Essen. Essener verlieren gegen Tilburg nach einer halben Stunde den Faden und verlieren deutlich mit 1:6. Donnerstag gegen Erfurt müssen Punkte her.
Dann brannte die Enttäuschung doch in ihm durch, der Gegentreffer zum 0:6 im Heimspiel gegen die Tilburg Trappers war offensichtlich einer zu viel: Frank Petrozza, Trainer und Sportlicher Leiter der Wohnbau Moskitos, setzte zum kräftigen Tritt gegen die eigene Spielerbank an, die natürlich nur wenig dafür konnte, dass der Essener Eishockey-Oberligist wieder einmal leer ausging. Aber irgendwo musste der Frust ja schließlich hin, der sich über die letzten 25 Minuten angestaut hatte.
Denn nach einem soliden Anfangsdrittel verloren die „Mücken“ nach der Hälfte der Spielzeit mehr und mehr den Faden gegen die starken Niederländer. Wie nach dem ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison mit Tilburg stand am Ende eine deutliche und verdiente 1:6 (0:0, 0:3, 1:3)-Niederlage, die zwölfte aus den letzten dreizehn Spielen. Der Abstand der Moskitos auf den ersten Pre-Playoff-Rang, den zehnten Tabellenplatz, beträgt inzwischen neun Punkte. Grund genug für den Vorsitzenden Thomas Böttcher, die Mannschaft nach der Partie zur Krisensitzung zu rufen.
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Zu Beginn der Partie hatten die Spieler ihm allerdings noch keinen Anlass dazu gegeben, denn der neue Weihnachtsdress schien den Moskitos auch auf dem Eis die nötige Frische zu verleihen. Trotz des Ausfalls von Verteidiger Florian Spelleken, der mit einer Gehirnerschütterung aus dem Spiel bei den Scorpions ausfiel, ließen die Essener im ersten Drittel nicht allzu viel Gefahr vor dem Tor von Marvin Frenzel zu. Auf der Gegenseite konnten sie immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen. „In den ersten 20 Minuten war es ein ausgeglichenes Spiel“, fand auch Coach Petrozza. „Ich war sehr zufrieden mit dem 0:0“, das allerdings nicht mehr lange halten sollte.
Schneller Doppelschlag warf Moskitos aus der Bahn
Wie bereits im Freitagsspiel bei den Scorpions (3:8) warf ein schneller Doppelschlag die Moskitos aus der Bahn. Die Hoffnung auf einen überraschenden Punktgewinn war innerhalb von nur fünf Sekunden verflogen, denn länger brauchten die Trappers nicht, um aus einem 0:0 ein 2:0 zu machen - definitiv rekordverdächtig. Beim ersten Gegentreffer war Frenzel noch machtlos, beim zweiten aber patzte er böse. Ein lascher, unplatzierter Schuss aus der Distanz rutschte ihm durch die Schoner. „Das darf nicht passieren“, weiß auch Petrozza, der sich nur mit einer Auszeit zu helfen wusste, um seine Mannen wieder zu sortieren.
Der erhoffte Effekt war jedoch schnell verflogen. Der Motor der Holländer war mit der Führung im Tank erst so richtig warmgelaufen. Die Moskitos hatten den schnellen Kombinationen der Trappers, die Reno de Hondt ein ums andere Mal gnadenlos vollendete, nur noch wenig entgegenzusetzen. Auch die Essener kamen im Schlussdrittel noch zu vereinzelten Tormöglichkeiten, bei denen es ihnen aber einmal mehr an der nötigen Konsequenz fehlte.
Ausfall von Spelleken war gravierend
„Man hat gesehen, dass wir alles probieren, aber konnten einfach mit dem Tilburger Druck nicht umgehen“, meinte Petrozza, der dafür neben der Qualität des Gegners auch den Ausfall von Spelleken verantwortlich machte. „Wir hatten nur vier Verteidiger. Dann bewegen sich die Beine und gleichzeitig der Kopf nicht mehr“, so der Coach.
Der Ex-Trapper Mitch Bruijsten sorgte mit einer feinen Einzelleistung für den Ehrentreffer der Moskitos. Am Donnerstag sollen seine Treffer wieder für mehr als nur Ergebniskosmetik sorgen. Gegen die TecArt Black Dragons Erfurt stehen die Moskitos nun mächtig unter Druck zu punkten (20 Uhr, Westbahnhof). „Wir müssen uns mehr konzentrieren, fokussieren und mehr Biss vor dem gegnerischen Tor haben“, fordert Petrozza. Sonst dürfte das Weihnachtsfest am Westbahnhof ein eher ungemütliches werden.
Moskitos – Tilburg Trappers 1:6 (0:0, 0:3, 1:3). Tore: 0:1 (29.), 0:2 (29.), 0:3 (33.), 0:4 (48.), 0:5 (51.), 0:6 (55.), 1:6 Bruijsten (57.). Strafminuten: Essen 10 – Tilburg 6. Zuschauer: 524.
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