Essen. Essener unterliegen MT Melsungen trotz engagierter Leistung am Ende deutlich mit 28:35 (16:16). Zu viele Fehler in Durchgang zwei.
Am Ende war es eine Mischung aus Enttäuschung, Frust und trotzdem etwas Stolz auf eine engagierte Leistung. Doch die allein reichte nicht. Die Handballer von Tusem Essen mussten dennoch die nächste Niederlage in der 1. Bundesliga einstecken, gegen die MT Melsungen hieß es letztendlich am Hallo 28:35 (16:16).
Den mit Strapazen vollgepackten Rucksack von der Berlin-Reise schien der Tusem an der Garderobe abgegeben zu haben. Denn die Jungs von Trainer Jamal Naji wirkten zum Auftakt der Partie recht frisch und auch vom Kopf her hellwach. Die Abwehr machte einen guten und stabilen Eindruck, war gut auf die länderspielerfahrene Angriffsreihe der Gäste eingestellt. Einzig der Ex-Essener Julius Kühn konnte mit seiner Urgewalt im Rückraum nur schwer von den Gastgebern gestoppt werden.
Hausherren erspielen sich erste Führung
Auch dank einer guten Torhüterleistung von Lukas Diedrich, der den Vorzug vor Sebastian Bliß erhielt, erspielten sich die Hausherren eine erste Führung. Die MT hatte Probleme, in die Begegnung zu finden, erlaubte sich einige Abspielfehler und bekam die flinken Essener kaum zu packen.
Immer wieder versuchte es der Tusem über die schnelle Mitte und war damit erfolgreich. Wenn es mal nicht mit diesem Mittel ging, zeigten sich die Essener im Angriff variabel. Das Pendant zu Kühn auf Seiten der Hessen war Lucas Firnhaber im Essener Trikot, der ebenfalls immer wieder aus der Distanz erfolgreich zum Abschluss kam.
Tusem ärgert den Favoriten in Hälfte eins
Der Tusem wusste den Favoriten zu ärgern, bot ihm in der ersten Halbzeit einen harten, aber fairen Kampf und war emotional auf der Höhe. Dennoch konnte das Team von der Margarethenhöhe nicht gänzlich verhindern, dass der Gegner gegen Ende der ersten Hälfte immer besser ins Spiel fand. Auch die MT versuchte es nun über das Tempospiel, Nutznießer war WM-Fahrer Timo Kastening, der mit all seiner Konsequenz zur Stelle war.
Aber die Essener machten ihre Aufgaben gut und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Tim Zechel arbeitete am Kreis unermüdlich gegen die hochgewachsene Melsunger Defensive und öffnete seinen Kollegen damit einige Räume. Justin Müller und Dennis Szczesny bedankten sich und belohnten die Arbeit mit weiteren Treffern. Das 16:16 zur Pause ging in Ordnung, der Tusem hielt den Favoriten gut in Schach.
Weiter konsequent dagegenhalten
Nun galt es, so lange wie möglich durchzuhalten. Das, was bei der Niederlage in Berlin versäumt wurde, sollte sich nicht wiederholen. Also mussten die Hausherren weiter konzentriert und konsequent agieren. Und dies gelang zunächst auch – allerdings erneut nur bis zur 35. Minute.
Ab dann schlichen sich wieder einige kleine, aber gravierende Fehler ein. Fehlpässe, ungenaue Abschlüsse und Offensivfouls brachten den Tusem aus der Spur und gaben Melsungen Kraft. Schnell konnte sich der Favorit absetzen, vor allem dank der Erfahrung der Nationalspieler um Kai Häfner.
Gastgeber agieren teilweise zu hektisch
Auf der anderen Seite agierte der Tusem teilweise zu hektisch. Die Essener wollten, konnten in dieser Phase aber nicht. Zudem war die MT im zweiten Durchgang besser auf den Angriff des Aufsteigers eingestellt und kam zu einigen Steals. Der Defensive der Gastgeber war kein großer Vorwurf zu machen, über weite Strecken verteidigte sie sehr leidenschaftlich und clever. Dass nicht alle Versuche unterbunden werden konnten, war von vornherein klar. Dafür ist Melsungen individuell zu stark besetzt. Doch die Mannschaft von Trainer Jamal Naji versuchte alles.
Der Wille war da, der Tusem gab sich auch beim zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand nicht auf. In der Schlussphase bündelte er noch einmal alle Kräfte und holte auf. Doch letztendlich fehlte nicht nur die Zeit, um den Gegner tatsächlich noch einzuholen.
So haben sie gespielt
Tusem Essen – MT Melsungen 28:35 (16:16).
Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich (1); Beyer (4), Rozman, Durmaz (1), Becher (2), Ignatow (1), Szczesny (5), Müller (2), Firnhaber (8), Seidel, Maldonado (1), Klingler (1), Kluth, Zechel (1).
Melsungen: Heinevetter, Simic; Maric (4), Kühn (7), Lemke, Kunkel (2), Mikkelsen (1), Danner, Arnarsson (1), Allendorf, Pregler, Häfner (6), Fuchs (1/1), Salger, Kastening (9/2), Pavlovic (4).
Siebenmeter: 0/1 – 3/3.
Strafminuten: 6 – 8.
Schiedsrichter: Christian und David Hannes (Aachen/ Frankfurt).
Spielfilm: 5:2 (7.), 7:3 (10.), 8:7 (15.), 11:9 (20.), 13:14 (25.), 16:16 (30.) – 18:19 (35.), 20:24 (40.), 21:26 (45.), 22:29 (50.), 26:31 (55.), 28:35 (60.).
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