Nürnberg. Abschluss- und Personalprobleme sorgen für das Essener 24:29 in Nürnberg. Da war für Tusem mehr drin, unter anderem tat eine Rote Karte aber weh.

Auch aus Erlangen kehrt der Tusem Essen ohne Punkte zurück. In der 1. Handball-Bundesliga musste die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga eine weitere Niederlage einstecken, letztendlich stand es 24:29 (9:13) aus Sicht der Gäste. Dabei hatten sie durchaus einige Möglichkeiten diese Partie erfolgreicher zu gestalten.

Tusem Essen: Mutiger Start, aber viele Fehler

Die zweite Saisonhälfte ist gestartet, die Ausgangsposition im Abstiegskampf ist für den Tusem Essen allerdings nicht besser geworden. In Erlangen hatte sich die Mannschaft von Trainer Jamal Naji mal wieder eine Menge vorgenommen, musste dabei allerdings auf Leistungsträger Dennis Szczesny verzichten, der wegen einer Schulterverletzung nicht zur Verfügung stand.

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Für ihn mit in den Kader gerückt war Jugendspieler Nils Homscheid, der jedoch nicht zum Einsatz kam. Doch zunächst ließ sich der Tusem nicht viel davon anmerken, dass er personell gebeutelt in die Partie ging.

Gewohnt mutig und mit einem klaren Plan starteten die Jungs aus Essen, hielten Erlangen immerhin acht Minuten lang komplett vom Tor fern. Auch, weil sich die Hausherren einige Fehler leisteten. Sie brauchten einige Zeit, um in die Begegnung zu finden, zündeten dann aber den Turbo. Der HCE schraubte das Tempo hoch und erzwang seine Treffer. Der Tusem verlor in dieser Phase den Faden, musste zusehen wie die Partie kippte. Ein Spiel, das vor allem von Fehlern geprägt war.

Essener mit stabiler Abwehr, aber ganz schwach im Angriff

Zwar erhöhten die Franken den Druck, doch erlaubten sie sich mindestens genau so viele technische Fehler und ungenaue Abschlüsse wie die Essener. Insgesamt war es kein hochklassiges Duell, sondern eines, das vom Kampf lebte. So stabil die Abwehr des Tusem stand, so schwach agierte der Angriff.

Es blieben mal wieder zu viele Torchancen auf der Strecke, teils völlig freie Würfe fanden den Weg nicht in das Erlanger Tor. So war der Vier-Tore-Rückstand zur Pause nur logisch und hätte noch höher ausfallen können, wenn sich der HCE etwas geschickter angestellt hätte.

Nach Morantes Roter Karte gehen Tusem die Leute aus

Diese Hypothek belastete die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet, denn auch nach dem Seitenwechsel brachte sie sich immer wieder selbst aus der Spur. Lucas Firnhaber, aber auch Tim Zechel oder Noah Beyer agierten zum Teil glücklos in den Abschlüssen, zudem sah Eloy Morante Mitte der zweiten Halbzeit die Rote Karte, nachdem er Nationalspieler Antonio Metzner zu hart angegangen war.

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Der ohnehin schon dezimierte Rückraum des Tusem war nun noch mehr angeschlagen: kein Szczesny, kein Ellwanger, kein Morante, kein Kluth. Auch der Youngster musste verletzungsbedingt passen, weshalb die Essener nahezu auf der letzten Rille liefen.

Zwar kämpften sie sich noch einmal heran und verkürzten auf einen Treffer (20:21, 50.), doch in den Schlussminuten ging ihnen die Puste aus. Erlangen spielte seine Angriffe mit Erfahrung zu Ende und behielt die Oberhand.

Am Samstag geht es in eigener Halle gegen Stuttgart weiter

Für den Tusem gilt es nun sich rasch zu erholen und neue Kräfte für die kommenden Aufgaben zu sammeln. Schon am Samstag geht es in der Bundesliga weiter, dann mit einem Heimspiel gegen den TVB Stuttgart (20.30 Uhr, Am Hallo). Spätestens dann dürfte es Zeit sein sich für den Kampf auch mal mit Punkten zu belohnen.

Statistik: HC Erlangen - Tusem Essen 29:24 (13:9)

Spielfilm: 0:1 (5.), 2:3 (10.), 5:4 (13.), 7:7 (20.), 9:7 (25.), 13:9 (30.) – 16:10 (35.), 18:13 (40.), 18:16 (45.), 21:20 (50.), 25:21 (55.), 29:24 (60.).

Erlangen: Ziemer, Ferlin; Sellin (2), Overby (1), Marschall, Fäth (4), Kellner, Firnhaber(4), Büdel(3), Bissel (2), Mosindi (1), Schäffer (1), Metzner (6), Link, von Gruchalla (2), Jeppsson (3).
Tusem:
Bliß, Diedrich; Beyer (8/6), Rozman (1), Durmaz, Becher (1), Ignatow (2), Müller (2), Firnhaber (4), Morante (3), Seidel, Klingler, Ingenpaß, Zechel (3), Homscheid.

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Siebenmeter: 0/1 – 6/8.
Strafminuten:
12 (Disq. Büdel, 54.) – 6 (Disq. Morante, 45.).
Schiedsrichter: Baumgart (Neuried)/Wild (Offenburg).