Essener reisen nach drei Niederlagen in Serie zum VfB Lübeck-Bad Schwartau. Im Hinspiel gab es eine 27:29-Heimniederlage für die Essener.

Der Weg bis nach Lübeck in die Hansehalle ist weit – noch weiter könnte sich die Rückreise für die Handballer des Tusem Essen anfühlen, wenn sie erneut keine Punkte sammeln. Nach drei Niederlagen in Serie soll an diesem Freitag beim VfL Lübeck-Schwartau (Anwurf 19.30 Uhr) die Trendwende her.

Tusem hat einige Tage des Hinterfragens hinter sich

„Jeder muss sich hinterfragen“, hatte Tusem-Torwart Sebastian Bliß nach der ernüchternden 23:24-Heimniederlage gegen den ThSV Eisenach gesagt. Nun sind einige Tage des Hinterfragens vergangen und seine Mannschaft hat die nächste Chance, es besser zu machen. Allerdings dürfte der Tabellenzehnte von der Ostsee alles versuchen, dies zu verhindern.

Dass der VfL dazu in der Lage ist die Favoriten zu ärgern, musste im Februar sogar Tabellenführer VfL Gummersbach spüren. Lübeck-Schwartau setzte sich zu Hause mit 31:29 durch und sammelte Selbstvertrauen.

Lübeck liegt auf dem zehnten Tabellenplatz

Der zehnte Tabellenplatz spiegelt den bisherigen Saisonverlauf der Norddeutschen sehr gut wider. Für ganz oben reicht es nicht, für den Klassenerhalt allerdings schon. Zur Winterpause wechselten sie ihren Trainer, Piotr Przybecki musste für Michael Roth Platz machen. Dieser dürfte sich allerdings das Hinspiel genau angeschaut und daraus viel Positives gezogen haben. Das gewannen die Lübecker in Essen mit 29:27, dank einiger Treffer unter anderem von Kreisläufer Paul Skorupa und Mittelmann Matej Klima.

Nun soll aus Sicht des Tusem die Revanche her. „Der VfL verfügt über einige Top-Individualisten und ein sehr kompaktes Abwehrzentrum. Wir müssen viel in unser Tempospiel investieren, um die Punkte mitzubringen“, sagt Co-Trainer Michael Hegemann, der erneut für den an Corona erkrankten Cheftrainer Jamal Naji einspringt. Für Rechtsaußen Felix Klingler ist klar, dass dieses Spiel eine gute Möglichkeit ist, um die Kurve zu bekommen. Die letzten drei Niederlagen sind offenbar Motivation genug: „Wir möchten schnellstmöglich wieder zu unserer alten, erfolgreichen Spielweise zurückfinden und Spaß am Handball zeigen.“

Mut und Durchschlagskraft im Angriff gefordert

Dazu gehört eine deutlich stabilere Abwehr als zuletzt, inklusive verbesserter Torhüter-Leistung. Aber auch Mut und Durchschlagskraft im Angriff werden erneut wichtig sein. Der Respekt vor dem Gegner ist allerdings ebenfalls groß, nicht zuletzt mit Blick auf das Hinspielergebnis. „Uns steht ein schweres Auswärtsspiel bevor. Der VfL gilt seit Jahren als sehr heimstarke Mannschaft.“ Besonders abschlussstark auf Seiten der Norddeutschen ist Rückraumspieler Niels Versteijnen, der bislang schon 150 Treffer für seine Mannschaft erzielen konnte. Essens bester Schütze, Noah Beyer, liegt derzeit bei 138 Toren.

Noch acht Spiele hat der Tusem in dieser Zweitliga-Saison. Der Aufstieg in die 1. Bundesliga scheint derzeit sehr unwahrscheinlich, doch in Bezug auf die kommende Spielzeit dürfte nun ein guter Zeitpunkt sein, die Schwächephase zu beenden. Noch ist Zeit, um genug Schwung und Selbstvertrauen für das neue Spieljahr zu sammeln. Und auch für die Stimmung auf der Rückfahrt von Lübeck ins Ruhrgebiet wäre ein Sieg sicher angenehmer als eine weitere Niederlage.

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