Essen. Moskitos müssen sich am Ende Hamburg 2:4 geschlagen geben. Schon nach dem zweiten Drittel hätte Crocodiles Hamburg in Führung liegen können.
Heimpremiere am Essener Westbahnhof: Nach mehr als eineinhalb Jahren kämpften die ESC Wohnbau Moskitos erstmals wieder vor heimischer Kulisse um Punkte. Die 1061 Eishockey-Fans, die sich auf den Weg in die Eissporthalle an der Curtiusstraße gemacht hatten, sahen eine engagierte und im ersten Drittel starke Leistung der Moskitos, konnten am Ende aber nur dabei zusehen, wie sich ihre Akteure den starken Gästen aus der Hansestadt geschlagen geben mussten. Die Moskitos Essen verloren ihr zweites Saisonspiel in der Oberliga Nord gegen die Crocodiles Hamburg mit 2:4 (2:1, 0:1, 0:2) und rutschen vorerst auf den zehnten Tabellenplatz ab.
„Wir haben alles versucht. Letzte Woche hatten wir das Glück auf unserer Seite, heute der Gegner“, zog Moskitos-Coach Frank Petrozza sein Resümee. Das erste Bully verzögerte sich um 25 Minuten, da der Teambus der Crocodiles noch auf der Autobahn feststeckte. Ein lautes „Ohhh ESC“ hallte aus den rund 1000 Kehlen, bevor es endlich losging. Die Sehnsucht nach Eishockey war riesig.
- Eishockey: Moskitos starten mit Auswärtssieg
- Basketball: Neuer Trainer hat mit ETB Miners große Ziele
- Frauenfußball: SGS Essen zieht in die zweite Pokalrunde ein
Die Gäste aus der Hansestadt schienen auch im ersten Drittel noch gedanklich im Stau zu stehen, denn die Moskitos dominierten die Partie zu Beginn deutlich und nutzten gleich ihr erstes Powerplay: Thomas Richter, der für den gesperrten Stephan Kreuzmann das Kapitänsamt übernahm, schlenzte die Scheibe von der blauen Linie nach vier Minuten zur frühen Führung an Gäste-Goalie Kai Kristian vorbei.
Andre Huebscher brachte Moskitos noch einmal in Front
Die Crocodiles konnten zwar nur fünf Minuten später ausgleichen, doch der Torschrei war noch nicht verhallt, als die Essener erneut in Führung gingen. Nur 19 Sekunden nach dem Ausgleich bediente Mitch Bruijsten Andre Huebscher, der Kristian überwinden konnte. Die Moskitos spielten sich in der Folge zahlreiche Tormöglichkeiten heraus, verpassten es aber, sich mit dem nächsten Treffer zu belohnen.
„Aus dem ersten Drittel hätten wir eigentlich mit einer Vier-Tore-Führung rausgehen müssen“, waren sich Coach Petrozza und Kapitän Richter einig. Die Crocodiles bestraften die „Mücken“ im zweiten Drittel für ihre Nachlässigkeit in den ersten 20 Minuten und egalisierten den Rückstand nach einer halben Stunde erneut. Die Moskitos konnten von Glück reden, dass sie nicht noch vor der zweiten Drittelpause den nächsten Gegentreffer kassierten, denn die Hamburger schnürten die „Mücken“ nach dem Ausgleich förmlich in ihrem eigenen Drittel ein.
Crocodiles trafen ins leere Moskitos-Tor zum 4:2
„Das zweite Drittel gehörte Hamburg. Wir konnten froh sein, dass es nach 40 Minuten nur 2:2 stand“, erklärte Petrozza. Die Gäste verdienten sich ihre Führung in Überzahl nach 50 Minuten. Die Ex-Essener Thomas Zuralev und Patrick Saggau legten für Dennis Reimer auf, der den Crocodiles die 3:2-Führung bescherte. Kurz vor der Schlusssirene nahmen die Moskitos noch ein Timeout, schickten ihren Goalie Marvin Frenzel zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis und warfen alles nach vorne.
Die Moskitos-Anhänger peitschten ihr Team noch einmal nach vorne, verstummten aber nur wenige Sekunden später, als die Crocodiles eine Minute vor Schluss zum 4:2 ins leere Tor der Moskitos trafen. Auch die letzten Essener Angriffsbemühungen an diesem Abend sollten erfolglos bleiben.
Petrozza war stolz auf seine Mannschaft
Thomas Richter hatte seinen Teamkollegen nach der Partie nichts vorzuwerfen: „Hamburg ist mit der Zeit immer besser ins Spiel gekommen. Die Liga ist nun mal so eng, dass kleine Aktionen die Spiele am Ende entscheiden“. Trainer Frank Petrozza war trotz zweimaliger Führung zufrieden mit der Leistung: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat bis zum Ende gekämpft. Wenn wir weiterhin so auftreten, werden wir noch viele Punkte holen“.
Tore: 1:0 Richter (4.), 1:1 (8.), 2:1 Huebscher (8.), 2:2 (31.), 2:3 (50.), 2:4 (60.). Strafen: Essen sechs Minuten, Hamburg sechs Minuten. Zuschauer: 1061.
Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier