Essen. Die jüngste Hiobsbotschaft: Point Guard Devin Peterson wird mit einer schweren Bänderverletzung lange fehlen. Nun wird eine Vertretung gesucht.

Es ist die jüngste einer schier endlosen Zahl an Hiobsbotschaften für die ETB Miners: Der Basketball-Erstregionalligist muss wahrscheinlich sechs bis acht Wochen auf Point Guard Devin Peterson verzichten, der US-Amerikaner war am vergangenen Samstag in Recklinghausen in der 40. Minute umgeknickt. Bei ihm wurden nun eine schwere Bänderverletzung diagnostiziert, wie Raphael Wilder, Sportlicher Leiter des ETB, konsterniert schilderte.

Salopp formuliert: Die Miners haben die Seuche. Thomas Szewczyk und Lennart Weichsel waren in der Vorbereitung verletzungsbedingt wochenlang ausgefallen, mit großen Auswirkungen auf den Saisonstart, der auch vom kurzfristigen Rücktritt von Publikumsliebling Chris Alexander torpediert wurde. Vor wenigen Wochen dann der Corona-Ausbruch beim ETB, verbunden mit einer zweiwöchigen Trainingspause, der Abgang von Marcel Koulibaly und die schwere Muskel-Verletzung von Fabian Richter.

In Essen war man froh, das alte Jahr hinter sich lassen zu können. Man wollte im neuen Jahr durchstarten, was die Vorzeichen durchaus hergaben. Stattdessen der nächste Schock: Peterson raus, wochenlang. „Ich habe so etwas noch nicht erlebt“, so Raphael Wilder.

Peterson hatte sich zuletzt richtig eingelebt

Dabei hatte Devin Peterson sich in den vergangenen Wochen so richtig eingelebt. Der US-Boy leistete seinen wichtigen Beitrag in der Offensive, war defensiv bockstark, haute sich rein. Im Schnitt 18,9 Punkte fehlen nun, dazu 6,4 Rebounds und 4,2 Assists. Und gerade bei den Punkten muss man sich bei den Miners fragen, wer überhaupt noch scoren soll. Mit Fabian Richter und Marcel Koulibaly war entsprechende Power schon weggebrochen, die nur 62 Punkte nach regulärer Spielzeit gegen Citybasket (mit Peterson!) hatten Bände gesprochen. Es bleibt nun fast nur noch Patrick Carney, doch der wird sich nun verstärkt um den Aufbau kümmern müssen, was wiederum Punkte kostet.

Wilder hat weiter viel zu tun. Nun sucht er also eine Vertretung für Peterson aus Übersee, die schwer zu finden sein wird. Und bis dieser spielberechtigt ist, vergehen wohl Wochen. Dabei stehen jetzt so wichtige Spiele wie gegen Ibbenbüren, Haspe, Dorsten oder BBA Hagen an. Wichtig eigentlich im Kampf um die Playoffs, doch Stand heute wohl eher mitentscheidend dafür, ob die Miners sich nicht doch noch nach unten orientieren müssen. Wie wichtig sind da die drei knappen Siege zuletzt gewesen.

Abel Baptista vertritt verletzten Fabian Richter

Hoffnungen ruhen auf Abel Baptista, der Flügelspieler vertritt den verletzten Fabian Richter. Immerhin diese Baustelle konnte Wilder auf einem leergefegten Spielermarkt endlich zuschütten. Kein „Local“, sondern ein EU-Spieler – so ist es eben. Problematisch aber: Der Belgier hat selbst seit geraumer Zeit mit Verletzungen zu kämpfen, zuletzt kam so das Aus bei der BG Dorsten, was ihn überhaupt erst verfügbar machte. Die Miners müssen hoffen, dass Baptista nun gesund ist, fit wird und wichtige Impulse geben kann.

Raphael Wilder: „Er ist ein guter Spieler. Er hat erste und zweite belgische Liga gespielt, und er hat gut gespielt – bis er sich verletzt hat. Er kann aber Basketball spielen und er versteht diesen Sport.“

Positiv: Abel Baptista ist gegen Ibbenbüren direkt spielberechtigt.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: Essen