Essen. Zwei Polizeiautos mussten nach dem 1:0-Sieg von Überruhr anrücken. Nach Provokationen flogen offensichtlich Fäuste. Das sagen die Beteiligten.

Am Sonntagnachmittag wurde die Wiederholungspartie in der Bezirksliga zwischen dem Vogelheimer SV und Blau-Gelb Überruhr angepfiffen. Das zweite Spiel der beiden ambitionierten Bezirksligisten konnte BGÜ durch das Tor des Tages von Kapitän und Spielmacher Ahmet Kizilisik mit 1:0 für sich entscheiden. Dadurch überholte Überruhr den VSV und kletterte auf Rang drei.

Doch auch in diesem Duell ging es nach dem Abpfiff nicht mehr um den Sport, sondern um Gewalt auf dem Fußballplatz. Die Lage eskalierte erneut und es mussten sogar zwei Polizeiautos anrücken. Diese Redaktion hat mit den Beteiligten gesprochen:

Patrick Meyer (Sportlicher Leiter Vogelheimer SV): „Mir fehlen wirklich die Worte, nachdem ich die Aussagen von Murat Aksoy gelesen habe. Er ist einer der größten Lügner im Amateurfußball. So ein Verhalten ist einfach nur beschämend. Alles, was nach dem Spiel passiert ist, hat ganz allein er zu verantworten! Nach dem Abpfiff hat er mit geballten Fäusten in Richtung unserer Bank gejubelt und eine mehr als abfällige Gesten gemacht.

Murat Aksoy ist einfach ein unfairer Sportsmann. Zu einer seiner Aussagen möchte ich noch gerne Stellung nehmen. Er behauptet, dass er von unseren Zuschauern im Spiel beleidigt wurde, aber das kann überhaupt nicht sein, weil der Zwischenraum zwischen den jeweiligen Trainerbänken abgetrennt war. Es kann einfach nicht sein, dass unser Verein so an den Pranger gestellt wird. Ich ziehe den Hut vor unserer Mannschaft und unserem Trainerteam, wie sie mit der Situation umgegangen sind.“

Christian Mikolajczak (Trainer Vogelheimer SV): „Eine Sache vorweg: Ich möchte mich von den Szenen nach dem Abpfiff distanzieren und bin ein absoluter Feind von Gewalt und Handgreiflichkeiten. Das brauchen wir auch nicht schönreden. Das ist immer noch Sport. Trotzdem sollte man sich die Frage stellen, wer die ganze Situation inszeniert hat?

Das war der Trainer von Überruhr. Man sollte zunächst vor seiner eigenen Haustür kehren, aber er stellt sich als Opfer dar. Ich werde mich mit ihm nicht vergleichen oder auf ein Podest stellen. Es wird im Rückspiel keine Shakehands geben und ich werde kein Wort mit ihm wechseln. Kurzum: Mit diesem Trainer will ich nichts mehr zu tun haben!“

Murat Aksoy (Trainer Blau-Gelb Überruhr): „Zuerst muss ich sagen, dass das Spiel zwar hitzig, aber nicht unfair war. Das galt für beide Seiten. Die Spieler auf dem Platz haben sich anständig verhalten. Auch Vogelheims Trainer Christian Mikolajczak war sehr fair, aber von draußen wurden wir immer wieder von Zuschauern beleidigt. Nach dem Abpfiff war die Freude über diesen wichtigen Sieg so groß, dass ich in Richtung der Vogelheimer Bank gejubelt habe.

In so einem Moment reagiert man emotional, aber ich habe mir dabei natürlich nichts Schlimmes gedacht und auch niemanden beleidigt. Dann sind Zuschauer von Vogelheim auf den Platz gerannt und haben unsere Spieler körperlich angegriffen, auch ich wurde bespuckt. Sie sind zu Dritt auf Altin Kastrati draufgegangen und haben ihm ein blaues Auge geschlagen.

Wir wurden geschlagen, bespuckt und mussten uns verstecken. Das macht mich einfach nur sauer. Ich bin seit 20 Jahren Trainer. In keinem Verein wurden wir zweimal so angegriffen. Man muss verlieren können – und das kann Vogelheim nicht. Der Verein sollte sich schämen und auch der Verband sollte sich hinterfragen, wie es mit diesem Verein weitergehen soll.“

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