Racice. Essenerin zeigt beim Weltcup in Tschechien mit ihrer jungen Crew eine sehr gute Leistung. Auch Teamkollege Max Rendschmidt kann zufrieden sein.

Es war wie erwartet ein spannender Kanu-Weltcup im tschechischen Racice, bei dem es erstmals seit zwei Jahren wieder zu einem großen Vergleich von über 50 Nationen kam. Mit dabei auch Caroline Arft und Max Rendschmidt von der KG Essen. Für alle ging es darum, mit entsprechenden Leistungen erste Weichen für eine WM-Qualifikation zu stellen.

Mit Spannung erwartet wurde der erste Start des 500m-Vierers, Flaggschiff des Deutschen Kanuverbandes (DKV). Denn für Ronald Rauhe (Karriereende) war Jacob Schopf (beide Potsdam) ins Boot gekommen, der noch in Tokio mit Max Hoff Silber im 1000m-Zweier gewonnen hatte. Unverändert führte Max Rendschmidt als Schlagmann die Crew an, im Heck dann noch Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Potsdam).

Insbesondere für Schopf ist es eine Herausforderung, denn „die Druckverhältnisse sind anders und man muss das Paddel mit deutlich höherer Frequenz durchs Wasser ziehen als im Einer und Zweier“, erklärte er. Zudem hatte Rendschmidt durch eine lange Verletzungspause seit dem Herbst deutlich geringere Trainingsumfänge absolvieren können.

Vierer von Schlagmann Max Rendschmidt läuft unrund

Im Vorlauf lief der Vierer dann auch ziemlich unrund; der Zwischenlauf gestaltete sich deutlich besser. Das Finale dann „lag irgendwie so dazwischen“, wie Rendschmidt anschließend beschrieb. „Wir haben versucht, die Frequenz zu erhöhen; aber das hat noch nicht so gut funktioniert.“ So kam es zu keiner Neuauflage des Dauerduells der letzten Jahre mit den Spaniern, die einen sicheren Sieg nach Hause fuhren. Dahinter ging es äußerst eng zu. Mit einem unglücklichen Ausgang für das deutsche Boot. Es belegte den undankbaren vierten Platz mit nur 26/100 Sekunden Rückstand auf die Drittplatzierten aus Litauen.

Hatten ihren Spaß: Max Rendschmidt von der KG Essen und Pauline Paszek (Hannover) gewannen im Mixed-Zweier beim Weltcup in Racice.
Hatten ihren Spaß: Max Rendschmidt von der KG Essen und Pauline Paszek (Hannover) gewannen im Mixed-Zweier beim Weltcup in Racice. © Unbekannt | Ute Freise

Nach der ersten Enttäuschung zeigte sich Rendschmidt aber optimistisch: „Ich bin unter den Voraussetzungen schon zufrieden. Natürlich müssen wir uns noch steigern, um wieder auf Augenhöhe mit Spanien zu fahren. Weitere gemeinsame Trainingseinheiten sollten aber Fortschritte ermöglichen. Ich bin jetzt auf den Weltcup in Posen nächste Woche gespannt.“

Max Rendschmidt siegt im Mixed-Zweier

Zum Abschluss des Weltcups in Racice war Max Rendschmidt von der KG Essen dann noch im 500m-Mixed-Zweier mit Pauline Jagsch (Berlin) gestartet.„Eine sehr schöne Sache, zudem tut mir jedes Rennen gut“, sagte der Essener hochmotiviert. Und am Ende durften er und seine Partnerin auch einen Sieg bejubeln.„Unser beider Fokus lag klar auf den beiden Vierern, deshalb sind wir erstmals in den Zweier gestiegen. Es hat großen Spaß gemacht und super geklappt. Was will man mehr“, strahlten Max Rendschmidt und Pauline Jagsch.

In einer komplett neuen Formation trat auch der Frauenvierer mit Caroline Arft, Schlagfrau Lena Röhlings, Pauline Jagsch (beide Berlin) und Katharina Diederichs (Potsdam) an. Man war gespannt sein, wie sich dieses sehr junge Boot international behaupten würde. Erfreulich war dann der direkte Finaleinzug mit der sechstbesten Zeit.

Frauen-Bundestrainer mit Leistung des Vierers zufrieden

„Mädels, ihr könnt stolz auf euch sein“, rief der neue Damen-Bundestrainer Ralf Straub dem Quartett nach dem Finale am Steg zu. Denn die vier wussten nicht so recht, ob sie enttäuscht sein oder sich freuen sollten. Doch sie waren ein beherztes Rennen gefahren und hatten mitgemischt. Aber auch sie waren am Ende als Viertplatzierte hauchdünn an einer Medaille vorbeigeschrammt, was einer Sensation gleichgekommen wäre. Ganze 14/100 Sekunden trennten das DKV-Quartett vom Dritten China. Der Silberrang (Spanien) war auch nur 32/100 entfernt. Der Sieg ging an Polen.

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„Klar ist man am Anfang etwas enttäuscht, wenn man so knapp eine Medaille verpasst, das war nur ein Wimpernschlag“, sagte Caroline Arft nach dem bislang besten Rennen des Vierers. „Aber wir sind wirklich super happy, dass wir um eine Medaille mitfahren konnten. Wenn uns jemand vorher gesagt hätte, hätten wir es nicht geglaubt. Dieses Finale gibt jetzt Selbstvertrauen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

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