die Spvg. Schonnebeck jedenfalls nicht. Das Team von Trainer Dirk Tönnies zeigte die schwächste Leistung gegen diesen Gegner seit Jahren und zog mit 0:4 völlig verdient den Kürzeren. „Mir fehlen die Worte, ich kann mich bei allen Zuschauern, die aus Schonnebeck mitkamen, heute nur entschuldigen“, war Schonnebecks Coach bedient.
Timo Mehlich ließ eine Fackel ab
Dabei hatten sich die Gäste für diesen Freitagabend so viel vorgenommen. 20 Minuten lang begegnete man sich auch auf Augenhöhe, dann zogen die Velberter kurz das Niveau an und machten in zehn Minuten alles klar. Erst führte eine schöne Kombination über Yannick Geissler und Max Machtemes schlussendlich durch Torjäger Robin Hilger (25.) zur Velberter Führung, zehn Minuten später ließ Timo Mehlich aus 25 Metern eine Fackel ab, die Spvg-Keeper Lukas Lingk nur noch hinter sich einschlagen sah: 2:0.
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„Wir haben in den ersten 45 Minuten eine Lehrstunde bekommen, gegen eine Top-Truppe haben wir alles vermissen lassen, keine Aggressivität, einige waren an Altweiber wohl zu lange draußen“, mutmaßte Tönnies, der mit seiner Truppe hart ins Gericht ging. Noch vor der Pause holte er den Ex-Velberter Calvin Minewitsch vom Feld, der völlig neben der Spur war. Er hätte aber auch fünf, sechs andere herunternehmen können.
Mehr Spielanteile für die Gäste nach der Pause
Nach dem Wechsel schalteten die Platzherren einen Gang zurück, die Schonnebecker bekamen nun mehr Spielanteile, ohne wirklich gefährlich zu werden. Ein Schuss von Matthias Bloch (50.) ging knapp über das Tor des nahezu beschäftigungslosen Marcel Lenz. Wesentlich gefährlicher blieb die SSVg: Ex-ETBer Ismail Remmo ging wie ein Slalomläufer durch den Strafraum, doch sein Schuss (68.) ging am langen Pfosten vorbei.
Nach 80 Minuten waren die letzten Zweifel ausgeräumt: Wieder eine schöne Kombination auf rechts über Diallo Diallo und Jonas Erwig-Drüppel vollendete der Japaner Hinata Gonda aus kurzer Distanz zum 3:0. Und fünf Minuten später schraubte der Japaner Kento Wakamiya bei seinem Solo aus stark abseitsverdächtiger Position das Ergebnis auf 4:0.
Glatt Rot für Georgios Ketsatis
Zu allem Überfluss fuhr Georgios Ketsatis kurz darauf im Mittelkreis gegen Robert Nnaji die Sense aus und sah durch Schiedsrichter Besong glatt Rot. Das i-Tüpfelchen auf einen betrüblichen Schonnebecker Abend. Einziger Lichtblick für Tönnies: „Das war das vorerst letzte Mal, dass wir hier gespielt haben, es gibt keinen Zweifel, dass wir heute gegen den kommenden Meister gespielt haben.“ Niemand wollte ernsthaft widersprechen.
Spvg: Lingk, Nikolai (46. Sarr), Kern, Nguimba (46. Mourtala), Ketsatis, Skuppin, Bloch, Minewitsch (38. Fleer), Brandner (70. Badnjevic), Küper (73. Jozek), Kehrmann.
Tore: 1:0 Hilger (25.), 2:0 Mehlich (35.), 3:0 Gonda (80.), 4:0 Wakamiya (85.).
Zuschauer: 490.
Bes.Vork.: Rote Karte für Ketsatis (87., grobes Foulspiel).