Essen. Bein den Olympic-Hop-Games räumt der Essener Nachwuchskanute groß ab. Die Belastung der vielen Wettkämpfe war sehr kraftraubend.
Die Olympic Hope Games sind zum Saisonende immer eine mehr als reizvolle Veranstaltung mit WM-Charakter für 15- bis 17-jährige Nachwuchskanuten. Schon so mancher spätere Weltmeister und Olympiasieger hat seine ersten internationalen Einsätze auf dieser Veranstaltung gehabt. Bereits im Vorjahr hatte sich Jonas Borkowski in seinem ersten Junioren-Jahr für die Olympic-Hope-Games qualifiziert, die aber dann Pandemiebedingt komplett abgesagt wurden.
Durch seine starken Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg vor einigen Wochen wurde er nun aber erneut vom Deutschen Kanu-Verband nominiert. Und hatte in Racice/Tschechien am Wochenende ein Riesenprogramm im Jahrgang der 17-jährigen zu bewältigen. Gleich für fünf Hauptrennen wurde er gemeldet – und jeweils galt es Vorlauf und Halbfinale zu bewältigen, um in die Finals vorzufahren. „Das war wirklich sehr hart, nahezu alle Rennen mussten bei der riesigen Konkurrenz voll gefahren werden“, gab Borkowski zu Protokoll.
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Denn wieder einmal hatten weit über 30 Nationen ihre Meldung für die „Games“ abgegeben, darunter auch die Übersee-Nationen USA und Kanada. Am Ende war es für Jonas Borkowski „schön zu sehen, dass man bei dieser internationalen Konkurrenz mitfahren kann“. Denn in allen fünf Rennen erreichte er die Finals!
Platz fünf im Zweier mit Lukas Friedrich
Und nicht nur das. Nach Platz fünf im 1.000 m-Zweier mit Lukas Friedrich (Potsdam) sollten dann am Samstag über 500 m drei „Hammer-Rennen“ folgen. Dabei war Jonas Borkowski der Einzige in der deutschen Flotte, der im Einer, Zweier und Vierer an den Start ging. „Das war schon heftig, aber auf eines der Rennen zu verzichten, wäre auch blöd gewesen. Denn bei allen sind wir so richtig mitgefahren um die Medaillen“.
So ganz glücklich war der junge KGEer dann aber am Ende nicht, zu knapp waren die Zieleinläufe gewesen – da hatte letztendlich immer das ganz kleine Quäntchen Glück zur besseren Platzierung gefehlt. Im 500 m-Einer lag er im Ziel in einem wahren Wimpernschlag-Finale als Vierter die Winzigkeit von 76/1000 Sekunden (!) hinter dem Bronzerang.
Zehn Zentimeter fällt zur Bronzemedaille
Mit bloßem Auge nicht zu erkennen, waren es so um die zehn Zentimeter, die er an einem Treppchenplatz vorbei schrammte. „Da war ich zunächst schon sehr enttäuscht, dass es mit einer Medaille nicht geklappt hat“, so Borkowski.
Und nur wenig später sollte es im 500 m-Zweier mit dem Magdeburger Matti Unger ähnlich laufen. Eigentlich gar nicht von einer Medaille ausgehend, fuhr das Essen-Magdeburger-Duo ein ganz starkes Finale. Und kam wieder als Vierte ins Ziel. Dieses Mal nur um 158/1000 Sekunden hinter den drittplatzierten Kanadiern.
Im Vierer gab es die Medaille
Im abschließenden 500 m-Vierer dann sollte es endlich klappen mit einer Medaille. Schon im Trainingslager hatten sich Jonas Borkowski, Tilman Sommer (Magdeburg), Tim Schütz (Mannheim) und Jaron Schulz (Koblenz) gut gefühlt. Mit der zweitbesten Fahrzeit knapp hinter dem Boot aus Tschechien war das Quartett dann als eines der Medaillenanwärter ins Finale eingezogen. In dem es tatsächlich auch zu diesem Zweikampf kommen sollten. Doch wieder war das Glück nicht auf der Seite des deutschen Bootes. Um nur wenige Zentimeter und genau 164/1000 Sekunden hatte Tschechien die Bootsspitze vorne vor dem DKV-Boot, schon über eine Sekunde zurück dann die drittplatzierten Ukrainer.
„Da war ich schon erst einmal traurig und auch sauer. In drei Rennen so knapp an der Medaille oder dem Sieg vorbei zu fahren, ist im ersten Moment total bitter. Aber mit etwas Abstand waren es mega gute Rennen, auf die wir auch stolz sein können und sollten“, brauchte Jonas etwas Zeit zur Verarbeitung eines sehr nervenaufreibenden und anstrengenden Wochenendes.
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