Essen. Essener Eishockey-Oberligist schafft es nicht, das starke Leipziger Defensivbollwerk zu knacken. Zweiter Gegentreffer fällt mit Schlusssirene.

Erneuter Kampf, erneut Hoffnung bis zur letzten Sekunde, doch am Ende mussten die Wohnbau Moskitos die Heimreise wieder mit leeren Händen antreten. Der Essener Oberliga-Aufsteiger unterlag den stark dezimierten Icefighters Leipzig vor 1111 Zuschauern im Kohlrabizirkus knapp mit 0:2 (0:1, 0:0, 0:1).

Nach den beiden Niederlagen in der Vorwoche, als die Spiele bis zum Schluss auf Messers Schneide standen, wollten sich die Moskitos mit drei Punkten aus der Abstiegszone befreien. Nach der nächsten Niederlage finden sie sich allerdings weiterhin auf dem 13. Tabellenplatz vor den bislang sieglosen Rostock Piranhas wieder.

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Moskitos wähnen sich in einer schwierigen Situation

„Wir sind momentan in einer schwierigen Situation. Es war unser viertes Spiel der Saison und zum vierten Mal liegen wir nach 59 Minuten mit nur einem Treffer hinten“, erklärte Moskitos-Coach Frank Petrozza. Dabei standen die Chancen auf die ersten drei Punkte der Saison vor dem ersten Bully nicht schlecht. Die Leipziger befinden sich zwar in starker Frühform, hatten vor dem Spiel gegen Essen aber einige Ausfälle zu beklagen. Gleich fünf Leistungsträger, darunter Kapitän Florian Eichelkraut, fielen bei den Hausherren aus.

Bei den Moskitos gab es dagegen auf der Personalseite positive Nachrichten: Kapitänsvertreter Thomas Richter war nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent, konnte in Leipzig aber dennoch auf dem Eis stehen. So fehlte den Moskitos lediglich Kapitän Stephan Kreuzmann, der nach seiner Matchstrafe in Halle gesperrt war.

Essener geraten in Leipzig früh in Rückstand

Marvin Frenzel startete im Kasten der Essener, musste aber bereits nach fünf Minuten das erste Mal hinter sich greifen: Jonas Wolter bewies Übersicht und legte die Scheibe auf die rechte Seite. Joonas Riekkinen hatte keine Mühe den Puck an Frenzel vorbeizuschieben – früher 0:1-Rückstand für die Moskitos. Die Gastgeber hatten nur kurze Zeit später die Gelegenheit auf 2:0 zu erhöhen, verpassten es aber, ihre Führung auszubauen.

Thomas Richter von den Wohnbau Moskitos konnte in Leipzig erstmals wieder auflaufen nach seiner Verletzung.
Thomas Richter von den Wohnbau Moskitos konnte in Leipzig erstmals wieder auflaufen nach seiner Verletzung. © Michael Gohl

Im weiteren Verlauf des ersten Drittels konnten beide Mannschaften teils doppelte Überzahlsituationen nicht nutzen. So ging es nach ausgeglichenen 20 Minuten mit einer knappen Führung für die Icefighters in die erste Drittelpause.

In einem ereignisarmen zweiten Spielabschnitt hatte Moskitos-Stürmer Mike Glemser die größte Chance, den Rückstand zu egalisieren, konnte aber Goalie Glatzel nach 24 Minuten nicht überwinden.

Im Schlussdrittel kaum noch offensive Akzente gesetzt

Auch im Schlussdrittel konnten beide Teams ihr Powerplay nicht in Zählbares ummünzen. Die Moskitos setzten nur noch selten offensive Akzente, dennoch blieb die Partie bis zur Schlussminute offen, da die Leipziger es verpassten, den zweiten Treffer zu erzielen.

Frank Petrozza nahm 60 Sekunden vor Spielende zum vierten Mal in dieser Saison seinen Goalie vom Eis. „Im ersten Spiel hat es funktioniert, in den letzten dreien leider nicht“, bilanzierte der Deutsch-Kanadier. Denn auch die letzten Angriffsbemühungen mit sechs Feldspielern waren nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen kamen Sachsen zu ihrem zweiten Treffer. Ian Farrell traf 0,3 Sekunden vor der Schlusssirene ins leere Tor. „War es 2:0? Ich habe nur ein 1:0 gesehen“, schmunzelte Petrozza mit Blick auf den Treffer in letzter Sekunde.

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Zuschauer sahen spannendes Spiel bis zum Schluss

Die „Mücken“ konnten das starke Leipziger Defensivbollwerk, das in drei Spielen erst einen Gegentreffer in der regulären Spielzeit kassiert hatte, an diesem Abend nicht knacken. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich glaube, die Zuschauer haben heute ein richtig spannendes Spiel gesehen. Das ist der Grund, weswegen wir Eishockey spielen“, so Petrozza.

„Wir müssen das Spiel heute abhaken, weiter an uns arbeiten und schauen jetzt auf Sonntag“, meinte der Coach. Am Sonntag steht für den ESC gleich die nächste harte Aufgabe auf dem Programm: Die Hannover Indians gastieren am Westbahnhof(19.30 Uhr).

Fakten zum Spiel in Leipzig

Tore: 1:0 Riekkinen (5.), 2:0 Farrell (60.).

Strafen: Essen acht Minuten, Leipzig sechs Minuten.

Zuschauer: 1111.

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