Essen. Seit Anfang November haben die Essener Volleyballer keinen Wettkampf mehr bestritten. Am Wochenende startet die neue Zweitliga-Saison.

Auch in der 2. Volleyball-Bundesliga endet an diesem Wochenende die lange Corona-Zwangspause, die für den VV Humann Essen noch ein bisschen länger war als für die übrigen Konkurrenten. Denn die Humänner waren schon Anfang November ausgestiegen, weil sie es für sich nicht verantworten wollten, trotz der damals hohen Ansteckungszahlen weiterzumachen. „Die Kontakte zu reduzieren, ist das bestes und sicherste Mittel, sich vor einer Infektion zu schützen“, hieß es.

Die Saison wurde ohne VVH zu Ende gespielt, aufgestiegen ist kein Klub, abgestiegen auch nicht. Und die Essener bekamen nachträglich durch die Volleyball-Bundesliga immerhin die Möglichkeit, ganz regulär ohne Sanktionen fernzubleiben. Nun also schlägt Humann am Sonntag bei TuB Bocholt auf (16 Uhr). Und die Saison wird wohl schwieriger denn je für die Mannschaft aus der Wolfskuhle.

Die Humänner sind wieder zurück – auch was den Spielort betrifft. Sie spielen nicht mehr Am Hallo, sondern wieder in der heimatlichen Wolfskuhle. „Wir haben uns freiwillig aus Stoppenberg zurückgezogen, und es ist die richtige Entscheidung“, ist Trainer Peter Bach überzeugt. Dort in Steele sind sie zu Hause, auch wenn die Halle dort längst nicht so viel Glanz versprüht wie das einzig wirklich moderne und repräsentative Haus in dieser Stadt.

Der Altersdurchschnitt liegt bei 21 Jahren

Egal, der Zweitligist hat ohnehin andere Sorgen, wenn er auf die bevorstehende Spielzeit blickt. „Wir haben eine super junge Besetzung“, sagt Peter Bach. Der Altersdurchschnitt liegt bei 21 Jahren. „Aber wir müssen diesen Umbruch machen, um eine Perspektive zu haben.“Gespeist wird der Kader aus den eigenen Reihen, externe Verstärkung gibt es nicht, waren auch in den Jahren zuvor sehr, sehr selten. Und Geld wird ohnehin nicht bezahlt.

„Die Jungs sind richtig fleißig und es macht Riesenspaß mit ihnen zu arbeiten“, schwärmt Bach. Nur inwieweit die Youngster in der Lage sind, in der 2. Liga mitzuhalten, wird sich schon bald zeigen. Skepsis ist angebracht, aber die hohe Motivation hat bislang Zweifel weggewischt. Die Jungs sind heiß sich zu bewähren. Aber VV Humann würde zur Not auch einen Abstieg akzeptieren. Da sind sie konsequent und bleiben sich treu.

Die Jungen müssen es mal wieder richten

Die Mannschaft hat einiges an Erfahrung verloren. Felix Quecke ist zum zweiten Mal Papa geworden und hat sich in die Zweite zurückgezogen. Constantin Jux ist im Studium eingebunden, David Wiesche hat sich die Achillessehne gerissen. Tim Mücke ist Profi geworden und Assistent bei den Erstliga-Frauen des USC Münster. Immerhin kehrt Lukas Hußmann wieder zurück. Thies Ketelsen steht auf Abruf bereit, sein Bruder Brar plagt noch immer das Knie, er ist als Co-Trainer dabei.

Also müssen es die Jungen richten. Spieler wie Simon Schröder, Tim Decker oder Timo Gwisdalla, die bisher in unteren Ligen am Ball waren, aber gut ausgebildet sind, physisch wie mental dürften sie aber noch nicht die erforderliche Stabilität besitzen. „Die Burschen brauchen den Wettkampf“, weiß Bach. Nur so könnten sie zu Bundesliga-Spielern reifen. „Wir sind nun mal eine Ausbildungsmannschaft.“

Westdeutscher Titel im Beachvolleyball

In der langen Pause musste der Trainer immer wieder improvisieren, um seine Spieler fitzuhalten. Einzeltraining, Arbeit in der Kleingruppe. Seit Mai haben sich die Humänner dem Beachvolleyball gewidmet. „Und einige waren da auch richtig gut“, sagt Bach. Bei den Westdeutschen Meisterschaften holten beispielsweise Lukas Prions und Trainer-Filius Fynn Ole Bach den U19-Titel.

Kader: Thomas Wojtczak, Matthäus Gawryluk, Leo Große-Westermann (Kapitän), Jan Holthausen, David Wiesche, Adrian Kwasnieski, Lukas Hußmann, Niklas u. Fynn Ole Bach, Lucas Janscheidt, Sebastian u. Tobias Schön, Jannik Tertünte, Tim Dißmann, Lukas Prions, Simon Schröder, Tim Decker, Timo Gwisdalla, Vincent Förster, Patrick Espelage. Trainer: Peter Bach.

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