Essen. Bei den Moskitos überwiegt Freude über 2:1 im Eröffnungsspiel gegen Duisburg, aber nicht alles war perfekt. Darauf müssen sie in Hamm achten.
Nein, oh nein - und dann doch: Jaaa! So in etwa dürfte die Gefühlswelt bei den Anhängern der Wohnbau Moskitos ausgesehen haben, als der Niederländer Mitch Bruijsten die Essener im zweiten Nachschuss mit dem goldenen Tor erlöste. Nach fast 63 Minuten hatten die Moskitos das glücklichere Ende im Eröffnungsspiel der Eishockey-Oberliga Nord gegen die Füchse Duisburg für sich und gewannen das Derby gegen mit 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung.
Die Essener Fans unter den 1509 Zuschauern am Westbahnhof – erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie waren so viele da – feierten ihr Team nach der Schlusssirene ausgelassen und werden diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen. Nach den zwei Punkten zum Auftakt grüßten die „Mücken“ sogar von der Tabellenspitze – na ja, halt auch nur für eine Nacht.
„Es war wunderschön, in so einer vollen Halle gespielt zu haben“, freute sich Siegtorschütze Mitch Bruijsten, räumte aber gleichzeitig ein, dass „das Spiel hätte auf beide Seiten gehen können“. Bei den Gastgebern überwog die Freude über den so wichtigen Heimsieg und die gelungene Saisoneröffnung, kritische Töne wollte niemand anschlagen, aber verdient war das späte 2:1 nicht.
Wohnbau Moskitos waren im Derby das glücklichere Team
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Bis auf die Anfangsphase und die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit waren die Füchse über weite Strecken das griffigere und gefährlichere Team. Auch das Schussverhältnis von 26:43 fiel am Ende deutlich zu Gunsten des EVD aus, der immer wieder am gut aufgelegten Essener Goalie Fabian Hegmann scheiterte. „Ich glaube, dass die glücklichere Mannschaft gewonnen hat“, haderte Füchse-Coach Alex Jacobs. Sein Trainerkollege Frank Petrozza war am Ende vor allem mit der defensiven Leistung seiner Jungs zufrieden, nur einen Gegentreffer kassiert zu haben.
Die Moskitos arbeiteten zwar diszipliniert in Unterzahl, konnten aber ihrerseits von insgesamt sieben Überzahlsituationen keine einzige nutzen. Petrozza ärgerte sich besonders über das erfolglose Powerplay drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit. „Da hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu Ende zu bringen.“ Man sei aber nicht bissig genug gewesen. Die „Mücken“ wirkten phasenweise zu nervös - vielleicht wegen der größten Kulisse in Essen seit zweieinhalb Jahren. „Du hast tatsächlich ein bisschen Druck gehabt“, räumt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher ein, der sichtlich erleichtert wirkte, dass der Verein sein Zuschauerziel erreicht hat und die Fans mit einem Heimsieg beschenken konnte.
Essener müssen vor dem Gastgeber Hamm auf der Hut sein
Der Füchse-Importspieler Linus Wernerson Libäck hatte wenige Sekunden nach dem Start in die Overtime die große Chance, den EVD zum Derbysieg zu schießen, verpasste es aber, die Scheibe aufs Tor zu bringen. Die schwedischen Brüder in Diensten der Füchse seien „schnell, aber keine typischen Torjäger. In Hamm erwartet uns ein ganz anderes Spiel“, erklärt Petrozza mit Blick auf das Auswärtsspiel am Sonntag (18.30 Uhr, beta Finanz Eissportarena) beim Vorjahresletzten Hammer Eisbären, der sich in diesem Jahr die Pre-Playoffs zum Ziel gesetzt hat.
In den Importspielern Kyle Brothers und Christopher Schutz haben die am Freitag spielfreien Eisbären zwei Leistungsträger gehalten und sich unter anderem mit dem DEL2-erfahrenen Kevin Lavallée und Gianluca Balla verstärkt. „Sie sind vielleicht nicht so schnell wie die Schweden, aber gibst du ihnen eine Chance, sind sie eiskalt“, warnt Petrozza. Personell wird sich bei den „Mücken“ nicht viel verändern. Nur auf der Torhüterposition wird es einen Wechsel geben: Nils Velm rückt für Fabian Hegmann zwischen die Pfosten.
So haben sie gespielt
Moskitos – EV Duisburg 2:1.
Drittel: 1:0, 0:1, 0:0, 1:0.
Tore: 1:0 Saccomani (10.), 1:1 Schmitz (39.), 2:1 M. Bruijsten (63.). Strafminuten: Essen 12 – Duisburg 16.
Zuschauer: 1509.