Essen. Erstmals finden WM-Titelkämpfe in der olympischen Saison statt. Kopenhagen bietet jüngeren Athleten die Chance, sich international zu bewähren.

Von diesem Donnerstag an bis Sonntag steht für die Kanuten noch einmal ein internationaler Wettkampf, ein weiterer Höhepunkt der Saison auf dem Programm. In Kopenhagen werden die Weltmeister in den höchsten Leistungsklassen ermittelt. Und diese Titelkämpfe sind zugleich auch ein Novum. Erstmals finden in einer Saison Olympische Spiele und Weltmeisterschaften statt. Der Grund ist die Verschiebung der Sommerspiele von Tokio 2020 in dieses Jahr hinein.

Diese Konstellation hat nun auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung des WM-Teams des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV). „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auch den jüngeren Sportlern die Möglichkeit zu bieten, WM-Luft zu schnuppern und sich mit den großen Namen der Kanu-Welt zu messen. Den Olympiateilnehmern haben wir geraten, erst einmal zu pausieren und die Zeit für Regeneration und Erholung zu nutzen“, sagt Bundestrainerin Tina Kövari. Denn bereits in drei Jahren ist schon wieder Olympia in Paris angesagt.

KG Essen schickt zwei Athleten und einen Trainer zur WM

Und so hat der DKV die Reise nach Dänemark mit nur vier Olympia-Startern von Tokio im insgesamt 18-köpfigen WM-Team angetreten, darunter auch Caroline Arft und Tobias-Pascal Schultz von der KG Essen. Vor Ort wird als Heimtrainer auch Robert Berger sein.

Bei der Einsatzkonzeption wurde zudem berücksichtigt, dass es 2024 in Paris zu einigen Änderungen kommen wird. Die 200-Meter-Strecken sind nicht mehr im Olympia-Programm zu finden; und die 1000 Meter wurden zugunsten von 500-Meter-Rennen gestrichen. Dem soll nun schon bei der WM in Kopenhagen Rechnung getragen werden. Was insbesondere Tobias-Pascal Schultz betrifft. Der Essener tritt nun nicht wie gewohnt im 1000-Meter-Zweier an, sondern mit Martin Hiller im 500-Meter-Zweier.

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„Tobi ist froh über diesen Einsatz in der zukünftigen olympischen Disziplin und auch die Vorbelastung war ganz gut“, sagt Robert Berger. Und so sieht es auch der Sportler selbst. „Nach der verpassten Olympiateilnahme habe ich nun doch noch einen Saisonhöhepunkt, auch wenn der Zeitpunkt später ist als gewohnt. Nun einer zukünftigen olympischen Disziplin zu fahren, hat schon etwas, das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Der Zweier mit Martin läuft. Und es ist ein guter Zeitpunkt, sich schon einmal auf der Strecke zu zeigen“, meint Tobi Schultz.

Caroline Arft freut sich nach ihrer Olympia-Teilnahme auf den Start bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen.
Caroline Arft freut sich nach ihrer Olympia-Teilnahme auf den Start bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen. © Ute Freise

Neben dem 500-Meter-Zweier geht er zum Abschluss der Regatta auch noch über die 5000 Meter an den Start. „Mal schauen, wie das wird und wie viele Verrückte da am Start sind“, sagt Schultz schmunzelnd. Wichtige Tipps will er sich noch bei Max Hoff einholen, der ebenfalls in Kopenhagen an der Strecke ist – allerdings nur als Zuschauer.

Caroline Arft wieder mit Partnerin von Tokio am Start

Wie schon in Tokio geht Caroline Arft im 500-Meter-Zweier mit Sarah Brüssler (Karlsruhe) ins Rennen. Eine harte Vorbereitung in Duisburg liegt hinter dem Duo, nun soll die Form bis zum Finale am Samstag optimal sein. Dann hoffen beide auf faire Bedingungen und eine gute Strecke. „Wir werden auf jeden Fall noch einmal alles geben“, verspricht Caro Arft.

„Wie die WM-Konkurrenz nach dieser Olympia-Saison aussieht, wird man erst vor Ort in Kopenhagen sehen. Noch ist nicht ganz klar, welche Olympiasieger, Medaillengewinner oder jungen Talente die anderen Nationen in die Rennen schicken“, blickt auch Robert Berger dem Wochenende gespannt entgegen.

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