Essener verlassen Abstiegszone nach zwei überraschenden Siegen schnell wieder. Breiter Kader macht in Köln und gegen Kaarst den Unterschied.
Die Hockeyskater der Wohnbau Moskitos dürfen erst einmal kräftig durchatmen. Genauso schnell, wie die Essener in die Abstiegsränge der Skaterhockey-Bundesliga hineingerutscht waren, haben sie sie schon wieder verlassen – und dabei zwei deutliche Ausrufezeichen an die Konkurrenz gesendet.
Nach dem 6:5 (2:1, 4:1, 0:3)-Zittersieg bei den HC Köln-West Rheinos am Freitag war die Erleichterung bereits groß bei den „Mücken“, die den Doppelspieltag mit dem 8:6 (3:3, 3:0, 2:3)-Heimerfolg gegen die Crash Eagles Kaarst am Samstag aber sogar noch krönen konnten.
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Die sechs Punkte gegen die beiden Spitzenteams seien zwar wichtig, „aber es ist noch nichts entschieden“, sagt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher. Entscheidend sei das Spiel in der nächsten Woche gegen Assenheim. Mit einem Heimsieg gegen die Rhein Main Patriots am Samstag (19 Uhr, Raumerstraße) könnten sich die Moskitos schon einen Spieltag vor dem Abschluss der Hauptrunde dank des besseren direkten Vergleichs den vorzeitigen Klassenerhalt sichern.
Die Essener scheinen den Ernst der Lage im Abstiegskampf allmählich verstanden zu haben. In Köln boten sie drei volle Reihen auf – eine Rarität in dieser Saison. „Du siehst den Unterschied, wenn wir genug Spieler haben“, meinte Trainer Frank Petrozza nach den beiden Spielen.
Vier Strafen im Schlussdrittel gegen die Essener
Bei den Rheinos wähnten sich die Moskitos schon in der zweiten Drittelpause auf der Siegerstraße, führten scheinbar komfortabel mit 6:2 nach einem, so Petrozza, „dominanten“ zweiten Spielabschnitt. „Im dritten Drittel waren wir aber nicht diszipliniert genug“, haderte der Deutsch-Kanadier. „Wir haben sie zurück ins Spiel gelassen, hätten aber eigentlich das Momentum behalten müssen.“
Vier Strafen wurden im Schlussdrittel gegen die Gäste verhängt – zwei Mal trafen die Hausherren in Überzahl. Dennoch konnten die Moskitos den dünnen Vorsprung am Ende über die Zeit retten. „Die Jungs haben gefightet bis zur letzten Sekunde, auch als es hinten raus noch einmal ein bisschen eng wurde“, lobte Böttcher. „Was aber auch an den Schiedsrichtern lag, die das Spiel im letzten Drittel teilweise mit krassen Fehlentscheidungen beeinflusst haben.“
Großes Entsetzen über Schiedsrichter-Entscheidungen
Die strittigen Entscheidungen sorgten für großes Entsetzen auf der Essener Bank – auch bei Damian Schneider. Der Rückkehrer, nicht nur wieder auf dem Eis, sondern nun auch wieder auf der Platte für die Essener aktiv, tauchte in Köln überraschenderweise auf dem Aufstellungsbogen auf und erzielte gleich zwei Treffer bei seinem Comeback.
„Damian is back in the house“, frohlockte Petrozza. Und auch in seiner alten gewohnten Umgebung an der Raumerstraße lebte er sich scheinbar schnell wieder ein. Beim Heimspiel gegen Kaarst netzte Schneider gleich wieder zweifach ein, nachdem sich die Essener, denen am Samstag zwei Spieler weniger zur Verfügung standen, im ersten Drittel noch die Müdigkeit des Vorabends aus den Beinen treten mussten.
Moskitos dreimal im Rückstand
Der Ball sei noch nicht so flüssig gelaufen, meinte Petrozza. Trotz dreimaligen Rückstands in den ersten 20 Minuten gingen die disziplinierten „Mücken“ mit einem 3:3 in die Pause und konnten sich in einem überzeugenden Mitteldrittel entscheidend absetzen.
„Dann haben wir das Spiel deutlich bestimmt. Wir hatten so viele Chancen und hätten auch locker mit vier, fünf Toren Unterschied gewinnen können. Am Ende haben wir es konzentriert runtergespielt“, erklärte Böttcher. „Die Jungs haben in den zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden alles rausgehauen.“ Und wurden erstmals in dieser Saison mit sechs Punkten an einem Wochenende belohnt.