Essen. Ärgerliche 2:3-Niederlage, nachdem die Gäste schon 2:0 durch Baijings und Berentzen führten

Die SGS Essen kassiert am vierten Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga in Potsdam die erste Niederlage. Und zwar eine ärgerliche: Als Maike Berentzen zu Beginn der zweiten Hälfte zum 0:2 trifft, schien der Weg zum Auswärtssieg bereits geebnet. Doch die Gastgeberinnen drehen die Partie dank einer fulminanten Leistungssteigerung. Drei Mal noch trifft Turbine Aluminium, ehe kurz vor Schluss der verdiente 3:2-Siegtreffer fällt.

SGS Essen erwischte einen optimalen Start

„Den Platz trotz dieser Führung als Verlierer zu verlassen, ist bitter“, befand SGS-Trainer Markus Högner, dessen Team optimal startete: Jill Baijings suchte in der sechsten Minute mit einem Freistoß Julia Debitzki, die zwar nicht an den Ball kam, Turbine-Torfrau Fischer aber so irritierte, dass er ins Tor durchrutschte: 0:1. Potsdam regierte passiv auf den Rückstand und sorgte in der ersten Hälfte abgesehen von einem Schuss von Ehegötz für keinerlei Gefahr. Auf der Gegenseite hätten die Gastgeberinnen fast ein Geschenk verteilt, als Keeperin Fischer über den Ball trat. Essens Carlotta Wamser konnte den Bock aber nicht nutzen (16.). Wamser war es auch, die nach 30 Minuten die letzte Chance in Halbzeit eins vergab, als sie nach einer Hereingabe von Antonia Baaß zu hoch ansetzte. Die Pausenführung war dennoch verdient.

Allerdings kam Potsdam mit Dampf wieder aus der Kabine. Aber genau in dieser Drangphase schlug dann die SGS zu. Dabei ärgerte sich Kapitänin Meißner schon, dass ihr Steilpass nicht bei Wamser ankam. Dafür aber rutschte er zu Maike Berentzen durch, die auf 0:2 erhöhte. „Bis dahin ist es total für uns gelaufen“, sagte Högner. Aber die Gäste schafften es nicht, die Partie im Anschluss zu beruhigen: Schuld war Weidauer, die umgehend den Anschluss erzielte und nun für einen offenen Schlagabtausch sorgte. Nur drei Minuten später hätte es 2:2 stehen müssen. Die SGS hatte Ehegötz am zweiten Pfosten aus den Augen verloren: Pfosten. Aber auch die SGS versteckte sich nicht. Nach einem weiten Ball lief Wamser in Richtung Turbine-Tor, schloss aber zu überhastet ab (58.).

Potsdamerin Ehegötz traf noch zwei Mal die Latte

Nach einer Stunde hing die SGS in den Seilen: Potsdam drängte mit aller Macht auf den Ausgleich. Chancen gab es fast im Minutentakt. Die beste vergab Weidauer, die nach einem Querpass von Holmgaard das leere Tor verfehlte, weil der Ball auf dem schlechten Geläuf noch einmal tückisch aufsetzte (70.). Lange musste sie sich darüber nicht ärgern. Denn den nächsten Angriff drosch Cerci die Kugel zum 2:2 humorlos in den Winkel. Die SGS hatte hinten kaum noch Zugriff. Essens Torfrau Winkler parierte erst stark gegen Weidauer und hatte dann Glück, dass Ehegötz binnen Sekunden zwei Mal nur die Latte traf. Geholfen hat es letztlich nicht: Vier Minuten vor dem Ende stand Cerci am zweiten Pfosten blank und sorgte für einen mittlerweile verdienten Heimsieg.

„Der Druck wurde immer größer. Da haben wir irgendwann nicht mehr standgehalten“, so Högner.

Turbine Potsdam – SGS Essen 3:2 (0:1).

SGS: Winkler – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Meißner – Debitzki, Baijings – Berentzen, Sterner (81. Hils), Baaß (61. Endemann) – Wamser (81. Nesse).
Tore: 0:1 Baijings (6.), 0:2 Berentzen (53.), 1:2 Weidauer (55.), 2:2 Cerci (70.), 3:2 Cerci (86.).

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