Essener müssen in Erfurt punkten, um Anschluss an Pre-Playoff-Ränge nicht zu verlieren. Trainer Albrecht muss gesundes Mittelmaß finden.

Neues Jahr, neues Glück? Darauf dürften jedenfalls die Wohnbau Moskitos nach den schwierigen letzten Monaten hoffen, wenn es am Dienstag (20 Uhr, Kartoffelhalle) zum nächsten Oberliga-Auswärtsspiel zu den zehntplatzierten Black Dragons Erfurt geht – eine Aufgabe von besonderer Bedeutung für den ESC.

Nach den Spielen in Rostock (6:3) und Herford (2:6) ist es das dritte Duell in Folge gegen einen direkten Konkurrenten für den neuen Trainer Danny Albrecht, der schon früh in seiner Amtszeit mit seiner Mannschaft unter Druck steht.

Wollen die Essener den Anschluss zu Platz elf, dem ersten sicheren Nicht-Abstiegsplatz, und Platz zehn, dem ersten Pre-Playoff-Platz, nicht gänzlich verlieren, müssen sie in Thüringen dringend punkten. „Das ist ganz klar“, sagt Albrecht zur Drucksituation, „das werden wir aber nicht zum Thema machen, weil ich glaube, dass die aktuelle Situation keine Drucksituation sein muss. Wir nehmen es zum Vorteil, dass es das nächste Spiel nach einer kleinen Unterbrechung ist, in das man mit frischen Kräften reingehen kann – und nicht als Must-Win-Spiel.“

Über den Jahreswechsel eine kleine Auszeit

An Silvester und am Neujahrstag gönnte Albrecht den Spielern eine kleine Pause, am Montag startete dann die Vorbereitung auf Erfurt – mit einer Videoanalyse, Athletik- und Eistraining. Kurz nach der Niederlage in Herford sei er etwas deprimiert gewesen, hatte seine Mannschaft nach der harten Arbeit am Vortag als „müde“ empfunden. Das intensive Training lasse den ein oder anderen Körper „vielleicht nicht ganz so schnell regenerieren“, sagt Albrecht.

Aber im Nachgang stellte er dann doch fest, „dass wir uns in manchen Sachen verbessert haben – gerade, was die eigene Zone betrifft. Wir haben die Gegentore nicht nach Fehlern in der eigenen Zone kassiert, sondern aus Fehlern, als wir im Forecheck nicht gut gearbeitet haben, überlaufen wurden oder wie bei der Strafzeit nicht hinter uns geschaut haben.“

Trainer Albrecht muss ein gesundes Mittelmaß finden

Danny Albrecht hat die Herausforderung, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Auf der einen Seite, seine Inhalte zügig zu vermitteln, um wieder – oder besser endlich - in die Erfolgsspur zu kommen. Auf der anderen Seite, die Spieler im Training nicht zu überladen oder zu überstrapazieren, damit sie fit sind für die Spiele – körperlich und mental. „Ich glaube, die Mannschaft ist gerade sehr heiß“, erklärt Albrecht. Das Training sei phasenweise zwar nicht so ermüdend von der Intensität her, allerdings dauere es lange, die Inhalte zu vermitteln und zu erklären.

In zwei Bereichen müssen sich die Moskitos laut dem neuen Coach zügig verbessern. Der erste Punkt: Breakouts unter Druck. „Wenn wir Scheiben gewinnen, wie wir schnellstmöglich ohne Turnover und Scheibenverluste aus der eigenen Zone herauskommen, um offensiv mehr oder besser produzieren zu können.“ Der zweite: Das Spiel ohne Scheibe. „Was machen wir, wenn wir den Gegner in der neutralen Zone unter Druck setzen“, erklärt Albrecht, dem erneut ein gut gefüllter Kader zur Verfügung stehen wird.

Tim Junge kehrt nach seiner Sperre ins Team zurück

Verteidiger Tim Junge kehrt nach seiner Sperre zurück ins Team, die DEG-Förderlizenzspieler Jona Dannöhl und Maksim Anton sind weiterhin dabei. Allerdings ist der Einsatz von ein, zwei kränkelnden Spielern fraglich. Feststeht, dass Albrecht die Reihen verändern wird, was er im zweiten Spiel unter seiner Leitung – abgesehen von den Ausfällen – nicht getan hatte.

Die Kapitänsrollen werden weiterhin durchwechseln, auch bei den Torhütern hat sich der 37-Jährige sich noch nicht festgelegt, aber schon bald sollen die verschiedenen Positionen klar verteilt werden. „Ich finde es gut, noch einmal einen Konkurrenzkampf zu eröffnen, weil ich glaube, dass jeder Spieler die Chance verdient hat, mir noch einmal zu beweisen, ob er seine Position rechtfertigt oder nicht“, erklärt der Coach. „Ich glaube, das Wichtigste ist gerade, der Mannschaft zu vermitteln, dass wir einfach Schritt für Schritt gehen und uns für die Arbeit belohnen müssen.“

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