In der neuen Saison will das Team von Trainer Tönnies kleinere Brötchen backen. Mischung aus jungen Talenten und Routiniers soll es richten.

Die vergangene Saison war für Oberligist Spvg Schonnebeck nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Langwierige Verletzungen (u.a. Studtrucker) sowie der nach Corona abgespeckte Kader machten es dem Team von Langzeit-Trainer Dirk Tönnies noch schwerer, sich durch die Aufstiegsrunde zu quälen. „Zeitweise hatten wir zwei, drei Ersatzspieler auf der Bank, meistens noch aus der Jugend“, blickt der sportliche Leiter Christian Leben auf eine schwierige Phase zurück.

Überhaupt verspürt er nach der Coronazeit eine gewisse Müdigkeit bei den Akteuren. Noch nie waren zum Trainingsstart so viele Spieler im Urlaub wie in diesem Jahr, offensichtlich haben sich die Prioritäten da verschoben.

Aber spätestens Anfang August zum Saisonstart in Nettetal wird man wieder angreifen wollen. Allerdings gilt es dann ein paar Lücken zu schließen, die die Stammspieler Calvin Küper (Wattenscheid), Dennis Abrosimov (Homberg) und Torhüter Philipp Sprenger (Karriereende) gerissen haben. Vor allem der Weggang des Torjägers Küper, der am Schetters Busch eine atemberaubende Entwicklung gemacht hatte, wiegt schwer und ist momentan nicht zu kompensieren.

„Mit Nils van den Woldenberg und Torhüter Lukas Lingk haben wir adäquaten Ersatz bekommen. Eigentlich suchen wir noch einen dritten Torhüter, aber bislang konnte keiner überzeugen. Und wir suchen noch einen rechten Innenverteidiger, wir versuchen gerade, Thorben Kern darauf umzuschulen“, so Leben.

Gleichwertiger Ersatz für Küper schwer zu finden

Nur mit dem gleichwertigen Ersatz für Küper tut man sich momentan noch schwer. Allerdings ist der lange verletzte Ex-Rot-Weisse Marvin Studtrucker fast als Neuzugang zu werten - wenn er denn fit ist.

„Wir werden auch in der neuen Saison kleinere Brötchen backen, mehr gibt der Kader nicht her“, glaubt der Sportliche Leiter, der auf die Entwicklung von Louis Jozek (21, SSV Buer), Nermin Badnjevic (22, FSV Duisburg) und Emmanuel Yeboah (20, Eimsbütteler TV) im Angriff gespannt ist: „Alles junge Spieler, die sich bei uns entwickeln dürfen und nicht sofort durchstarten müssen.“ Schließlich habe man von Küper vor der Saison auch nicht so eine Entwicklung erwartet.

Co-Trainer Ingo Christ (links) wird Chefcoach Dirk Tönnies in der neuen Saison zur Seite stehen.
Co-Trainer Ingo Christ (links) wird Chefcoach Dirk Tönnies in der neuen Saison zur Seite stehen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Mit einer Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern glaubt das Tönnies-Team für die lange Oberligasaison gut aufgestellt zu sein. An der routinierten Achse Ketsatis - Bloch - Skuppin - Dertwinkel - Jesic - Kehrmann sollen sich die Jungen orientieren können.

Top Fünf wäre ein ehrgeiziges Ziel

Zugute kommt den Schonnebeckern dabei das ruhige Vereinsumfeld nebst Zuschauern. „Klar, unser guter Saisonstart (drei Siege, darunter 5:0 gegen ETB und 5:2 in Kray) hatte natürlich Erwartungen geschürt, aber das Ganze hat sich dann schnell wieder relativiert“, erinnert sich Christian Leben.

Und auch für die kommende Saison glaubt er, dass die Top Fünf ein (zu) ehrgeiziges Ziel seien, bei Betrachtung der anderen Teams und deren Verstärkungen. Hier sieht der Sportchef erst einmal die SSVg Velbert, KFC Uerdingen, VfB Homberg, TVD Velbert, 1. FC Monheim, SF Baumberg, Ratingen 04/19 und VfB Hilden besser aufgestellt.

Saisonstart bei Union Nettetal

Auch der Saisonstart bei Union Nettetal löst nicht gerade Jubelstürme aus: „Die weiteste Fahrt gleich zu Beginn, zum Glück nicht an einem Wochentag. Aber der Rest ist bekannt: Ein Gummiplatz mit einem Plastikball, der hoch abspringt, da haben wir immer schlecht ausgesehen, aber vielleicht ändert es sich diesmal.“

Aber für die Saison danach ist Leben durchaus optimistisch, zumal auch einige Sponsoren hinzugewonnen werden konnten. Da soll es dann kessere Töne am Schetters Busch geben, auch wenn man wohl nicht ganz oben angreifen will.

Der Vorbereitungsplan:

Sonntag, 10. Juli: TSG Sprockhövel (A), Sonntag, 17. Juli: DJK Sportfreunde Katernberg 19 (A), Sonntag, 24. Juli: ASC Dortmund (A, ), Dienstag, 26. Juli: Rot-Weiss Essen U19 (H).

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