Essen. Lukas Mannes kehrt mit Erfurt am Dienstag an den Westbahnhof zurück. Für die Moskitos absolvierte er sein erstes Jahr als Eishockey-Profi.

Dieser Abgang schmerzte. Wie sehr, das bemerkten die Wohnbau Moskitos erst einige Monate später. Über weite Strecken der laufenden Saison wackelte die Essener Defensive gewaltig: Zu viel Zeit und Raum für die Gegner, zu viele Fehler, zu wenig Tempo – satte 218 Gegentore kassierte der ESC bislang in dieser Spielzeit. Lukas Mannes wäre jemand gewesen, der den „Mücken“ sicherlich hätte Stabilität verleihen können.

Lukas Mannes hinterließ eine Lücke

Der 21 Jahre alte Verteidiger sorgt durch sein Gardemaß von 1,92 Meter nicht nur für körperliche Präsenz, sondern überzeugt auch durch seine läuferischen Fähigkeiten – eine Kombination, die nur schwer zu finden ist. Mannes hinterließ eine Lücke, die die Moskitos nach seinem Abgang lange nicht füllen konnten. Im April 2022 unterschrieb der gebürtige Düsseldorfer nach einer Saison in Essen für zwei Jahre bei den Dresdner Eislöwen, bei denen sein älterer Bruder Nicklas eine feste Größe ist.

Ein Ligaspiel bestritt Lukas Mannes für den DEL2-Klub allerdings noch nicht. Stattdessen sammelt er beim Eishockey-Oberligisten aus Erfurt als Förderlizenzspieler reichlich Spielpraxis. Am Dienstag (20 Uhr, Westbahnhof) kehrt der Verteidiger mit den Black Dragons nach Essen zurück – bereits zum zweiten Mal. Beim ersten Besuch am Westbahnhof nahm Mannes die drei Punkte mit (2:0), und auch die beiden Duelle in Thüringen entschied der Tabellenzehnte für sich - Mannes war stets dabei. „Wir erhoffen uns natürlich einen Sieg – gerade in der aktuellen Saisonphase“, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung.

Für die Drachen 43-mal auf dem Eis

Für die Drachen stand er in dieser Saison bereits 43-mal auf dem Eis. Dass er noch nicht für Dresden gespielt hat, scheint für ihn kein großes Problem zu sein. „Für mich läuft es eigentlich ziemlich gut bislang. Ich spüre in Erfurt vom Trainer großes Vertrauen und spiele meist in der ersten oder zweiten Reihe, was sehr gut für meine Entwicklung ist.“ Die Vorfreude auf das Duell mit seinen alten Teamkollegen ist groß, schließlich hatte das Jahr bei den Moskitos für Mannes eine besondere Bedeutung. „Für mich ist es immer etwas Besonderes, zurückzukehren, weil ich schlussendlich in Essen mein erstes Jahr als Profi gespielt habe“, erklärt der bei der Düsseldorfer EG ausgebildete Abwehrmann.

Die bisherige Saison bei den Mücken hat er mitbekommen

Und logisch, auch er hat mitbekommen, dass es für die „Mücken“ in dieser Saison lange alles andere als nach Plan lief – auch, wenn es für ihn aus der Entfernung schwer einzuschätzen sei. „Zu Beginn der Saison waren die Moskitos gut drauf. Da standen sie auch noch vor uns, glaube ich. Mit der Zeit gab es dann ein Tief – allerdings hat das für Dienstag nichts zu bedeuten“, bekräftigt der Ex-Essener. Besonders in der Offensive sei der ESC, bei dem der zuletzt kranke Alexej Dmitriev wieder zur Verfügung stehen dürfte, gut aufgestellt. „Wir dürfen ihnen nicht viel Platz geben, müssen immer hart rangehen. Die Verteidigung wird sehr wichtig“, weiß Mannes.

Erfurt ist aktuell auf dem zehnten Rang

Mit der bisherigen Saison der Black Dragons sei er sehr zufrieden. Auf dem aktuellen zehnten Platz würde sich Erfurt für die Pre-Playoffs qualifizieren, von denen die Moskitos momentan nur träumen können. „Aber ich denke, da ist noch ein bisschen Luft nach oben“, erklärt Mannes, der „sehr optimistisch“ in die Zukunft schaut.„Ich habe zwar nur in Erfurt gespielt, aber finde, dass ich mich hier auch noch einmal gut weiterentwickelt habe. Ich denke, dass das ein wichtiger Faktor für Dresden sein kann, um mir Vertrauen für die Spiele in der nächsten Saison zu geben.“

Eine Rückkehr an den Westbahnhof sei dementsprechend ausgeschlossen? „Ich sag mal so: Für das nächste Jahr auf jeden Fall“, erklärt er schmunzelnd. In Essen würde man Lukas Mannes höchstwahrscheinlich mit offenen Armen empfangen. Und man soll ja niemals nie sagen.

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