Essen. Nach dem wichtigen Sieg gegen Coburg steht für Tusem Essen das Derby beim Bergischen HC an - die Qualitäten des Gegners sind in Essen bekannt.
Nur einen Tag vor Heiligabend können die Handballer des Tusem Essen noch gar nicht so recht an das Weihnachtsfest denken.
Die Mannschaft von der Margarethenhöhe ist noch voll im Erstliga-Stress und muss am Mittwochabend zum Derby nach Solingen. Dort wartet der Bergische HC (Anwurf 20.15 Uhr, Klingenhalle), der momentan nur schwer zu knacken ist.
Bergischer HC hat Magdeburg geschlagen
„Mit dem BHC treffen wir auf eine taktisch starke Mannschaft“, weiß Essens Trainer Jamal Naji. Vor allem in den Eins-gegen-Eins-Situationen seien die Bergischen stark, verfügten aber auch über einen wurfgewaltigen Rückraum. „Das macht sie unberechenbar und wird unsere Abwehr vor einige Aufgaben stellen“, meint der 34-Jährige. Doch Naji bewies diese Saison schon des Öfteren, dass er gegen jedes Team einen passenden Plan kreieren kann, um die Partien so lange wie möglich offen zu halten.
Dies wird auch gegen den BHC von Nöten sein, der in dieser Saison kaum Punkte liegen lässt. Alle Mannschaften, die tabellarisch hinter dem Team von Trainer Sebastian Hinze stehen, hat es bereits geschlagen. Sogar Magdeburg musste eine Niederlage einstecken und die Rhein-Neckar Löwen wackelten zuletzt auch stark: nur knapp mussten sich die Bergischen geschlagen geben (23:24). „Wir werden dennoch gewohnt unser Tempospiel gehen, wollen den BHC ärgern und das Spiel lange offenhalten“, betont Jamal Naji.
Tusem Essen geht mit Rückenwind in die Partie
Da dürfte der jüngste Sieg gegen den HSC Coburg weiteres Selbstvertrauen gegeben haben. Rückraumspieler Eloy Morante verspürt jedenfalls Rückenwind: „Wir können mit stolzer Brust nach Solingen fahren und schauen, ob da für uns auch noch etwas geht. Für die Moral war der Sieg gegen Coburg natürlich auch super.“
Und die Erfolge des Tusem hinterlassen auch beim kommenden Gegner Eindruck: „Sie sind sehr stabil. Gerade mit Blick auf die vorigen Spiele erkennt man, dass sie immer dran sind“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. Dass die Essener in dieser Saison gegen keinen Gegner grundsätzlich chancenlos waren, hat sich also bis nach Solingen herumgesprochen. Lediglich Nervosität und Unerfahrenheit haben hier und da die Möglichkeiten auf Punkte geraubt. Dementsprechend wird dem BHC eine Menge Konzentration abverlangt und vor dem geplanten Tempospiel der Essener warnt Hinze: „Das müssen wir unterbinden so gut es geht.“
Rückraumspieler der Gastgeber in dem deutschen WM-Kader berufen
Der Bergische HC gibt sich also respektvoll. Größenwahn ist in Solingen kein Thema, stattdessen kontinuierlich solide Arbeit. Diese zahlt sich immer wieder aus, unter anderem bei Rückraumspieler David Schmidt. Der 27-Jährige ist gerade in den WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen worden, dürfte gegen den Tusem also mit breiter Brust auflaufen.
Die Mannschaft von der Margarethenhöhe darf aber auch optimistisch in das Derby gehen. Die Leistungen sind gut, jeder Gegner hat es schwer. Und wenn es dann noch gelingt die individuellen Fehler zu minimieren, dürfte es auch der Bergische HC nicht einfach haben. Die gute Abwehr und der zielstrebige Angriff haben die Essener gegen Coburg ausgezeichnet. Dennis Szczesny war in der Deckung ein wichtiger Faktor, ebenso wie Eloy Morante in der Offensive. Eine weitere Stärke des Tusem ist die Emotionalität, die im Derby mit Sicherheit eine Rolle spielen kann.
Noch zwei Spiele hat der Aufsteiger in diesem Jahr vor der Brust: das Duell in Solingen gegen den Bergischen HC und am 27. Dezember zuhause gegen die HSG Wetzlar. Zwei Spiele, in denen der Tusem durchaus Chancen hat zu überraschen und das Jahr 2020 erfolgreich abzuschließen.
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