Essen. Die 1309 Fans in der Eissporthalle Essen-West hatten eher einen Punktsieg des Argentiniers erwartet. Viele RWE-Fans sorgten für Stimmung.
Nach zehn intensiven Schwergewichtsrunden zwischen dem Borbecker Boxer Patrick Korte und Jorge Alejandro Arias gab es verdientermaßen Standing Ovations von den 1.309 Fans in der Eissporthalle Essen-West. Dann folgte das schmeichelhafte Urteil – Unentschieden!
Gegen 20 Uhr stieg Lokalmatador Eduard Müller in den Ring
Doch zunächst der Reihe nach. Lange mussten die Zuschauer in der Heimstätte der ESC Wohnbau Moskitos auf den ersten Kampf des Abends warten. Erst gegen 20 Uhr stieg Lokalmatador Eduard Müller in den Ring. Sein Fight dauerte nur etwas mehr als zwei Minuten, dann flog das Handtuch aus der blauen Ecke und Müller wurde zum Sieger durch technischen Knockout erklärt.
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Auch der darauffolgende Kampf enttäuschte: Tiran Metz aus Essen boxte gegen einen 46-jährigen Algerier, der in Runde eins mit einer Schulterverletzung aufgab. „Es tut mir leid für alle Zuschauer, die viel Geld bezahlt haben. Trotzdem möchte ich mich für die Unterstützung bedanken“, sagte Metz. Treffend zusammengefasst.
Dritter Kampf des Abends war ein Highlight
Wer jedoch dachte, dass auch die anderen Fights so unbefriedigend enden würden, sah sich getäuscht. Der dritte Kampf des Abends war ein Highlight. Aleksander Kallashi und Ilias Essaoudi lieferten sich einen temporeichen und spannenden Schlagabtausch, den Essaoudi nach sechs Runden knapp für sich entscheiden konnten. Zum ersten Mal kam in der Halle richtig Stimmung auf, denn die Fans waren sich einig: Das war Werbung für den Boxsport.
Auch der letzte Fight vor dem großen Hauptkampf verlief actionreich. Schwergewichtler Shkelqim Ademaj stellte zwar seine Nehmerqualitäten unter Beweis, war gegen den Gastboxer Awadh Tamim allerdings chancenlos und wurde in der neunten Runde auf die Bretter geschickt – ein krachender Knockout.
Richtig laut wurde es, als aus der Musikbox „Adiole“, die Hymne von Rot-Weiss Essen, ertönte. Mindestens 50 Prozent der Besucher waren wohl RWE-Fans, auch „Nie mehr 4. Liga“ wurde angestimmt. Um 22.45 Uhr war es dann soweit: Korte wollte gegen Arias einen Sieg einfahren, um den Gegner im Ranking zu überholen.
Doch der Argentinier startete gut in den Kampf und gab direkt den Ton an. Mit vielen präzisen, harten Händen aus der Distanz sicherte sich der 27-Jährige die ersten Runden. Korte bewies ein großes Kämpferherz, steckte viele Schläge weg und versuchte immer wieder im Infight zu punkten. Arias klammerte die Angriffe aber clever ab. In der neunten Runde wurde der Essener aktiver und landete seine besten Treffer im Kampf.
Zuschauer rechnet mit Sieg des Argentiniers
Als der Fight nach zehn fairen Runden zu Ende ging, rechnete ein Großteil der Zuschauer mit einem Punktsieg für den starken Arias, aber die drei Kampfrichter werteten Remis. Der 38-jährige Korte bedankte sich anschließend bei den Fans für die Unterstützung: „Der Support war toll. Es ist schön, dass wir nach zwei schwierigen Jahren wieder so ein Event auf die Beine stellen konnten. Insgesamt war es jedoch nicht mein Tag. Ich habe meinen Plan nicht eingehalten. Arias war aber auch ein starker Gegner. Trotzdem werde ich natürlich weitermachen. Boxen ist meine Leidenschaft.“
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